In den 1990ern wurde Erfinder Caleb Chung mit dem Furby zum Spielzeug-Star, denn jeder wollte damals einen Furby haben. Über 40 Millionen wurden während der ersten drei Jahre mit der Produktion des Originals verkauft. Kein anderes Spielzeug polarisierte die Elternwelt, so wie der Furby von Hasbro. Denn es war einerseits ein innovatives sehr beliebtes Kinderspielzeug, andererseits gab es seitens der Eltern einige Sicherheitsbedenken. Nicht nur, dass das elektronische Plüschtier aussah wie Gizmo von den Gremlins, Hacker konnten außerdem den „Gesundheitszustand“ der Furbys durch die Infrarotschnittstelle beeinflussen. Da das Spielzeug früher wie heute keinen Aus-Knopf besitzt, trieb und treibt es vermutlich Millionen von Eltern, wie einstmals das Tamagotchi, an den Rande des Wahnsinns. Dennoch standen Eltern der 90er Generationen Schlange um eines der begehrten Spielzeuge zu ergattern. Diese waren bei den Kindern so beliebt und verhältnismäßig selten, dass sie auf Auktionsportalen das dreifache ihres ursprünglichen Wertes brachten. Obwohl die Begeisterung heute lange nicht mehr so groß ist wie in den 90ern erfreut sich Furby noch immer einiger Beliebtheit bei den jüngeren Generationen und so brachte Hasbro 2014 den weiterentwickelten Furby Boom! in Deutschland heraus. Eine verbesserte Version mit abgedrehten bunten Mustern und einer spielspaßerweiternden, kostenlosen App für iTunes und Android-Geräte. Das sprechende Plüschtier erhält über die App einen eigenen Namen und kann geduscht, gefüttert und auf die Toilette gebracht werden. Ist es krank, gibt es sogar einen Medizinkoffer in der Anwendung. Außerdem kann man Furblinge, also Baby-Furbys sammeln und unter den wachsamen Augen eines Furby Booms! (oder ohne ihn) mit diesen spielen.
Was ist ein Furby?
Mithilfe von Bauch-, Rücken-, Geräusch-, Licht- und Bewegungssensoren nimmt das Plüschtier seine Umgebung wahr und reagiert auf diese. Über eine Infrarotschnittstelle kommunizierte das Original aus den 90ern mit anderen Furbys. Die Sprache des Spielzeuges ist furbish, es lernt aber auch einige Wörter und Sätze seiner jeweiligen Landessprache.
Der Furby Boom! interagiert und kommuniziert wie seine Vorgänger mit der spielenden Person oder anderen Furby-Wesen. Er tanzt, spricht, wackelt mit den Ohren und verdreht die Augen und kann neben seinen nach und nach erlernbaren 800 Wörter starkem Wortschatz in furbish und deutsch auch Gefühle artikulieren! (Way-Doh gefällt das sehr gut!). Die Infrarotschnittstelle musste weichen. Die App kommuniziert nicht etwa über Bluetooth, sondern über hochfrequente Töne mit dem Furby Boom!. Hintergrundgeräusche, laute Musik etc, können daher den Furby „ablenken“ und zum Verlust der Verbindung führen. Außerdem steht die App auf dem Kopf, damit das Mikrophon des Smartphones auf den Furby gerichtet ist. Furby Boom! hat mittlerweile eine Schlaffunktion, in der er stundenlang die Klappe halten kann. Damit erspart man sich das lästige Aufschrauben des Batteriekastens. Als Ergänzung zum Großen gibt es die wesentlich kleineren Furblinge. Das sind Baby-Furbys, die lediglich vor sich hinplappern, wenn man sie drückt. Der große Furby reagiert auf ihr Geplapper. Mit der App können sie aber nicht kommunizieren, obwohl diese thematisch zum Großteil auf Furblinge fokussiert ist.
Furblinge überall
Die Furby Boom! App ist kostenlos im Google Play Store und auf iTunes verfügbar und kann auch ohne Furby Boom! Spielzeug gespielt werden. Da sie sehr groß ist, empfiehlt es sich, sie über Wlan herunterzuladen. Ohne einen Furby Boom! muss man sich zunächst durch eine Art Tutorial spielen in welchem man bereits sein erstes Furby-Ei erhält. Über den Eierkarton kann man das Ei auswählen und den Furbling schlüpfen lassen. Dies dauert einige Zeit, aber man sollte genau aufpassen, denn das Ei ist sehr empfindlich und braucht viel Aufmerksamkeit! Schlüpft der Furbling, muss man ihm durch Fingerchen halten eine von fünf möglichen Persönlichkeiten geben und ihm einen Namen in der Furby-Sprache, verpassen. Die unterschiedlichen Charaktere äußern sich als – „Quasselstrippe“, „Rüpel“, „Prinzessin“, „Witzbold“ oder „Sänger“. Die Namen sind ebenfalls mehr oder weniger vorgegeben. Man kann immer zwei furbishe Wörter kombinieren, um einen verrückten Namen zu erhalten. Unser erster Furbling heißt Kee-Toh, was so viel wie Wahrheitsager bedeutet.
