„Bass, Bass, wir brauchen Bass…“ – so, jetzt bitte den Staub von den Knien klopfen und aufrappeln, ich habe euch nämlich gerade stattliche 16 Jahre in der Zeit zurück katapultiert, ganz ohne Fluxkompensator, nebenbei gesagt. Wer kennt ihn nicht, den Ohrwurm aus dem Jahre 2000, gekonnt rhythmisch dahingenuschelt von keinem geringeren als Mirko Alexander Bogojević aka „das Bo“. „Türlich, türlich…kenn ich den!“, werdet ihr jetzt sagen. Aber war das nicht Jan Delay? Jaaa, auch, aber einige Jahre später. Und heute, mehr als anderthalb Jahrzehnte nach Erscheinung des Originals haben wir ihn, den Bass und zwar in Form der wunderbaren Kopfhörer „Carbide“, die uns bereits auf der Frontseite ihrer Verpackung das Versprechen „Booming Bass“ geben. Und einhalten – so viel sei schon einmal vorab verraten.
Jetzt gibt’s ordentlich was auf die Ohren – klingt eher nach Schelle als nach Musikgenuss, oder? Aber keine Angst, die Firma iFrogz, die 2011 von Zagg übernommen wurde, hat uns freundlicherweise diese schicken, durch und durch gewaltlosen Kopfhörer zur Verfügung gestellt, bei denen euch lediglich der geniale Klang aufrütteln wird. Sowieso sollten wir mit unseren Ohren lieber sorgsam umgehen, sind das doch sehr komplexe Sinnesorgane, eine Art Bausatz aus Außen-, Mittel- und Innenohr. Bei Begriffen wie „Hammer“, „Amboss“ und „Steigbügel“ könnte man allerdings meinen, jemand bekommt neue Hufeisen, aber nein, wir befinden uns im Mittelohr, meine Damen und Herren, das nämlich sorgt erst dafür, dass ihr von euren neuen Kopfhörern auch was habt, denn dort findet eine mechanische Impedanzwandlung statt, die eine perfekte Übertragung des Signals vom Außen- zum Innenohr ermöglicht. Und von dort geht der Beat dann direkt in eure Füße.
Schnell ausgepackt und reingehört
Bevor ihr euch allerdings dem vollen Musikgenuss hingeben könnt, hat sich die Verpackung einen Blick auf selbige verdient und zwar durch schniekes Design und nette Kleinigkeiten. Eure Kopfhörer werden in einer rechteckigen Pappverpackung geliefert, aus der sie euch förmlich zuzuwinken scheinen. Besonders hübsch: Die Verpackung ist im selben Farbton wie die Kopfhörer selbst gestaltet, dazu noch ein metallischer Schimmer und das Sommerfeeling ist perfekt. Ich habe mich für die Farbe Teal entschieden, die im Moment im Onlinestore unspektakulär als „grün“ angeboten wird. Tatsächlich aber handelt es sich um einen wunderschönen blau-grünen Aquaton. Ihr könnt außerdem zwischen blau, gelb (eher gold), grau, rot und schwarz wählen. Die Verpackung ist hübsch, sie würde sich super als Geschenk eignen, allerdings dürfte es schwer fallen, die Kopfhörer wegzugeben. Neben der Modellbezeichnung „Carbide“ befinden sich die Worte „Booming Bass“ und „Cush Comfort“, das ganze dann noch einmal etwas kleiner auf Französisch. Was an diesem Versprechen dran ist, klären wir gleich. Auf der Rückseite findet ihr neben den üblichen Angaben eine Abbildung in Originalgröße. Beim ersten Öffnen wird man durch ein nettes, aber offensichtlich leicht überraschtes „Oh, hi there!“ direkt von seinen neuen Kumpels angesprochen und auf die Funktion des enthaltenen Magnetclips hingewiesen.
