Zu wenig Volumen, zu viel Volumen. Ladies, wir sprechen nicht etwa von eurem neuen Mascara, sondern vom zweitwichtigsten Gegenstand in eurer Handtasche. Herren, wir sprechen auch nicht von der Hubkraft eures Autos. Auch für euch ist das Smartphone hoffentlich in der Priorität ganz weit oben, wenn ihr ein App Blog lest. Klischees beiseite, wir als Directmessenger-, Insta- und YouTube-Nutzer jedenfalls haben verlässlich einmal im Monat mit der Meldung zu kämpfen, die sich bei O2 so liest: „Lieber Kunde, Ihr Datenvolumen ist fast aufgebraucht.“ Damit man sich nicht mehr über Drosselungen und goldige Rechnungen ärgern muss, gibt es eine App. Die nennt sich Weplan, ist ziemlich erfolgreich und auf den ersten Blick verdammt clever. Ob sich das auch in der Benutzung so beweist, dafür gibt es dieses Review der Anwendung für Android und iOS.
So viel Monat und so wenig restliches Volumen. Der leicht abgewandelte Spruch vom Kontostand kann bald ebenso altmodisch klingen. Denn während man dort ein Haushaltsbuch empfiehlt (wie das, das oder das monstermäßige), gibt es für den Datenvolumens-Check auch eine App. Weplan steht kostenfrei in den Stores zur Verfügung. Für Android schon seit 2012, für iOS seit diesem Februar. Herausgeben wird die App von der gleichnamigen Firma, welche damit schon international aktiv ist und viele Preise erhalten hat. Wieso? Die App will uns Nutzern helfen „im Tarifdschungel das für sie passende Angebot zu finden“. Das macht sie nicht etwa nur so theoretisch per Preisvergleich, sondern sie analysiert konkret den eigenen Datenverbrauch. In Realtime. Nicht nur der Megabytes, sondern auch von Anrufen und Textnachrichten. Berücksichtigt wird natürlich, ob man im Wlan ist. Als Vergleichsgrundlage sind 60 Provider mit über 300 Tarifen in der Datenbank von Weplan gespeichert.
Weplan App im Überblick
Beim ersten Start der App wählt man seinen aktuellen Provider, seinen Tarif und den Abrechnungszeitraum aus. Am besten also man holt sich den Vertrag oder eine letzte Rechnung zur Hand oder nutzt die Filterfunktion, wo man anhand der Verbrauchseinstellungen zum richtigen Tarif geleitet wird. Die Anmeldung per Email oder Facebook und Telefonummer ist möglich, wird aber nicht erzwungen. Ohne Konto kann man jedoch nur eingeschränkte Funktionen nutzen. Man sieht die Datennutzung im aktuellen Monat und kann unten vergleichbare günstigere Tarife anschauen. „Ich möchte es“ führt einen zur Seite des Anbieters, der Vertragsabschluss aus der App heraus ist also auch möglich, wenn man seine individuelle Kündigungsfrist kennt. Nach Anmeldung können mit der App benutzerdefinierte Meldungen erstellt werden, wie zum Beispiel die Angabe der Kosten pro Anruf oder beim Erreichen eines bestimmten Volumens. So lassen sich der eigene Verbrauch, die Kosten für Anrufe, SMS und Internet-Verbindungen, ganz einfach und funktional jederzeit kontrollieren.
Weplan Nutzen
Weplan sagt, dass man nur sein Verhalten ändern kann, wenn man seinen Datenverbrauch kennt. Um das zu untermauern, wurde eine Studie mit 500 anonymisierten Datensätzen durchgeführt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass bewusster das WLan genutzt wird, konkret wurde im zweiten Monat eine Reduzierung des Volumens von 2 GB mobil auf 1,3 GB verzeichnet und eine Erhöhung des kostenfreien Traffics über Drahtlosnetzwerke auf 11 GB von 8 GB. Die App mache vor allem auch transparent, wie viel die IP-Telefonate über Messenger wie WhatsApp verbrauchen. Ein 5-minütiges Telefonat zum Beispiel verschlingt etwa 2 MB, abhängig von der Übertragungsrate und anderen Faktoren wie Hintergrundgeräuschen und Lautstärke. Das bekommt man normalerweise auch so mit, wenn man in die Einstellungen seines Providers schaut. Auch geben viele ja frühzeitig Warnmeldungen raus, wenn das Volumen zur Neige geht. Auch muss das aktuelle Verhalten nicht darauf schließen lassen, ob man nicht vielleicht doch nutzen würde, wenn man es hätte.
Fazit: Die App ist für Nutzer kostenfrei. Nicht ganz wohl fühle ich mich immer, wenn Daten erhoben werden und zugleich eine Anmeldung erfolgt. Auch machen die Entwickler nicht besonders transparent, inwiefern sie an Provisionen verdienen. Wenn die App als solche „Werbung“ macht, sollte sie auch klar gekennzeichnet sein. Insofern kann ich ich die App nicht uneingeschränkt empfehlen. Wer sein Verbrauchsverhalten in etwa selbst einschätzen kann, dürfte auf die App verzichten können. Einige Nutzer, gerade auf Android, zeigen auch viele Programmfehler auf. Falsche Abrechnungen, falsche Messung. Naja. Insgesamt kann ich keine Empfehlung für die App aussprechen. Besonders kritisch finde ich, dass die Entwickler nicht aus Deutschland stammen und sich nicht einmal die Mühe gemacht haben ihre Webseite inklusive Datenschutzhinweise zu übersetzen. Besonders krass: Der Link im Google Play Store zeigt auf eine 404, sie ist also nicht vorhanden.
Ein Kommentar
Finde ich sehr gut. Die App sagt dir genau deinen Tarif und bietet einen guten Überblick über verbrauchte Volumen (Minuten, SMS, Daten)