Der Nokia Cinemagraph ist eine tolle Fotoapp für eure Lumias, welche eine Kachel ganz oben auf eurem Homescreen verdient hat. Die kostenfreie Anwendung von Nokia gibt es für Windows Phone 8 des Herstellers und ist schon bei vielen Geräten vorinstalliert. Es werden Bilder mit bewegten Bereichen erzeugt, was zu coolen Effekten führt. Bisher konnte man die Resultate jedoch nur recht umständlich über den Upload zum Nokia-Server teilen. Mit dem Update der kostenfreien App auf Version 4.0.0.10 ist nun der Export direkt im GIF-Format möglich. Wir nutzen die Gelegenheit euch den Nokia Cinemagraph vorzustellen und mit euch unsere Erfahrung im alltäglichen Einsatz zu teilen.
Fotos und Videos. Die einen sind Momentaufnahmen, die anderen zeigen einen lebendigen Ausschnitt aus dem Leben. Dies muss man im Jahr 2014 wohl niemandem mehr erklären. Doch dann gibt es noch eine Zwischenform, die sogenannten Cinemagramme. Diese kann man durchaus noch nicht kennen, da ihre Verbreitung doch vor einigen technischen Barrieren stehen und nicht mit einfachen GIFs verwechselt werden sollen, wie man sie überall auf Reddit und im im Netz findet. Dies sind Fotos mit einer kleinen Bewegung, welche einen künstlerischen Eindruck machen können. Abhängig vom Motiv kann das witzig, interessant oder auch schaurig aussehen. Dahinter steckt jedoch keine Magie. Bewegte Elemente des vorhandenen Motivs werden einfach mit mehreren Bildern aufgenommen und animiert.
Die Handhabung der App ist relativ einfach. Man kann entweder im Hoch- oder Querformat fotografieren, danach muss dabei aber für einige Momente das Telefon sehr ruhig gehalten werden, wie etwa bei einer Langzeitaufnahme. Kleinere Wackler sind im Gegensatz zur lichtschwachen Situation erlaubt und gehen nicht auf Kosten der Schärfe, da 60 Aufnahmen von der App gemacht werden. Die Qualität der Cinemagramme ist unterschiedlich. Generell wurden sie schon im Sommer 2013 auf 720p, also 1280×720 von 800×448 vergrößert. Jedoch bleiben die Farbwerte auf die üblichen 256 Werte aus den 16,7 Millionen Tönen begrenzt. Deshalb wirken Bewegtbilder mit wenigen Farben oder sogar s/w wohl besser. Relativ schlecht sehen z.B. Nachtaufnahmen auf, wenn sie zudem durch hohe ISO-Werte verrauscht sind, wie man bei diesem Beispiel vom Brandenburger Tor gut sehen kann.
Im Alltagseinsatz erfordert der Nokia Cinemagraph etwas Geduld und auch Glück. Denn oftmals gelingen Aufnahmen nicht beim ersten Versuch. Auch ist es ungewohnt eine ruhige Haltung einzunehmen, um dann doch etwas Bewegtes aufzunehmen. Das liegt nicht nur an einem selbst, sondern auch die App hat ihre Ansprüche. Hat man einen wirklich tollen Moment erwischt, was sich so nicht wiederholen lässt, dann ist wohl trotzdem ein Video die erste Wahl. Probleme hat die App vor allem bei der Erkennung bei zu geringen Bewegungen. Auch Vogelschwärme, kleine Bewegungen in großer Entfernung oder nicht so flächige Gebilde werden in der Bewegung nicht erkannt. Immer dann bekommt man nur eine Fehlermeldung, was sehr ärgerlich sein kann. Als Trick kann man hier nur versuchen eine andere Alibi-Bewegung ins Motiv aufzunehmen. Denn die App bietet nach der Aufnahme die Möglichkeit bewegte Bereiche auszuwählen bzw. sogar mit der Hand nachzuzeichnen.
Die App bietet auch kleinere Bearbeitungsmöglichkeiten. Farbeffekte mit Tonwertüberlagungen von Quarz bis Opal sind möglich sowie die Beibehaltung von einzelnen Farben. Dies haben wir auch in dem nachfolgenden Beispielbild angewandt. Toll ist auch, dass man die Effekte in der App nach der Speicherung auch nachträglich wieder zurücknehmen kann.
Was den GIF-Export angeht, bekommt man noch immer relativ große Dateien erzeugt, so ist das eben bei dem Format. Vorher konnte man über die oben erwähnte Speicherung auf dem Nokia-Server auch schon GIFs herunterladen (Link unten rechts im Fenster) und hat leicht größere Dateien erhalten. Die Dateigrößen können hierbei auch sehr unterschiedlich sein und reichen von 5 MB bis über 50 MB. Grundsätzlich ist durch die Export-Option die Teilung einfacher geworden. Die Dateien sind im Ordner „Gespeicherte Bilder“ aka „Saved Pictures“ zu finden. Von dort sollte man sie am PC holen bzw. über seinen Cloud-Account. Denn wenn man sie vom Telefon aus als Mailanhang verschickt, werden wieder einfache jpeg-Daten erzeugt. Der GIF-Export ist übrigens auch bei älteren Dateien möglich. Bei externer Sicherung sollte man sich immer die Datei ***Cinemagraph.nar mit rüberziehen, da sie die eigentlichen Daten enthält, was man auch deren Größe leicht ablesen kann.
Mit etwas technischem Geschick bekommt man trotzdem gute Resultate. So haben wir dieses nachfolgende Cinemagramm so stark komprimiert, dass man es mit seinen 36 KB sogar problemlos mit schlechten GPRS-Netz versenden kann. Allerdings müssen wir euch warnen es nicht allzu lange anzustarren, da die Bewegungen doch schon absolut extrem sind! 😉
Wer weitere Cinemagramme sehen möchte, sollte den Twitter-Hashtag appchecken. Natürlich freuen wir uns auch über eure Aufnahmen, also teilt sie mit uns in den Kommentaren.