Im Lieferumfang enthalten sind natürlich die iFrogz Carbide Booming Bass Kopfhörer und ein 1,20 m langes Kabel. Dieses wird in der gleichen Farbe geliefert und ist stoffummantelt. Das hat den Vorteil, dass es sich nicht so schnell verheddert und ihr minutenlanges Entwirren vermeiden könnt. Ein weiteres „Extra“ gegen den Kabelsalat ist der eben genannte Magnetkabelführungsclip. Der befindet sich nämlich am Kabel und sorgt nicht nur während der Aufbewahrung für Ordnung, sondern – hierauf bezieht sich auch der Tipp auf der Verpackung – sorgt unterwegs am Shirt befestigt für Bewegungsfreiheit, ohne ständig das Kabel neu ordnen zu müssen. Die Länge des Kabels ist optimal und eignet sich für alle Verbindungen, ihr entscheidet ob Ohr-Rucksack, Ohr-Hosentasche, Ohr-Handtasche, Ohr-Laptop, oder, oder, oder… Die Winkelklinke ist praktisch, weil sie ein Herausrutschen des Steckers verhindert. Die kabelintegrierte Fernbedienung inklusive Mikrofon lässt dich Anrufe schnell und bequem annehmen. Wer möchte, hat natürlich auch die Möglichkeit, ein eigenes, anderes Kabel anzuschließen.
Aussehen und Tragekomfort der iFrogz Carbide Booming Bass Kopfhörer
Neben cleveren Eigenschaften und einem richtig coolen Klang sehen die Kopfhörer auch noch gut aus. Die Farbe erinnert an Sommer und Strand, aber auch das Design ist gut durchdacht. Als erstes fällt das außergewöhnlich geringe Gewicht auf, mit 110 Gramm wiegen sie nur knapp mehr als eine Tafel Schokolade. Hier haben wir schon einmal ein echtes Alleinstellungsmerkmal, viele andere Modelle wiegen deutlich mehr. Die Muscheln bestehen aus metallisch glänzendem Kunststoff, hier erklärt sich jetzt auch der Name „Carbide“. Auf der Außenseite findet sich das dezente Gittermuster wieder, was wir schon von der Verpackung kennen und ein kleines Muster aus geschwungenen Linien in hellem Türkis, das ist ein Teil des Pfeilmotivs, das auch auf die silbernen Teile links und rechts am Bügel aufgedruckt wurde. Ohrpolster und Kopfband sind ansonsten in schwarz gehalten, auf letzterem befindet sich der eingeprägte Schriftzug „Carbide“. Die Muscheln sind nicht drehbar, was mir besonders gut gefällt. Natürlich sind sie dadurch ein wenig unflexibler, auch für den Transport nehmen sie etwas mehr Platz weg, allerdings sind die Kopfhörer dadurch auch robuster und stabiler. Ich mag das lieber.
„Bequemste Kopfhörer“
Das könnt ihr als allererstes in der Beschreibung des Herstellers lesen. Ein mutiges Statement, das natürlich zu besonders kritischem „Hinfühlen“ verleitet. Die Ohrpolster bestehen aus ultraweichem Aero-Foam, damit ist auch der Bügel unterfüttert, auf den Ohren fühlt es sich ein bisschen so an, als wäre das Material aus friedlich herausgebürstetem Baby-Einhorn-Haar geflochten. Auf dem Kopf selbst fühlt man den Bügel überhaupt nicht, die Ohrpolster sind einfach nur angenehm und tatsächlich super-weich. Auch empfindlichste Öhrchen dürften sich hier wohl fühlen. Tatsächlich ist das Polster so soft, dass man nach einigen Malen Tragen kleine Knitter an den Muscheln sichtbar werden, ich empfinde das nicht als Nachteil, denn es sieht nicht benutzt aus, sondern ist nur Beweis dafür, wie weich eure Ohren gebettet werden. Natürlich könnt ihr die Länge des Bügels an eure Bedürfnisse anpassen, die silbernen Rechtecke beherbergen nämlich die Funktion in sich, die Länge zu verstellen in zehn kleinen Schritten. Für mich reicht die kleinste Einstellung aus, wer aber möchte, könnte die Seiten rein theoretisch auch getrennt voneinander unterschiedlich einstellen. Das macht das Tragen bequem und ermöglicht es auch jedem Picasso-Werk, ungestört Musik zu hören. Der Anpressdruck ist, wie das meiste, eine subjektive Empfindung. Ich bin dabei eher empfindlich und mich stören Dinge auf den Ohren schnell, hier aber ist das nicht der Fall. Der Druck ist genau richtig, sollte aber auch nicht höher sein. Zu locker ließe er die Kopfhörer rutschen. iFrogz hat hier eine gute Mitte gefunden. Auch nach stundenlanger Nutzung sind die Carbide Kopfhörer immer noch unglaublich bequem, sodass man sie eigentlich nicht mehr absetzen möchte beziehungsweise vergisst, dass man sie noch trägt. Das Prädikat „bequemste Kopfhörer“ ist also nicht nur ein Werbespruch, sondern ein Versprechen, das vollkommen eingehalten wurde.
