Wenn dich beim Öffnen einer App als Erstes ein lautes Schnarchen erwartet, denkst du nicht unbedingt an ein aufregendes Spiel. Wenn die App aber „Back to Bed“ und der Entwickler Bedtime Digital Games heißt, solltest du schnell auf Play tippen! Einschlafen darf hier nur die Hauptfigur und das ist Bob, der Schlafwandler. Des Nachts läuft er umher, aber nicht nur in seinem Haus, sondern auf Dächern, sodass er jederzeit absturzgefährdet ist. Deine Aufgabe ist es, ihn sicher wieder ins Bett zu geleiten.
In der neu erschienenen Universal-App für iPhone, iPod touch und iPad sowie Android reist der Spieler in eine gefährlich verrückte Traumwelt, wo er auf den Schlafwandler Bob trifft. Bob ist jedoch nicht allein, denn eine hundeähnliche Kreatur wird ihm helfend zur Seite gestellt. Dieser Vierbeiner ist so etwas wie Bobs Unterbewusstein und hat auch ein ähnliches Gesicht, folglich wird er Subob genannt.
Das Ziel eines jeden Levels ist es, Bob ins Bett zu bringen, damit er dort sicher weiterschlafen kann. Dieser läuft zu Beginn nach ein paar Sekunden einfach los. Eckt er irgendwo an, geht er im Uhrzeigersinn weiter. Durch Tippen und Ziehen steuert der Spieler die vierbeinige Kreatur und gibt den Weg für Bob vor, indem er ihm z.B. einen überdimensionierten Apfel oder Fischbrücken hinstellt, damit dieser die Richtung ändert. Je weiter man im Spiel kommt, desto mehr Planung ist gefordert. Stürzt Bob ab, hört am nur noch ein: Nooooooooooooooooooooo! und beginnt das Level von vorn. Glücklicherweise hat der Spieler unzählige Versuche.
Schafft er’s ins Bett, ist der Spieler mit dem Level fertig und es ertönt Schlafmusik.
Steuerung: Der Spieler beginnt mit einem Tutorial, indem ihm die Steuerung erklärt wird. Durch Tippen, Ziehen und Halten läuft der Vierbeiner auf einem schachbrettartigen Untergrund in die entsprechende Richtung. Durch simples Tippen auf Objekte werden diese aufgenommen (aber nur wenn man in deren Nähe bist) und durch nochmaliges Tippen wieder abgelegt. Hier würde ich mir noch etwas mehr Präzision wünschen, denn nicht immer gleich beim ersten Mal hat das Abstellen bei mir geklappt. Gerade auf dem iPhone, iPod oder kleinem Android-Telefon stelle ich mir das noch schwieriger vor. Zwar gibt es eine Zoom-Funktion, doch das kostet den Spieler wiederum Zeit.
Wenn man sich sicher ist, dass Bob in die richtige Richtung laufen wird und gleich selig auf seiner Matraze schlummern wird, der kann auch den Vorspul-Button benutzen.
Übrigens kann Back to Bed auch mit MOGA Controllern gespielt werden.
Bobs Traumwelt
Die Spielwelt ist mit viel Inspiration von den Surrealisten Dali und Magritte sowie den unmöglichen Designs und optischen Täuschungen von MC Escher gestaltet worden. Zerfließende Uhren, gleitende Münder, seitenverkehrte Gehwege und fliegende Schachfiguren sind da nur ein paar Beispiele.
Insgesamt gibt es in der Back to Bed App derzeit 30 Level in je zwei Levelpacks und nochmal 30 Level im Nightmare-Modus. Jedes neue Level muss erst freigeschalten werden. Auch steigt der Schwierigkeitsgrad immer mehr an.
Fazit: Sicher werden einige sagen und auch schreiben, dass die Back to Bed App sie an das Plattform-Puzzle Monument Valley erinnert. Ich will Back to Bed aber nicht einfach so in die Kategorie „Apps wie Monument Valley“ ablegen. Klar denkt man bei surrealen Grafik sofort an die App von ustwo, doch das Gameplay ist ein anderes. Bei Monument Valley muss der Spieler die Welt um sich herum verstehen lernen, um zu handeln und bei Back to Bed gilt es herauszufinden, wie Bob dort hinläuft, wo man ihn haben will. Auch wurde das Projekt von Bedtime Digital schon 2011 konzipiert und 2013 durch Kickstarter finanziert. Falls der ein oder andere also gedacht haben sollte, es sei ein Klon, dann können wir das negieren.
Back to Bed kann ab sofort im App Store für 3,59€ und bei Google Play für 3,02€ gedownloaded werden. Ein guter Preis für so viele Level.
Update, Oktober 2014: Die App kann nun auch aus dem Windows Phone Store geladen werden.
Update, Januar 2015: Das Spiel ist nun auch auf allen drei Plattformen auf Deutsch lokalisiert.