Wow, mit Blek ist „kunabi brother“, den Brüdern Davor und Denis Mikan aus Wien, nicht nur ein Hit in den iOS-Charts gelungen. Sie wurden auch mit dem Apple Design Award ausgezeichnet und für die Spielidee und das Design weltweit von den renommiertesten digitalen Meinungsführern gelobt. Vom Spiegel, dem Standard bis zur NY-Times und Wired sind alle hellauf begeistert und finden nur lobende Worte für das Geschicklichkeits-Denkspiel. Da bleibt mir nur zu sagen: Wow.
Bereits der erste Satz in der Storebeschreibung von Blek fordert mich jedoch heraus. Dort steht: „Es ist fast unmöglich, Blek zu beschreiben.“
Du zeichnest eine Linie und lässt sie los. Sie trifft auf einen schwarzen Punkt und verschwindet mit einem seufzenden und doch irgendwie niedlichen Ton. Ouch. Dein eigentliches Ziel ist es die bunten Punkte zu treffen. Dafür muss die Linie nicht geradlinig über den Schirm huschen, sondern Sprünge und Bögen machen. Wie bekomme ich das bloß hin? Das Level schaffe ich nie! So ging es mir bei vielen Levels, bevor dann unverhofft doch eine Lösung die Reise der Linie zur nächsten Herausforderung fortsetzte. Damit ist aber eigentlich wirklich nicht viel beschrieben. Der eigentliche Sinn liegt tiefer.
Fange ich mal beim Resultat an. Wenn die von dir gezeichnete Linie dann endlich alle farbigen Punkte durchquert, wirst du verstehen, weshalb Blek derart faszinierend ist. Doch wirklich? Beim Autorennen geht es darum, der Schnellste zu sein. Da kann man sich, auf dem ersten Platz gelandet, nur freuen, die Kurven in der Ideallinie genommen zu haben. Beim Rollenspiel geht es darum, den nächsten Raid zu gewinnen. Da kann man sich durchaus kurz freuen, bevor das nächste Heldenlevel in den Fokus rückt. Bei Blek kann sich jeder Spieler die „Befriedigung“ holen, welche er sich wünscht und den Lösungsweg wählen, der für ihn stimmig ist. Bei mir ist das öfters einfach nur wildes Probieren mit Aha-Moment gewesen. Sicher kann man das auch analytischer angehen oder einfach die Lösung im Internet googlen. Doch Halt: Das Spiel bietet zwar ein festes Ziel, jedoch sieht jeder einen eigenen Sinn im Linienzeichnen. Natürlich gibt es auch Spieler, welche den Sinn überhaupt nicht verstehen und es langweilig finden. So ist das eben. Blek führt also wie viele minimalistische Apps den Spieler auf sich selbst zurück.
Zufällig ist der tiefere Sinn hinter Blek nicht entstanden, wie ich den vielen Rezensionen entnehme, die sich genauer mit den Brüdern beschäftigt haben. Ihre Fertigkeiten im Design usw. scheinen genau in Blek aufgegangen zu sein. Belohnt wurden sie dafür mit vielen Auszeichnungen, auch Apple hat, wie anfangs erwähnt, den Design Award auf der WWDC Anfang Juni u.a. an sie vergeben.
Fazit: Spiele wie Blek sind bereits bei ihrer Veröffentlichung ein Klassiker für mich. Sie gehören eigentlich vorinstalliert auf jedes Device. Bisher gibt es Blek nur für iOS, eine Fassung für Android ist angekündigt. Auf der Homepage der Entwickler könnt ihr euch mit eurer Mailadresse eintragen, falls ihr bei Erscheinen von Blek für Android informiert werden wollt. Edit, 01.07.2014: Jetzt ist die App auch für Android erschienen.
Gebt Klonen keine Chance: Leider muss auch noch ein Satz zu den diversen Kopien in den Stores sein. Gerade in den letzten Tagen hat sich in den iTunes Charts ein Klon hochgearbeitet, der sich dreist als „eins der innovativsten Spiele aus 2014“ beschreibt, sogar Logo und Name kopiert. Ein nachlässig arbeitender Schreiber ist offenbar sogar schon auf den Klon reingefallen und lobt die App als Qualität aus Deutschland, wie mega peinlich. Apple sollte hier härter durchgreifen.