Worauf es wirklich ankommt…
…sind doch im Grunde genommen weder hippe Sommerfarben noch farblich passende Kabel (obwohl trotzdem gern genommen), sondern wie die iFrogz Carbide Booming Bass Kopfhörer sich im Praxistest machen. Hier haben wir des Pudels musikalischen Kern. Tragekomfort ist schon mal gegeben, eine zwingende Voraussetzung, wenn man die Musik wirklich genießen will. Das ist hier kein Problem – kein Rutschen, kein Schieben und Verheddern oder unangenehmes Drücken. Beste Vorzeichen also. Aber was hört man denn jetzt, um richtig zu testen? Hier sind wir direkt beim Thema. Da Geschmack ja bekanntlich verschieden ist, sollte man einfach hören, was auch im Alltag einschaltet wird, um ein realistisches Bild zu bekommen. Für euch habe ich jedoch verschiedenste Musikstile getestet und kann euch sagen, dass die Kopfhörer immer und überall richtig guten Klang abliefern. Hier haben wir sie, die berühmten kristallklaren Höhen und satten Bässe. Vor allem letztere sorgen selbst beim Hören altbekannter Songs für Gänsehaut. Das liegt vor allem daran, dass tiefe Frequenzen nicht nur vom Gehör, sondern vom ganzen Körper wahrgenommen werden. Der Bereich „mittlerer Bass“ liegt etwa zwischen 40-100 Hz, viele Akustikinstrumente haben hier ihren tiefsten Grundton. Ich spreche beim Hören mit diesen Kopfhörern allerdings von angenehmem, einen umgebenden Bass und nicht von beinahe-ohrenabfallendem-und-milzdurchrüttelndem Bass. Richtig cool fand ich das Hörerlebnis dann bei Live-Konzerten und -aufnahmen. Jeder Akkord, jeder Riff erreicht deine Ohren so direkt, als würden die Musiker für dich spielen. Auch das Publikum ist nun viel näher und je hübscher der Sänger desto deutlicher und lauter die Giekser der weiblichen Fans. Die 40-mm-Neodym-Treiber sorgen auf jeden Fall für geniale Klänge und machen mehr als einen ordentlichen Job, wodurch ihr eure Lieblingsmusik in vollen Zügen genießen könnt – ohne Störungen. Ob In-, On- oder Overear muss jeder nach seinen persönlichen Vorlieben entscheiden. Ich mag es zum Beispiel nicht, wenn ich 100% von meiner Umwelt abgeschnitten bin, allerdings stört es natürlich, wenn man jede quietschende Diele hört. Diese On-Ears bieten eine super Möglichkeit, ungestört zu hören, ohne alles zu verpassen. Die Geräuschdämmung ist tatsächlich sehr gut, wenn man nicht möchte, kann man sich komplett ausklinken, aber lautes Rufen oder ungewöhnliche Hintergrundgeräusche bekommt man dennoch mit. Ich mahne aus eigener Erfahrung trotzdem zur Vorsicht – erhöhte Erschreckgefahr, wenn sich jemand von hinten nähert 🙂 .
Fazit
Die iFrogz Carbide Booming Bass Kopfhörer haben mich vollkommen überzeugt. Das coole Design, tolle Farben und durchdachte Details, wie das stoffummantelte Kabel oder die Magnetkabelführung sorgen für uneingeschränkt komfortable Nutzung. Die integrierte Fernbedienung ermöglicht es dir, Anrufe schnell und ohne lästiges Unterbrechen anzunehmen (und vor allem zu beenden), um sofort weiter hören zu können. Der Tragekomfort ist fantastisch, die weichen Aero-Foam-Kissen an Ohrpolstern und Bügel lassen dich nach kurzer Zeit vergessen, dass du überhaupt Kopfhörer trägst. Auch empfindliche Ohren können stundenlang ihre Lieblingsmusik genießen, was vor allem das enorm geringe Gewicht möglich macht. Das Wichtigste, der Klang, ist genial. Die Höhen sind klar und die Bässe gänsehauterregend. Vor allem Live-Konzerte werden hier zum besonderen Erlebnis. Egal also ob auf der abendlichen Couch, auf Reisen oder im Freibad, hier habt ihr einen tollen Begleiter. Für faire 49,99 € könnt ihr die Kopfhörer versandkostenfrei entweder direkt bei Zagg bestellen, oder hier für den gleichen Preis bei amazon.