Ringe aus Mammutstoßzahn, schwere Bronzereifen, unsere Ururvorfahren hatten es schwer am Schlüssel. Dann unsere Eltern mit gar selbst geflochtenen Scoubidou, die mit Phthalaten belastet waren. Da half es auch nicht mit Sacha Distel zu singen „On a dansé toute la nuit„, welcher den Basteltrend auslöste. Die smarte Generation hat etwas schickeres und praktischers in Union verdient, dachten sich wohl die amerikanischen Hersteller des KeySmart. Das sozusagen kluge Gadget ist nicht nur ein Schlüsselorganizer, sondern gleich einem Schweizer Messer um nützliche Komponenten erweiterbar.
Die Geschichte von Schlüsseln ist mindestens genauso alt wie die von Schlössern. Lol. Ausnahmsweise haben wir es mal nicht mit einem Hennen-Ei zu tun. Doch sobald man zwei hat, gehts schon los. Nicht nur mit der Suche, welcher der passende ist. Schlüssel klimpern auch schön herum, verkratzen das Display von Smartphones in der gleichen Tasche. Der Keysmart sieht auf den ersten Blick aus wie ein kleines Werkzeug. Etwa zur Öffnung des Batteriedeckels am Androiden. Zwei geschwungene Metallplatten, an ihren Enden verschraubt. Dazwischen viel Luft, also Platz für Schlüssel. Aber nicht nur…
Glattes Aluminium, sehr leicht und in seiner geschwungenen Form auch stylisch schick. So in etwa in mein Ersteindruck vom Gadget. Geliefert wird es in einer sparsamen Verpackung ohne viel Tamtam. Meiner ist blau, es sind aber auch farbige Akzente in schwarz, slate-silber, rot, grün, lila und orange verfügbar. Zudem gibt es noch eine Fassung in Titan. Die Firma verkauft ihre KeySmart hier auf der Homepage mit dem Attribut „Premium“ und „Made in the USA“. Es gibt den KeySmart in zwei Varianten. Die namensgebende Ausgabe ist etwas kürzer als die mir vorliegende Extended mit ihren 8,2 Zentimeter. Der Unterschied in der Länge macht Sinn, da sich wohl die längeren europäischen Schlüssel in der Mitte treffen würden. Die Schlüssel werden bei Nichtbenutzung nach innen geklappt.
Wie kommen nun die Schlüssel in den KeySmart? Auf der Webseite des Herstellers gibt es gut gemachte Montagevideos. An beiden Seiten ist er mit verschraubten Minibolzen verbunden. Diese lassen sich mit einem Centstück öffnen und Schwups liegt vor einem der Bausatz bestehend aus den Stiften, Schrauben und zwei Platten. Der nun folgende Zusammenbau ist prinzipiell sehr einfach, kann aber auch zu einer Wissenschaft gemacht werden. Denn die Schlüssel werden einfach nur auf die Stifte gesteckt, sodass sich viele Freiheitsgrade ergeben. Welcher Schlüssel soll wohin, wie passt es am besten?
Zwischen alle Schlüssel kommt jeweils eine kleine schwarze Scheibe. Diese bewirken, dass nichts schleift und sich ordentlich bewegen lässt. Da jeder Schlüssel eine etwas andere Höhe hat, kann man sie frei einsetzen, wie es eben passt.
In der Basisversion passen zwei bis vier Schlüssel. Durch zusätzliche Distanzstücke kann das aber auf beachtliche 34 anwachsen. Und dann gibt es noch die Extras. Zusätzlich eingebaut werden können ein USB-Stick mit bis zu 64 GB, ein Flaschenöffner oder etwa für Golfer ein Divot-Tool, um Ballabdrücke auf dem Grün zu entfernen. Damit wird der Schlüsselhalter zu besagtem schweizerischen Tool.
Auch eine kleine Öse ist vorhanden, sodass man liebgewordene Schlüsselanhänger oder ein Schlüsselband befestigen kann:
Insgesamt ist der KeySmart ein sehr schickes und praktisches Gadget. Handlich und wie eine Packung Kaugummi in der Tasche, wie das Produktbild des Herstellers passend zeigt. Eigentlich müsste man ja denken, dass so ein System mehr Platz einnimmt als ein normaler Schlüsselbund. Genau umgekehrt ist es aber, denn während am Bund alles unordentlich hängt, tut die Ordnung hier ihr Raumwunder. Einfach zusammenbaubar, Freunde von technischer Modellbaukastenspielerei dürften ihre Freude an der Modularität haben. Das Material und die Verarbeitung wirken sehr hochwertig, sodass Preis von ab circa 30 Euro in Ordnung geht. Zusatzobjekte wie der USB-Stick kosten ab 20 Euro, die Verlängerungen so 2 bis 10 Euro. Alles verfügbar über oben verlinkte Herstellerseite sowie vereinzelt auch hier bei Amazon.