Der Furbling wir in seinem eigenen Zimmer geparkt. Im Spielzimmer kann man den Namen des Furblings antippen, umso mehr über ihn zu erfahren. Bspw. sein Lieblingsessen und sein Geburtsdatum. Außerdem können wir dort mit ihm spielen, ihn füttern oder waschen. Zum Fressen wird der Furbling mit einem selbstgemixten Smoothie aus wahlweise Eis, Erdbeeren und Bananen verwöhnt. Nach der Dusche wird er gestylt und zum Spielen gibt es drei witzige Minispiele: Fußball gegen Furby Boom, Verstecken hinter Luftballons und Mitsingen. Für sämtliche Tätigkeiten gibt es in-Game-Währung, die man sogleich für weitere Gegenstände oder andere Smoothie-Zutaten ausgeben kann. Mit jeder Aktion wird außerdem eine Anzeige immer weiter aufgefüllt. Ist diese voll, wird der Furbling in die Stadt gebracht, wo er sein eigenes Spielzimmer hat. Jedes Spielzimmer kann individuell gestaltet und mit verschiedenen Gegenständen ausgestattet werden. Das App-Spielzimmer ist dann wieder frei für den nächsten Furbling aus einem Ei.
Die Furblinge, die man in die Stadt gebracht hat, kann man jederzeit besuchen, um mit ihnen zu spielen. Auch hier gibt es für jede Aktion die In-Game-Währung namens Furmoneten, mit der man sich auch weitere Eier kaufen kann. Im furbylosen Spielmodus taucht Werbung in Form von Spielanleitungen auf, die zeigen, was alles möglich wäre, wenn man denn nur so einen tollen Furby Boom! hätte. Überspringen kann man die Werbung nicht.
Furby Boom! die eierlegende Wollfledereule
Richtig Spaß (und Sinn) macht die App natürlich erst, wenn man einen Furby Boom! mit ihr koppelt. Dadurch steigen die Möglichkeiten mit dem kleinen Fellknäuel zu interagieren. Man kann ihm eine Vielzahl an Lebensmitteln füttern (aber auch dreckige Socken) und ihn danach auf die Toilette setzen.
Viele kleine Features überraschen den Furby-Halter immer wieder. So zum Beispiel die Reaktion des flauschigen Plüschs auf bestimmte Lebensmittel oder die Zusammensetzung seines Stuhls… Manchmal wird ein Furby auch krank. Dann kann man mithilfe des Medizinkoffers interessante Mischungen herstellen z.B. überlaufende Cola, die den Darm des Felltiers wieder in Ordnung bringt. Den schmutzigen Spielkamerad packt man schnell unter die virtuelle Dusche, wo man das dreckige Wasser ablaufen sehen kann. Dabei sollte man stets auf die richtige Temperatur des Wassers achten!
Ist der Furby gesund und alle seine Bedürfnisse sind erfüllt, schenkt er uns ein Furbling-Ei zur Belohnung. Dieses kann man wie oben beschrieben ausbrüten und den Furbling bespaßen, nur dass nun der Furby Boom! ständig seinen Senf dazu gibt. Denn ein Furby weiß genau, was Furblinge brauchen und kommentiert beim Spielen fleißig alles mit. So kann er beispielsweise Auskunft über das Lieblings-Smoothie-Zutaten des Furblings geben. Auch bei den Minispielen ist der Furby mit von der Partie. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn beim Fußballspiel zum Beispiel, schießt er die Bälle auf das Tor, in dem der Furbling steht (indem man ihn am Schwanz zieht) und beim Mitsingen muss er kleine Tanzeinlagen zum Besten geben.
Ab und an erhält man in der App kleine Geschenke. Diese lassen sich allerdings nur öffnen, wenn man einen Furby Boom! registriert hat. Ansonsten verbleiben sie ungeöffnet im Regal. Die meisten Gegenstände und Lebensmittel für die Furblinge lassen sich über die In-App-Währung Furmoneten kaufen. Lediglich die Upgrades gibt es nur gegen echtes Geld.
Ein Furby kommt selten allein
Für Furby Boom! Besitzer ist die App ein Muss, denn sie bietet stundenlangen Spielspaß und erweitert die Interaktionsmöglichkeiten mit dem Furby. Da man sich dementsprechend auch mehr mit ihm beschäftigt, lernt er schneller neue Wörter. Außerdem bekommt man mit einem registrierten Furby schneller Eier auf der App. Bis zu drei Spiele kann man mit der Anwendung parallel spielen, das heißt man kann bis zu drei Furbys registrieren und mit ihnen Eier sammeln. Mit den vielen verschiedenen Furblingen, ihren bunten Mustern und den unterschiedlichen Persönlichkeiten bietet die App auch ohne Furby Boom! Spielzeug ausreichend Abwechslung. Wer jetzt Lust auf ein Schmusetier bekommen hat, das offen seine Meinung sagt bzw. seine Knirpse zu Hause mal für ein paar Stunden beschäftigen will, kann sich im Spielzeugladen einen Furby Boom! zulegen oder sich durch die zahlreichen Varianten auf Amazon stöbern und ihm gleich noch ein paar Freunde, wie den Party Rocker Furby oder ein paar Furblinge besorgen. Außerdem gibt es einen Furbacca, für eingefleischte Star Wars Fans. Dieser hat allerding seine eigene App.
Ein Kommentar
Hallo zusammen, ich hab mal eine Frage… kann man sehen in der App wann man zuletzt online war? Ist für mich sehr wichtig zu wissen. Danke schon mal im vorraus.