Super Tribes ist ein neues geniales Spiel für iOS, welches ich euch mit einer Background-Story vorstellen möchte: Wir schreiben das Jahr 1991 und Civilization wird sofort nach dem Release eifrig auf dem PC installiert. Okay, in Wirklichkeit schreiben wir das Jahr 1993, in welchem auf der 100 MB Festplatte des 386er die erste Ausgabe dieses Klassikers von Sid Meiers gelandet ist. Die Zeiten waren noch nicht so schnell wie heute, in welchen ich fast wöchentlich irgendeine App mit Civilization vergleiche. Doch dem fast immer falschen Vergleich liegt kein böser Wille zugrunde. Vielmehr bin ich stets auf der Suche nach den genialen Spielen, welche ebenso das Zeug zum Klassiker haben. Und damit sind wir beim Thema endlich, denn mit Super Tribes haben die beiden Brüder Felix und Robin af Ekenstam aus Stockholm aka Midjiwan AB ein ziemlich geniales Spiel für iOS herausgebracht. Ein gratis Download für iPhone und iPad, ohne Werbung und mit nur einem In-App-Kauf.
Tribes, also Stämme, kämpfen auf einer recht kleinen Karte um die Vorherrschaft. Des Spielers eigentliches Ziel ist jedoch der Highscore. Wie der Titel Tribes schon hindeutet, befinden wir uns in Zeitstufe 1 von Zivilisation. Wir bleiben da auch. Sowohl zeitlich als auch räumlich ist das Spiel relativ begrenzt. Eine Partie lässt sich schnell in einer Pause spielen, so maximal 30 Minuten sollten eingeplant werden. Doch bevor ich Details bringe, welche hauptsächlich als Tipps für Super Tribes ausgelegt werden können, haben wir hier mal den Gameplay-Trailer:
Die App bedient sich der derzeit angesagten polygonen Grafik mit Retrotouch, wie der geneigte Spieler im Trailer von Super Tribes erkennt.
Gameplay von Super Tribes
Eine Stadt steht am Anfang. Von hier aus kannst du die Welt erobern. Diese ist flach wie ein Schachbrett und gefühlt eigentlich auch nicht viel größer. Sie ganz zu erkunden wird aber schwer, denn gespielt wird in Zügen. Und von denen gibt es nur 30. Daran ändern auch die fünf Schwierigkeitsstufen und die Auswahl von 1 bis 3 Gegnern nix. Die Gegner werden durch die AI simuliert und treten harscher auf bei höherer Schwierigkeit. Man muss sie bekämpfen, ihre Städte übernehmen. Doch das gelingt nur mit funktionierender Wirtschaft. Alles dreht sich im Spiel um die Resources-Stars. Man braucht sie für die Ausbildung von Einheiten, die Forschung sowie den Ausbau der Städte.
Zur Auswahl stehen fünf Tribes, nein vier. Kickoo, der fünfte Tribe ist der derzeit einzige In-App-Kauf für 99 Cent. Jeder Tribe startet mit einer Technologie und einem anderen Umfeld. Die nordischen Bardur leben im Eis und können sofort auf die Jagd gehen. Der eher römisch inspirierte Stamm der Imperius hat Organisation und kann sofort Früchte ernten.
Worum es nun genau geht bei Super Tribes, wie man seine Punkte steigert, das erspielt ihr besser selbst. Das Spiel ist selbsterklärend, doch gibt es definitiv den perfekten Weg zur Punktemillion (bzw. hunderttausend, 138460 Punkte ist derzeit von titans 463 vorgelegt). Es scheint z.B. ratsam beim Techtree genau darauf zu achten, welche Super Tribes Taktik man für welche Tech einschlagen muss. Das hängt natürlich viel von der eigenen Umgebung ab – gibt es viel Wasser mit Fisch? Dann sollte man entsprechend Hafen bauen und Wassertempel.
Eure Taktik bei Super Tribes
Wie man zum Sieg kommt, ist klar. Überleben. Doch wie man aus mickrigen 5000 oder 10000 Punkten auch mal über 100.000 macht, dafür gibt es sicher ein Geheimnis. Die Taktik bei Super Tribes wird auch viel durch zufällige Umweltfaktoren bestimmt. Wie viele Dörfer gibt es? Perfekte Startbedingungen sind hier das Glücksmoment. Etwas daraus zu machen erfordert es richtig zu techen und die Gegner schnell zu rushen. Ich wünsche euch viel Erfolg und freue mich über Super Tribes Tipps, falls ihr welche habt!
Mein aktueller Highscore liegt übrigens bei knapp 40 K Punkten. Das ist mir gelungen, da ich mittlerweile in den schwierigern Modi unterwegs bin. Hier wirkt die KI zwar recht unfair hochgecheatet mit Einheiten, es bringt aber ordentlich Punkteboni. Gern fange ich mit der Stamm der Qumaji an, da sie Riding als Tech mitbringen und man mit dem Rider gleich zwei Felder laufen kann. Entsprechend geht es schneller am Anfang viele Dörfer zu rushen und Ruins zu erkunden. Falls mir die Startbedingungen übrigens nicht passen (kein Dorf im ersten Zug zu sehen, isolierte Position), dann starte ich sofort neu.
Leider gibt es keinen individuellen lokalen Highscore, sondern nur eine globale Liste in welche man sehr schwer reinkommt.
Fazit zum Spiel: Wenn ein Spiel „süchtig“ macht, ist das eigentlich nicht so positiv. Doch Super Tribes macht auf seine Art sofort süchtig. Es gibt zu entdecken, das Gameplay ist von der Komplexität her genau richtig. Zudem sprechen die Entwickler natürlich schon von Erweiterungen. Neue Stämme, neue Technologien, mehr Züge und mehr Platz? Vielleicht auch. Ein Multiplayer steht ganz oben auf meiner Wunschliste. Alles in allem ist Super Tribes für mich eines der besten Spiele des noch jungen 2016 bisher.
Update, Dezember 2016: Das Spiel ist nun für Android erchienen. Gleichzeitig hat es mit „The Battle of Polytopia“ einen neuen Titel erhalten.