Somyeol ist ja mal ein ungewöhnlicher Name für eine App. Normalerweise gibt es ja aus dem Englischen was zu übersetzen. Aber in keinem Wörterbuch habe ich diesen Namen finden können. Das kann daran liegen, dass die Heimatwelt dieser lilabehaarten und einäugigen Großnäser zerstört wurde und deshalb als Reiseziel ausfällt. Vielleicht ist er aber auch nur erfunden. Man weiß es nicht. Update: Laut Entwickler stammt das Wort aus dem Koreanischen und heißt Auslöschung. Die zerstörte und ausgelöschte Heimatwelt gilt es wieder aufzubauen laut Intro von Somyeol. Allerdings habt ihr im Spiel von Jannik Waschkau und Kolja Lubitz, kurz Brain Connected aus Bremen, kein Aufbauspiel auf eurem Android, iPhone oder Windows Phone. Einen Puzzle-Plattformer mit einer bestimmten Schwierigkeit gilt es zu lösen.
Lila Haare, grüne Haut, seltsame Nase und ein Auge. Neben ihrem seltsamen Aussehen, was an Lemminge erinnert, haben die Bewohner des Planeten Greenland eine besondere Angewohnheit, welche euch die Lösung der Level erschwert. Spielziel ist es so viele Somyeols wie möglich in die Rakete zu bringen, aber zumindest ausreichend viele zur Erfüllung des Punkteziels. Außerdem gibt es Trophäen zu sammeln und Highscores. Hierbei sind euch die unterschiedlichen Fähigkeiten der Somyeols nützlich. Und dann gibt es ja noch die mysteriöse Eigenheit der Grüneinäuger.
Somyeols sind die perfekten Konsumenten
Die Heimatwelt der Wesen wurde durch einen Himmelskörper zerstört. Soweit so klar nach der Einleitung. Eigentlich könnte die Welt aber auch zugrunde gegangen sein, da die Someyols eine bestimmte Angewohnheit haben. Diese besteht darin immer in die gleiche Richtung zu laufen wie alle anderen. Der Traum für alle Werbefuzzies also, welche den Gleichläufern jede Ware andrehen können, sobald sie einen überzeugt haben. Auf dem Planeten würde bestimmt sogar ein Videoportal zum Trend, auf dem man Schminkvideos sehen kann. Also nicht, dass die hübschen Kerle das nötig hätten sich bei DM und Rossmann einzudecken.
Grafisch ist die App eine echte Perle. So als App Reviewer, der nicht R von GB unterscheiden kann, ist das natürlich ne freche Message. Aber wie schon das App Icon zeigt, wirken Helden und Level irgendwie handgezeichnet mit ihren unregelmäßigen Formen und dicken schwarzen Umrandungen. Das macht zugleich den Charme der App aus, welche sich im Remake des 2011 erstmals erschienenen Spiels sogar den Zusatz „HD“ verpasst hat. Die Entwickler haben sogar als Gag „wunderschöne“ Hintergrundbilder auf der Homepage des Spiels gestellt, welche euren Desktop nerdig machen (siehe oben). Aber zurück zum Spielprinzip.
Die Somyeols App ist kein klassisches Jump’n’Run wie Mario-Klone und auch nicht mit Wind-up Knight (ob nun Ritter 1 oder der neuen 2) zu vergleichen, wie man das hier und da bei PC-Spielemagazinen lesen kann. Eher ist das Spiel noch vergleichbar mit dem kürzlich gefeatureten Staying Together. Denn neben Geschicklichkeit kommt es vor allem darauf an die Helden klug synchronisiert zu steuern.
Oftmals kommt es einem Somyeol zu, einen Schlüssel zu besorgen oder den Weg für den anderen zu ebnen. Hierbei kann man ihn aber nie alleine bewegen, sondern muss versuchen, die anderen an einer Wand so stoppen zu lassen oder einzuklemmen, dass sie nicht in ihr Verderben laufen. Ziel ist immer die Rakete. Diese steht meist an einer unzugänglichen Stelle im Level oder ist nicht für alle erreichbar. Manche sind dicker, sodass sie z.B. nicht so springen können. Und habe ich gesagt, dass alle in die gleiche Richtung laufen? Andere haben den umgekehrte Impuls. Argh. Dabei muss man noch im Hinterkopf behalten, dass sie auch unterschiedliche Punkte einbringen. Opfere punkteärmere, bringe die wertvollen ins Ziel. Gleichzeitig ist oben links eine törichte Zahl zu sehen, welche immer höher wird. Sowas nennt man bekanntlich Timer und der soll euch zu einer schnellen Lösung drängen. Da diese nicht immer erreichbar ist, gehört der Levelneustart zu den schnellsten Dingen, die ich bei Somyeol mittlerweile machen kann.
Fazit und Download von Somyeol
Somyeol ist keines dieser hochglänzenden Produkte der dicken Publisher. Wie immer, wenn ihr diesen Satz in der Art lest, heißt das zugleich, dass ihr eine App mit klugem Prinzip und Indie Charme hier im App Blog empfohlen bekommt. Ihr ladet euch das Puzzle auf alle Geräte vom Android bis Windows Phone. Hierbei gibt es einen Werbebanner oben im Level, welcher recht störend ist. Kostenfrei mit Werbung oder auf iTunes gleich für 2 Euro. Sogar Blackberry und Ouya werden angeboten.