Feuer, Wasser, Luft und Erde. Das sind nicht die Geheimzutaten für ein supi Klößchen aus Hackfleisch, sondern die vier Marks der Drachen dieser Strategiespiel-App. Mark of the Dragon, kurz MOTD, deutsch in etwa Zeichen des Drachen, ist für Android und iOS gratis erschienen. Die App im Clasher-Stil von Gamevil ist eine Mischung aus Zucht- und Aufbauspiel. Denn die „Helden“, also die besonderen Einheiten, sind hier nicht zweibeinige Helden mit Muskelpaketen, sondern beinahe niedliche Drachen, welche aus Eiern schlüpfen. Erfahrt im Review, was die App von anderen übernommen hat und doch einzigartig macht. Auch mache ich euch die F2P-Elemente transparent, sodass ihr entscheiden könnt, ob ihr auf diese „gratis“ App angesichts von Wartezeiten, Werbung und In-App’s noch Lust habt.
Die Bildunterschrift zum folgenden Screenshot könnte in etwa folgenden Kickoff fürs Review von Mark of the Dragon enthalten: Der Duft von Drachenatem am Morgen… ah, wie lieblich. Und wie praktisch – kann das fliegende Fantasyungeheuer nicht nur im Bad deine Haare föhnen, sondern auch in der Küche dein Weißbrot in ein Toast verwandeln. Ein treuer Begleiter für jeden Drachenreiter. Aber halt, was ist das? Deine Haare stehen wie Eiszapfen ab vom Kopf, dein Toast knackt wie ein Mammut aus Sibirien unter deinen Zähnen. Der weiße Battlefury Level 4 hat eben einen eisigen Atem, das sollte man als Drachenzüchter schon wissen und ihn richtig einsetzen, ob nun beim Kampf mit der Morgenroutine oder mit deinem Mark of the Dragon Feind. Soviel schon mal zur Motivation die Drachentypen bei dieser App genauer zu studieren. Die eigentliche Story ist natürlich eine andere und umfasst einen bösen Zauberer Morgon sowie einen Eierdiebstahl. Gestohlene Eier haben schon in so mancher App zu epochialen Schlachten geführt, so auch bei Mark of the Dragon.
Spieler von Clashern dürften sich in der App sofort zurechtfinden. Das Gameplay von Mark of the Dragon orientiert sich stark an den Vorbildern. Es gibt eine Basis mit Hauptgebäude, Verteidigung, Zuchteinrichtung für die Drachen, für Truppen und Rohstoffe. Gebaut wird auf ein quadratisches Gelände, welches mit einer Mauer umringt werden sollte. Holz und Eisen sind die beiden Rohstoffe für den Bau von Gebäuden, Bernstein nennt sich die Premiumwährung für allerlei Beschleunigung und Sonderfeatures und Essenzen werden für die Drachenverbesserung benötigt. Alle Gebäude, die Drachen und dein Spielerprofil haben ein Level, sodass es einen gefühlten Fortschritt gibt. Events sollen dich länger an die App binden. Als Einzelspieler kann man die Kampagne spielen oder per Mehrspieler andere Zufallsgegner überfallen. Die Beute sind Rohstoffe und Dracheneier.
Die Drachenzucht ist ein wichtiges Element von Mark of the Dragon, doch keine Wissenschaft. Im Bruthaus (was nicht upgelevelt werden kann) wählst du zwei Drachen aus, die miteinander ein Ei brüten sollen. Der Brütvorgang kostet Eisen. Er kostet umso mehr Eisen, je höher die Level der beteiligten Drachen sind. Denn eigentlich sollten bessere Eltern zu besseren Eiern führen, was im Spiel heißt: ungewöhnliche Eier entstehen. Diese sehen grün aus und liefern (wer hätte es erraten)… ungewöhnliche Drachen. Diese haben bessere Angriffswerte usw. Da man ungewöhnliche Drachen aber auch aus gewöhnlichen Drachen erleveln kann, finde ich das gar nicht mal so wichtig. Im Gegenteil finde ich es besser gewöhnliche Eier zu bekommen, da diese schneller fertig sind. Aber zu Tipps und Drachentypen könnten wir später vielleicht nochmal kommen.
Wichtiger ist vielleicht noch der Hinweis, inwiefern die App nach dem Prinzip „Pay to Win“ funktioniert. Also Mark of the Dragon Let´s Play. Ich bin derzeit Level 38 und spiele Mark of the Dragon entsprechend schon eine ganze Weile. Mein HQ ist auf Level 5 und erfordert nun fürs Levelupgrade ganze 900.000 Holz. Das würde vier Tage dauern, wenn ich mal dazu komme so viel zu sparen. Die Wartezeiten sind also mal wieder enorm, wenn man etwas fortgeschritten ist. Das betrifft alle Spielbereiche. Die Rohstoffe werden nur langsam produziert, Bauarbeiter gibt es nur zwei, nach einem Angriff dauert die Produktion neuer Truppen und die Heilung der Drachen. Die Drachenzucht selbst ist noch zeitaufwändiger, wird jedoch nicht länger während des Spiels. Insgesamt sind das alles bekannte Mechaniken, um euch für Bernstein eure Euros aus der Tasche zu ziehen. Ein kleiner Beutel mit 500 Bernsteinen kostet 4,49 Euro, was etwa 800.000 Bauholz entspricht, also genau dem oben beschriebenen Level 6 Burg-HQ. Das gesamte Spiel ist grundsätzlich mit Geduld auch ohne Geldeinsatz machbar. Ob es Spaß macht, ist eine andere Frage und wurde durch den Millionenerfolg vergleichbarer Titel schon längst beantwortet.
Was mir bei Mark of the Dragon fehlt ist eine Übersicht zu den Drachen. Welche kann man opfern, welche sollte man weiter züchten / upleveln?