Je größer, desto besser! Das scheint zumindest die Überzeugung vieler Smartphoneentwickler zu sein. Trotzdem wünscht sich vielleicht der eine oder andere ein Smartphone, das bequem in jede Hosentasche passt. Das ist auch schon das Stichwort für das Sony Ericsson Xperia ray, welches sich durch Form und Größe von seinen Mitstreitern abhebt. Was das schlanke Smartphone noch so zu bieten hat, haben wir für euch getestet.

Technische Daten

Maße (H x B x T): 111 x 53 x 9 mm
Gewicht: 100g
Display: 3,3 Zoll (8,4 cm)
Auflösung: 854 x 480 Pixel
Betriebssystem: Android 2.3 Gingerbread
Anzahl Prozessor-Kerne: Single-Core

Design

Das Erste, was einem beim Betrachten des Xperia ray auffällt, ist die Form, denn es ist deutlich schmaler als die meisten Smartphones seiner Größe. Zusammen mit der kantigen Bauweise erinnert das Xperia ray so der Form nach an die „alten“ Handys, die man noch mit einer Hand locker umschließen konnte. Und der Test beweist: das Smartphone passt wirklich gut in die Hosentasche. In der Hand liegt es ebenfalls gut und besonders für kleine Hände sehr angenehm.

Im Test hatten wir die schwarze Version des Xperia ray. Außerdem gibt es noch die Farbvarianten Weiß, Gold und Pink, bei denen die Rückseite und die Seitenflächen aus farbigem Metall sind. Unser schwarzes Modell hat dagegen eine Rückseite aus mattem Plastik. Die Verarbeitung wirkt sehr stabil und Fingerabdrücke hinterlässt man darauf auch nicht. Ober- und Unterkante verlaufen schräg und unterstützen so den harten und dynamischen Gesamteindruck. An der Oberkante befindet sich der Power-Knopf sowie der Kopfhörerstecker. Auf der rechten Seite findet man die Lautstärkeregelung und links den Micro-USB Port.

Auf der Vorderseite findet man mittig oberhalb des Touchscreens den silbernen Schriftzug „Sony Ericsson“. Komplettiert wird dieser durch den Schriftzug „Xperia“ unterhalb des Touchscreens. Dieser trennt zudem die „Zurück“- und die Menütaste. Am unteren Ende findet man die mechanische Home-Taste. Diese ist durch einen silbernen Rand vom restlichen Display getrennt. Dieser Rand leuchtet beim Benutzen auch auf und informiert über verpasste Anrufe und eingegangene SMS. Während des Ladens leuchtet der Rand zudem rot auf. Ist der Akku wieder voll, wechselt die Farbe zu grün. So kann man schnell und ohne Tastendruck kontrollieren, ob das Smartphone wieder einsatzbereit ist.

Display

Die Displayanzeige des Xperia ray ist scharf und die Farben sind kräftig, da kann man sich nicht beschweren. Allerdings ist die Anzeige, vor allem beim Surfen im Internet, teilweise etwas klein. Deshalb heißt es kräftig zoomen, wenn man im Browser etwas lesen will oder einen Login-Button erwischen will. Hierbei sind kleine Finger enorm im Vorteil. Das Gleiche gilt übrigens beim Benutzen der Tastatur. Im Hochformat ist eine ganz schöne Herausforderung, die gewünschten Tasten auf der Qwertz-Tastatur zu treffen. Da empfiehlt sich dann eher die klassische Telefontastatur. Sollte die Treffsicherheit dann immer noch zu wünschen übrig lassen, kann man das Smartphone ja jederzeit drehen und sich mit der größeren Tastatur im Querformat vergnügen. Trotz des relativ kleinen Displays macht es Spaß, mit dem Xperia ray eine Spielpause einzulegen und selbst bei dem super detaillierten Spiel Dead Trigger behinderte die Displaygröße nicht. Durch die langsame Performance des Smartphones dauert nur das Laden der Spiele etwas länger.

