Vroooom , vrooom, KURVE! Gas geben, aber bremsen nicht vergessen, dürfte das Motto dieses Mobilspiels von Digital Tales sein. SBK steht bei dieser App entsprechend nicht für Stockholms Badmintonklub oder die Schweizer Bischofskonferenz. Vielmehr bezeichnet die Abkürzung die Superbike-Weltmeisterschaft, die Rennsportklasse für seriennahe Motorräder. Die App ist für Android, iOS und Windows Phone erschienen und hat erst vor ein paar Tagen ein Feature zu „Mission: Impossible – Rogue Nation“ erhalten.
SBK15 Official heißt die App und das heißt, dass hier sowohl Strecken als auch Fahrer und Teams „echt“ sind. Das heißt konkret – 24 Fahrer in 14 Rennteams sowie 13 detailgetreu nachgebildete Strecken der Suberbike World Championship, darunter auch der brandneue Chang International Circuit in Thailand. Zudem gibt es drei Spielmodi, nämlich Meisterschaft, Quick Race und Time Attack. Das ist für gratis Habenwoller auch insofern wichtig, da die App zwar überall kostenfrei in den Stores steht, jedoch die Vollversion zwischen 3 und 4 Euro kostet, abhängig von der jeweiligen Plattform. Gratis werden nicht überspringbare Video-Ads geladen.
Spielziel ist es natürlich Sieger zu sein. Das sind nicht diejenigen, welche sich besonders hübsch in die Kurven legen oder den Handkuss auf dem Hinterrad ausführen können, sondern die schnellsten Fahrer mit der besten Zeit. Obwohl so ein Stunt in einer Kurve auch von Können beweist, welches nicht hinderlich ist. Gas geben, bremsen und lenken sind deine Aktionen. Ganze neun verschiedene Steuerarten mit Gyroskop und Knopf in variablen Belegungen sind einstellbar. Wem also die Neigung des Geräts für die Kurvenlage zu ungenau ist, der kann auch einen virtuellen Joystick nutzen. Wie immer bei Rennspielen liegt auch in der Wahl der richtigen Steuerungsart das Geheimnis für den Erfolg. Wer noch nicht genug hat, kann natürlich auch die Ansicht übers Kamerasymbol im Spiel wechseln.
Das UI im Rennen ist übersichtlich und ganz klassisch gehalten. Lediglich die Rückansicht (man soll auf den Lenker tippen, wo der Spiegel ist), finde ich zu umständlich. Aber wer schaut schon nach hinten, wenn doch vorn die begehrten Plätze sind? Um dort auf die ersten Positionen zu kommen, ist aber viel Geschick gefragt. Die Bikes lassen sich nämlich nicht upgraden. Viele Spiele arbeiten ja mit dem Prinzip, dass gesteigerte Leistungsfähigkeit der Bikes oder Autos die Herausforderungen leichter machen. Die Kehrseite des Wörtchens „offiziell“ heißt hier eben, dass die Umsetzung auch besonders realistisch sein möchte und alles so ist, wie man es von der Strecke oder vom TV kennt. Positiv: entsprechend gibt es auch keine virtuellen Währungen.
Die Grafik wirkt realistisch, aber nicht ganz zeitgemäß, die Sounds stimmig, aber doch etwas wie mein Roboterrasenmäher. Muss bestimmt so sein. Alles in allem will bei mir der Funke nicht so ganz überspringen. Vielleicht liegt es am 90er Jahre Musikgedudel? Vielleicht daran, dass es kein Schadensmodell und echte Fahrdynamik gibt. So kann man mit 250 in den Reifenberg fahren und verliert nur ein paar Sekunden, bevor man weiterfahren kann. Fans des Rennsports dürften sich aber gerade an den Bildern von den echten Fahrern und hochgestiefelten Gridgirls in den Zwischensequenzen erfreuen, welche das Spiel höherwertig erscheinen lassen. Bei 25.000 Bewertungen im Google Play Store kommen trotzdem vier Sterne rüber, sodass ich mich mit meiner Meinung wohl lieber ins nächste Auto setze und damit eine Runde rase bzw. etwas zu konsolenkritisch bin, also den Maßstab von einer PS- oder XBOX-Umsetzung für ein passables Mobilspiel ansetze.