Bears vs. Art, ist das schon Kunst oder noch ein Spiel? Stellt euch vor: Die dicke behaarte Bärenklaue fährt kräftig mit einem Wusch übers abstrakte Gemälde und zerstückelt es zu einem Mosaik. Ist das jetzt Kunstkritik, wenn ein Bär in einer Galerie so wütet oder bereits eine Meta-Installation der Postmoderne? Die Besucher der Galerie sind sich nicht einig. Spätestens jedoch, wenn Bär Mr. Rory die Besucher verschont, die Diebe jedoch zermalmt, ist sich der Spieler in dieser neuen App von Halfbrick nicht mehr klar für und gegen was der Petz eigentlich ist. Ist er sogar die Avantgarde einer kommenden Klasse tierischer Naturrächer schlechthin? Peta, übernehmen sie.
Das neue Spiel vom Macher des lustigen Früchtehäckselns, Fruit-Ninja, ist also für die Kunstkritiker unter euch. Das für Android, euer iPhone und iPad kostenfrei erschienene Actionpuzzle lässt euch durch Galerieräume brausen. Euer Ziel: alle Gemälde zerstören, die Diebe fressen und generell eben für viel Krawumm sorgen. Ladet euch das Spiel auf euer Smartphone oder Tablet über die unten verlinkten Storeeinträge der App Bears vs. Art. Wer noch etwas lesen möchte, der kann nachfolgend ein kleines Let´s Play nachverfolgen und seine Lust auf Spiel steigern. Ich finde Bears vs. Art nämlich richtig klasse.
Bears vs. Art – Ist das jetzt schon Kunst oder noch Kritik?
„Herr Hellmuth Karasek, gehört Kunstkritik ihrer Meinung nach zur Malerei wie der Bacon zum Burger?“
„Also, Herr App Blogger, das kann ich nun wirklich nicht einfach so sagen!“
„Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.“
So in etwa stelle ich mir einen Dialog zwischen einem App Reviewer vor, welcher ein Spiel feinlich getrennt nach Grafik-Gameplay und Musik hin analysiert und dann feststellt, dass die Leser nur schnell einen Tipp für ein witziges Spiel abholen wollen. Also los gehts:
Das App Icon vom Halfbrick Actionpuzzle Bears vs. Art will wohl alle auf die Schippe nehmen, welche den Morgen nicht als ihre Fav-Tageszeit angelegt haben. Doch die Story ist eine andere: Gierige Millionäre haben eine abstrakte Galerie eröffnet, um ihre letzte Arbeit anzuzeigen und zu bewundern. Jetzt ist Rory der Bär bereit, gegen die sinnlosen Kunststücke, die sein Zuhause verunstalten, zurückzukämpfen! Denn die Herren haben die Galerie geradezu mittenrein in sein Revier gebaut. Traurige Geschichte. Doch zugleich ist sie Anfangspunkt für viel Spaß.
Halfbrick sollte man kennen, da das Studio auch in seinem Puzzle hier wieder bekannte Spielelemente übernommen hat. Schon beim Start ins Abenteuer reicht es nicht etwa auf einen Button zu tippen. Unmissverständlich weist einen die geisterhafte Bärentatze darauf hin, dass du wie mit einem Schwert wischen sollst. Diese Ninja-Bewegung kannst du dir gleich merken. Denn in den Levels wirst du sie ständig brauchen. In über 100 Levels in verschiedenen Welten musst du durch die Galerie sausen, welche stets aus einem Raum besteht. Hier kann der Bär sich auf Geraden und Diagonalen bewegen. Doch er soll zugleich alle Bilder zerstören oder etwa alle Gäste, Diebe und Kunstkenner fressen. Die Ziele variieren, auch variiert die Einschränkung danach, ob man weniger Zeit hat oder weniger Züge. Beides lässt einen normalerweise etwas geplanter vorgehen. Das bringt meistens aber nichts, da die Level recht einfach gestaltet sind. Die ersten 25 habe ich am Stück in etwa 10 Minuten durchspielt. Ach halt. Nicht ganz. Denn pro Level brauchst du ein Ticket, was so das virtuelle Energiesystem in der Bears vs Art App ist. Diese laden sich nur langsam mit der Zeit auf. Kennt man ja. Weiterhin laden sich mit der Zeit solche Fähigkeitspunkte auf, welche man dann in mehr Intelligenz des Bären oder etwa einen höheren Verdienst investieren kannst. Ja, der Bär hat ein Einkommen. In den Levels verdient man Coins, welche dann in Kostüme investiert werden. Ein Piratenbär mit Ninjamontur? Kein Problem.
Bears vs. Art Download und Fazit
Der Bär ist einfach knuffig. Irgendwie übel gelaut und doch zum lieb haben. Die Animationen sind überaus herzig und lassen den Wunsch aufkommen, das Tierchen gleich ausgestopft aus Plüsch besitzen zu wollen. Das Spiel ist nicht besonders knifflig schwer für ein Puzzle, aber durch unterschiedliches Leveldesign doch recht abwechslungsreich. Auch hier schlägt der Humor in den Dialogen jede Sekunde zu, sodass kaum Zeit bleibt, darüber nachzundenken, weshalb man diese App nicht spielen wöllte. Okay, es gibt ein Energiesystem und In-App-Käufe ohne Ende, z.B. 2 Euro für neue Pelzfarben. Aber wer kauft das schon? (Oh – ich brauche unbedingt diesen blauen Bären! Her damit!)