Ist das wirklich ein Stativ? Wo sind denn da die Beine? In Zeiten, wo Kamerahalterungen selbst in der Form alienartiger Insektententakel auftreten, ist die Form des BallPod gleichwohl ein Hingucker. Rund ist er, wie eine Kugel, eine der perfektesten aller geometrischen Formen. Rollt der nicht weg? Und wie nutzt man den? Ich habe ihn vier Wochen getestet. Außerdem verlosen wie ein Exemplar!
Der BallPod, erfunden von der Müncher Firma BoSiHo und ausgezeichnet mit dem Focus Open Award 2013, ist auf den ersten Blick wie einer dieser Sportbälle beschaffen. Solche, welche man als Büroangestellter nutzen sollte zur Kräftigung oder Lockerung der Maushand. Auch für eine Trendsportart könnten die farbigen Bälle gemacht sein. Der Ersteindruck trügt natürlich. Er ist etwa 300 g schwer, ist so groß wie ein Apfel, hat eine Hülle aus Silikon und ist mit einem Granulat gefüllt. Oben, wenn es sowas gibt bei einer Kugel, befindet sich eine Platte mit einer Gewindeschraube, sodass er an alle handelsüblichen Kameras passt. Für Smartphones gibt es nochmals einen Adapter, den SmartFix. Soweit wohl alles klar. Der BallPod kommt relativ schlicht rüber und ist angesichts dessen erstaunlich flexibel einsetzbar. So sollte gutes Produktdesign sein.
In der Hand fühlt sich der BallPod weich und gummiartig an. Das Silikon wirkt relativ dünn, die Füllung lässt sich leicht spüren. Spitze Gegenstände dürften ihn relativ leicht zerstören. Testen möchte ich das jedoch nicht. Ziehen lässt sich das Material jedoch wie ein Pizzateig sehr weit. Der Ball nimmt von flach wie ein Pfannkuchen bis krumm wie eine Banane viele Formen an. Wenn man den Ball knetet, verliert er auch seine glatte Oberfläche und sind orangig aus, da das Füllmaterial durchdrückt. Lässt man ihn kurz liegen, verliert er seine Form wieder und kehrt in die schöne Rundung zurück. Die einfache Handhabung wird noch durch zwei weitere Eigenschaften bestimmt. Das Silikon hat einerseits die Eigenart schnell schmutzig zu werden und andererseits hinterlässt der Ball anfangs seltsame „Fettflecke“, wenn er länger irgendwo liegt (also ab ein paar Stunden). Eine entsprechende Warnung befindet sich in der Anleitung, sodass ich ihn sofort von der ersten Nutzung an in den mitgelieferten Beutel getan habe. Reinigen lässt sich der Ball hervorragend mit Wasser, da es nirgends Öffnungen gibt.
Die Einsatz in der Fotografie ist durch die beschriebenen Eigenschaften nun so vielfältig, wie eure Motive. Genutzt habe ich ihn bisher an einer kleineren Sony Alpha SLT, welche mit 506 g ein relativ leichtes Gehäuse und mit 400g Tamron-Zoomobjektiv ein sehr vorderlastiges Handling hat. Bei diesem Setting steht der Aufbau mit Ballpod sicher. Er lässt sich eben so zurecht drücken, dass er nach hinten etwas flacher wird und das Ungleichgewicht ausbalanciert. Aber das sind sicherlich schon die schwierigsten Bedingungen für den kleinen Ball. Mit kleineren Kameras lassen sich beinahe beliebige Position erkneten. Ob nun auf unebenem Untergrund oder schräg nach vorn oder links-rechts. Aufgrund seines geringen Gewichts ist der BallPod vor allem ein idealer alltäglicher Begleiter. Die Kamera lässt sich für Videoaufnahmen und Situationen für freie Hände auf ihn setzen, auch längere Belichtungszeiten mit Fernauslösung oder Timer sind machbar. Offenbar ist er auch gut im Zug einsetzbar, wo durch die Erschütterung jedes andere Stativ verrutschen würde wie Jetdaisuke im Shinkansen ausprobiert hat.
Den BallPod gibt es in sechs Farben (Pink, Grün, Schwarz, Weiß, Gelb oder Blau) hier bei Amazon.de ab 25 Euro direkt vom Hersteller.
Gewinnspiel: Wie oben angekündigt, verlosen wir ein vom Hersteller zur Verfügung gestelltes Exemplar des BallPods für eure Digital- oder Videokamera. Alles was ihr dafür tun müsst, ist uns eine Mail an info[at]check-app.de zu schreiben (Betreff: BallPod Stativ) und uns darin sagen, wofür ihr ihn einsetzen würdet. Das Gewinnspiel läuft bis zum 15.10.2014 um 23.59 Uhr. Der Gewinner wird per Los ausgewählt und alle Daten werden nach Beendigung gelöscht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!
2 Kommentare
Als Ersatz für Sandsack oder Mauer sicher gut! Ne Erfahrung zur Haltbarkeit?
Wie oben geschrieben würde ich mit spitzen Gegenständen vorsichtig sein (schreibt auch der Hersteller). Das Material selbst zeigt keine Ermüdungserscheinungen und ist leicht abwaschbar.