Öl ist der Stoff, welcher zu sinnlosen Kriegen und zum Aufleuchten der Warnlampe an eurem Auto führt. Öl ist auch der Stoff in dieser Spiele-App für Android. Fördert ihn, macht ihn zu Geld, um noch investieren zu können. Der ewige Kreislauf ohne Blick aufs Peak Oil. Was so simpel daherkommt, kann nur ein Idle Game sein und diese Genreeinordnung ist ein Volltreffer. Wer also nach all den erzeugten Bitcoins, Burgern und so weiter mal im Rohstoffgeschäft untätig sein möchte, sollte mal weiterlesen. Ich präsentiere euch ein Kurzreview des Games, was die Frage benantwortet, ob der große Begriff „Tycoon“ hier im Titel wirklich angemessen ist.
Petroleum Tycoon, Oil Hunt? Im Store heißt die App vom weißrussischen Entwickler nach der Jagdmetapher, im Spiel begrüßt uns der klassische Ausdruck der Wirtschaftssimulation. Außerdem begegnet uns hier durchgehend der im Icon schon aufgegriffene Grafikstil des polygonen Flatdesigns. Das verleiht den statischen Bildern, Icons und Buttons so einen Retrolook, der mich eigentlich erst neugierig gemacht hatte auf die App. Grafikerin Anna hat hier einen super Job gemacht. Da der Download zudem gratis ist, hab ich es mal angespielt. Fünf Tage im Spiel – was erwartet euch?
Eine friedliche Landschaft, vorn ein seltsames Gebilde. Sieht etwas industriell aus, aber auch etwas wie die Zauberlampe eines Geistes. Hier wird nun nicht getippt, wie man das von anderen Idle Games kennt. Die Innovation besteht darin, dass man am Hebel ziehen muss. Das ist so eine Art Wischbewegung, welche auf Dauer für alle über Amöbenniveau wohl mega nervt. Tippen ist einfacher. Jede Mühe wird belohnt mit gefördertem Öl. Typischerweise steigt die Fördermenge nur dann, wenn man Upgrades für die Pumpe kauft. Ansonsten würde man ja ewig nur eine Einheit Öl verdienen. Das würde sicherlich für den schnellen Ölwechsel oder den Salat reichen. Doch wir wollen ja in den Highscores der Spieldienste ganz nach oben klettern. Naja, Topspieler haben derzeit zwischen 7 und 12 Mrd. Dollar. Um dahin zu gelangen, reicht es nicht nur selbst zu fördern.
Weitere Verbesserungen müssen her. Und die bestehen erstens darin, dass automatisch gefördert wird. Wer das erste Barrel kauft, kann 100 Einheiten sammeln. Idle eben. Volumen und Geschwindigkeit verbessern sich dann mit jedem Upgrade, welche typischerweise immer teurer werden. Zweite Option ist die Erschließung weiterer Gebiete. Erst in der Wüste beim Scheich, dann im Meer und schließlich auch im Weltraum. Ja, organisch entstandenes Öl im All. Logik ciao.
Eine coole Idee hatte der Entwickler für Oil Hunt noch. Wer sein Öl verkauft, der muss an eine Art Börse gehen. Hier laufen drei zufallsgenerierte Preise. Ist der Preis hoch, sollte man schnell auf einen der Buttons tippen. Erst dann ist der Deal abgeschlossen. Mein höchster Preis lag bisher so um die 60 Dollar. Ein Trick ist es, immer das aktuell höchste Gebot anzutippen und erstmal noch zu warten. So kann man sich mit etwas Geduld stufenweise verbessern.
Mein Fazit nach 5 Tagen
Alles in allem ist das Spiel ziemlich simpel, sodass es jetzt nach fünf Tagen schon recht monoton wird. Finanzieren tut sich die App durch einen kleinen Werbebanner sowie In-Apps für eine generelle Beschleunigung sowie die Entfernung der Ads. Durch die schöne Grafik ist die Oil Hunt App trotzdem ein Tipp für Idle Gamer, auch wenn sie dem Anspruch eines richtigen Tycoons nicht erfüllen kann. Bisher habe ich die App nur bei Google Play entdeckt. Als Unity-App sollte sie aber auch noch ihren Weg zu iTunes finden.