Benutzeroberfläche

Das Design der Benutzeroberfläche ist durchaus gelungen. Von Haus aus hat man 5 Seiten im Home-Menü zur Verfügung und 4 in der weiteren Übersicht, die selbstverständlich erweiterbar ist. Von Sony Ericsson gestellte grafische Elemente haben einen halbtransparenten Hintergrund, was sie deutlich von den eigenhändig installierten Apps abhebt und eine nette optische Abwechslung bietet. Auf der ersten Seite des Home-Menüs finden sich 3 Felder für die schnelle Aktivierung und Deaktivierung von W-Lan, Bluetooth und Lautstärke. Mit einem 4. Feld kann man die Helligkeit mit einem Klick auf die niedrigste Stufe setzen. Das ist durchaus praktisch, leider kann man die Helligkeitsstufen nicht verändern. Also beispielsweise statt auf die niedrigste auf die höchste Helligkeit schalten. Macht man im Home-Menü die Fingerbewegung zum herauszoomen, aktiviert man einen Überblick über alle auf den 5 Seiten des Home-Menüs liegenden Apps. Dabei schweben die einzelnen Icons über den Bildschirm und man hat eher das Gefühl vor einem heillosen Durcheinander zu sitzen also vor einem Überblick. Auf dem Xperia ray liefert Sony Ericsson viele Apps bereits mit. Einige, der 3 Seiten einnehmenden Apps sind durchaus sinnvoll, falls diese jedoch nicht gefallen, hat man ein kleines Problem. Es lassen sich nämlich nur 3 der vorinstallierten Apps löschen und Ordner lassen sich nur im Home-Menü erstellen. Auf Grund der geringen Geräte-Performance gibt es manchmal kurz Probleme mit der Icon-Darstellung. Beendet man zum Beispiel ein größeres Spiel spontan durch das Betätigen der Home-Taste, dauert es kurz, bis die Icons der Startseite geladen werden. In dieser Zeit kann man keins der Icons anklicken. Ansonsten läuft das Xperia ray sehr flüssig. Nur bei Spielen muss man gelegentlich eine längere Ladezeit in Kauf nehmen.

Kamera

Die 8 Megapixel Kamera der Xperia ray macht schöne, scharfe Bilder mit kräftigen Farben. Nur bei starkem Gegenlicht hat sie ein paar Probleme, sodass man in solchen Fällen auf die Kameralinse einen Schatten werfen sollte. Ausgelöst wird durch einen Tip aufs Display, das funktioniert sehr gut und zügig. Die letzten 5 Fotos werden klein an der Seite angezeigt und man hat eine ausreichende Anzahl an Funktionen wie verschiedene Szenenmodi, Weißabgleich und Lächelerkennung. Allein der Blitz enttäuscht, denn der ist eigentlich gar keiner. Es gibt nur eine Kameraleuchte, die man an schalten kann. Diese leuchtet dann durchgängig und bringt leider nicht allzu viel. Die Funktion Schwenk-Panorama liefert ebenfalls gute Bilder und ist, nach etwas Übung, leicht und fließend zu bedienen. Die 3D-Panoramafunktion wurde bisher nicht getestet.

Zubehör

Das mitgelieferte Zubehör besteht aus einem USB-Kabel, einem Steckdosenadapter für dieses Kabel und ein Headset. Das USB-Kabel verfügt über eine ausreichende Länge, auch für das Laden des Smartphones. Es wirkt außerdem recht stabil. Das Headset dagegen wirkt eher billig.

Fazit

Das Sony Ericsson Xperia ray ist ein sehr gutes Einsteiger-Smartphone. Trotz kleinerer Mängel ist es durchaus weiterzuempfehlen. Wer sich an der gelegentlich etwas langsamen Performance nicht stört, keine allzu großen Hände hat und gern auch mal etwas zoomt, der kann sich das Xperia ray gewissenlos holen. Im Gegenzug bekommt er ein handliches Smartphone mit schönem Design, auf dem Fotos schießen sowie anschauen großen Spaß macht und das durchaus alltagstauglich ist.

Autorin des Artikels
Anne G. ist Studentin der Medienkommunikation an der TU Chemnitz.

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