Dungeon Keeper war sofort nach dem Release eine viel diskutierte App. Das liegt nicht etwa an dem besonders tollen roten Gesicht von Horny oder etwa den faulsten Imps seit der Erfindung der Gnome. Electronic Arts hatte mal wieder an der Monetarisierung geschraubt, was gerade bei einem PC-Klassiker umstritten ist. Die Meinungen reichten von Free to start, pay to play oder auch gleich „Pay to Pay there’s no play, you are just paying to progress to higher payment options“, wie ein Redditor schrieb. Ungeachtet dessen haben sich mittlerweile Millionen von Spielern zum Kerkermeister gemacht und die Bewertungen sind gar nicht mehr so im Keller. Auch wir haben seit dem Release ab und zu die Imps beschäftigt, ohne tief in die Tasche zu greifen.
Out of the box ist so eine schöne zweideutige Redewendung. Während Dungeon Keeper von Bullfrog in den 90ern bereits „out of the box“ im Sinne von direkt einsatzfähig einen kontinuierlichen Spielspaß versprach, ist die heutige App eher wie ein Wecker, den man zwei oder auch nur einmal am Tag kurz anschaut und einen „out of the box“ im Kopf werden lassen kann. Okay, Wartezeiten gab es auch schon 1997. Damals war es schon unerträglich darauf zu warten, bis das unglaublich schnelle 8fach CD-ROM das Spiel auf die Festplatte brachte. Man war ja schon froh keine Disketten in unterschiedlicher Reihenfolge einlegen zu müssen. Aber dann war es auch wieder gut mit dem Countern. Wer mit einem solchen Hintergrund an Dungeon Keeper herangeht, kann nur enttäuscht sein. Zudem überwältigt einen gleich zu Beginn eine Datenschutzerklärung und AGB, welche wohl niemand in ihren Längen liest.
Die von Electronic Arts für Android und iOS herausgegebene App macht dich zum Kerkermeister und mischt das klassiche Aufbauspiel mit den Clash-Elementen, also Angriff und Verteidigung. In der Mitte eures Kerkers ist ein Herz als Zentrale, ringsum sind Minen und Verteidigungseinrichtungen. Der Grundton ist weitgehend erhalten geblieben. Dungeon Keeper ist auf eine besondere Weise hin böse. Es ist nicht so böse wie Duke Nukem oder andere Ballerspiele. Dort ist man sich der Gewalt bewusst und hat schon ein schlechtes Gewissen bei der ein oder anderen Szene (Cheat: Hit Space and the lady says „Kill Me“). Bei Dungeon Keeper wird man fürs fies sein belohnt und wird von einer heuchlerisch-bösen Stimme auch noch dazu ermuntert. Horny, bekannt aus dem zweiten Teil, ist auch bei der App ziemlich dämonisch.
Welcome Back, Keeper – so werdet ihr von Horny begrüßt und bei späteren Starts müsst ihr stets einen Imp schlagen, bevor ihr ins Spiel kommt. Ein Tutorial erklärt euch die Basics – Rohstoffe, wichtige Gebäude und das bekannte Herz in der Mitte, was es zu beschützen gilt. Es ermuntert euch großzügig die Edelsteine auszugeben. Da man vor allem für einen dritten Imp die Edelsteine sparen möchte, versteht wohl jeder, dass man diesen Tipps nicht folgen sollte. Kostenfrei kommt man bei Dungeon Keeper fast nicht an die grünen Edelsteine. Es gibt zwar Erfolge, aber keine Missionen. Doch weiter in der Einführung: Goldmine und Steinbruch sind sogleich angeschlossen und erste Angriffe werden mit dir gemacht. Immer im Einsatz sind die Imps, welche durch Ohrfeigen aller 30 Minuten einen Tüchtigkeits-Boost bekommen sollen. Da man aber ohnhin nur stundenweise ins Spiel schaut, ist das eigentlich nicht so wichtig. Das Herz in der Mitte ist eure Zentrale, was das Gebäudelimit angeht. Sein Upgrade ermöglicht den Bau weiterer Gebäude. Ab Level 4 ist es dann soweit, dass ihr das Gildenversteck errichten könnt.
Dungeon Keeper Gilde
Wer eine Gilde für Dungeon Keeper sucht oder seine bewerben möchte, kann das gern in den Kommentaren tun. Wir werden die App nach dem Review aus oben genannten Gründen nach circa 1,5 Monaten nicht weiter spielen. Es kommt nicht annäherend ans Original heran.
Anstatt eure Monster zu züchten, werden diese bei der App als Truppen heranzitiert. Dafür sind Goldmünzen notwendig und der Bau von Gebäuden, um sie zu trainieren und bessere zu bekommen. Wieviele Truppen ihr halten könnt, das bestimmt der Hühnerstall. Zwei davon erlauben euch 25 Monster in den Dungeon zu holen. Die Einheiten kann man dann im Angriff einsetzen, wie man es von den Clash-Spielen kennt. In der Verteidigung jedoch bleibt man passiv und kann nur durch die Gestaltung der Gänge einen kleinen Vorteil erlangen. Das ist wie bei anderen Tower-Defense-Titeln auch. Wie bei anderen Spielen gibt es jedoch eine Schonfrist nach erfolgreichen Angriffen.
Das Gameplay ist schon nach dem Tutorial recht lahm. Während man bei anderen Spielen die eigene Basis so bis Level 6 innerhalb weniger Stunden aufbauen kann und viele Angriffe durchführt, stockt es bei Dungeon Hunter. Hier wird man nicht besonders gut angefüttert. Die folgenden Tage und Wochen sind relativ eintönig. Man erntet die Rohstoffe ab, schickt seine Imps aller 4 oder sogar 24 Stunden an die Felsen und führt Angriffe aus. Hat man sich eine Dungeon Keeper Gilde gesucht, dann kann man noch chatten, Rohstoffe für Erfolge spenden und seine Verteidigung verbessern. Der Ausbau der „Basis“ erfolgt simultan zu anderen Clashern mit immer höheren Preisen und Wartezeiten. Falls man noch kein derartiges Spiel hat, kann man Dungeon Keeper durchaus empfehlen.
2 Kommentare
Die Gilde „I HATE MY NEIGHBOUR !!!“ sucht noch Mitglieder!!!
Die Gilde „Kerkermeister“ kann noch Mitglieder vertragen.
Derzeit sind wir bei Turnieren unter den ersten 10, früher aber regelmäßig erster. Da wollen wir gern wieder hin.
Wer uns unterstützen will, ist in der Gilde mit höchstem Level gern willkommen.
Hansomat