Aliens entführen nicht diejenigen, von denen man es erwartet. Also weder Jungfrauen noch Nussknacker sind ihre Angriffsziele. Auch nicht das Heimatland des Patriotismus muss sich fürchten, eher noch vor der weiteren Verfilmung des Independence Days. Was entführen Aliens dann? Limbic beantwortet die Frage erneut recht naheliegend. Der Entwickler von Tower Madness hat eine 2 an den Titel gesetzt und lässt euch wieder Verteidiger mit Türmen spielen. Tower Defense heißt das Genre und das ist mal wieder vortrefflich umgesetzt. Klar ist das ein App-Tipp für Android und iPhone/iPad hier auf Check-App.
Ufos, es gibt sie! Und die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung liegt nicht bei eins zu einer Million. Erst kürzlich wurden meine Weidentiere von einem entführt. Also fast. Und damit ist auch die Frage beantwortet, was Aliens entführen: Schafe. Die Bewohner der fremden Welt wollen die Wolle der Tiere, um daraus Pullover für ihren Imperator zu stricken. Die Story der App ist schon glaubwürdig, schließlich wackeln sie auch recht nacktärschig übers Spielfeld.
Das Spielfeld eines Tower Defense besteht klassisch aus einer Gegnerquelle und einem Ziel. Das Spielprinzip selbst kennt man auch. Es werden Türme platziert und durch gekillte Gegner kommt Geld für weitere Türme und Upgrades in die Kasse. Gespielt wird bis alle Wellen eines Levels gekillt wurden. Es gibt sieben Welten mit jeweils 10 Levels – vom „Ersten Kontakt“ mit grünen Weiden bis hin zu einer heißen oder einer kalten und z.B. einer gruseligen Welt. Sie alle bringen nicht nur optisch was mit, sondern in der Wüste überhitzen die Türme beispielsweise auch. Jede Karte kann in drei Spielmodi gespielt werden, wobei der schwere Modus es erlaubt alle vier Sterne zu bekommen und der endlose für den Wollverdienst da ist.
Gratis der Download, ganz kostenfrei ist der Spaß nur für Spieler mit Durchhaltevermögen. Genrell ist das Spiel aber ausgesprochen fair, was die Bezahlung angeht. Die Aliens landen in Raumschiffen und laufen meist den kürzesten Weg zur Weide. Dort stehen die Schafe und werfen Wolle ab. Diese dient auch dir selbst, um mit dem Alien Xex im Labor zu handeln. Hier liegt auch das Schaf begraben. Grundsätzlich ist das Spiel gratis, doch es gibt In-Apps für Wolle und einen Wollverdoppler. Wie das eben so ist bei F2P-Spieleapps. Die Türme hingegen und insbesondere ihre Fundamente kosten einiges an Wolle. Das fünfte Fundament, um also noch eine fünfte Turmvariante nutzen zu können, kostet glatt mal 4000 Wolle. Mit der Zeit werden auch immer neue Türme freigeschalten, welche auch benötigt werden, um die fiesen 16 Gegnertypen zu killen. Kosten aber auch ne Stange Wolle:
TowerMadness 2 hat im vollen Namen noch den Zusatz „3D TD“. Grafisch bietet die App einiges, wenn auch nicht ganz 3D. Man kann reinzoomen und ist so unmittelbar bei der Kampfaction dabei. Doch drehen ist nicht. Die gesamte Präsentation des Spiels macht Laune. Von der ersten Begrüßung von Xen Ebenso bis hin zum lustigen Alienknallen. Es fehlt mir etwas Musik und vielleicht ein paar mehr Alienlaute im Spiel selbst. Witzig ist hingegen das feature des wütenden Bo, einem Kampfschaf, welches als letzte Bastion die heraneilenden Aliens vertreibt. Jedoch nur einmal. Wenn es dir nicht gelingt die Aliens aufzuhalten, schweben sie mit deinen Wolltieren davon. Dann heißt es einfach „nochmal probieren“. Faierweise gibt es auch kein Energiesystem, was die Versuche einschränken würde.
Fazit: Insgesamt ist TowerMadness 2 ein erstklassiger Genrevertreter mit farbenfroher Grafik und viel Humor. Besonders gut gefällt mir, dass die Entwickler an kleine Details gedacht haben. So lesen sich die Beschreibungen der Türme und Gegner ausgesprochen flockig, beinahe wie fein gebürstete Schafwolle.