Eine App zu einer Fernsehsendung? Keine Styling-App für eine Magermodel-Sendung, keine Finanz-App zur Margenmodell-Senkung. Seit gestern flimmert im Bayerischen Rundfunk die rundshow. Ein TV-Experiment heißt es, da es neben der Themensetzung die Einbeziehung des Publikums über die sozialen Netzwerke und eine App ermöglicht.

rundshow – Die Sendung

Hört man soziale Netzwerke und TV, muss man zuerst an die gefloppte Sendung „Gottschalk Live“ denken. Spätestens als die Social-Media Caro zusammen mit der transparenten Redaktion wieder hinter den Kulissen verschwand, war wohl jedem auch ohne einen Blick auf die Quoten klar, dass die Sendung gescheitert war. An den Pannen jedoch konnte man ablesen, dass der alte Herr Gottschalk nicht fürs Konzept geeignet war. Entsprechend sitzen bei der rundshow mit Richard Gutjahr und Daniel Fiene zwei jüngere Kerle, die zudem trotzdem medienerfahren bzw. wie Gutjahr als Journalist des Jahres 2011 auch ausgezeichnet sind. Innerhalb von vier Wochen vom 14. Mai bis zum 7. Juni liefert die Redaktion um die beiden 16 Sendungen mit unterschiedlichen Sendezeiten ab (meist um 23 Uhr rum). Mit dabei sind bekannte Persönlichkeiten der digitalen Gesellschaft, wie Mario Sixtus und Sascha Lobo. Doch wie die Themen, so auch die Partizipation: Google Hangouts, eine Facebook-Seite mit Livestream (wenn auch nicht ssl-gesichert) und eben eine App zur Sendung gibt es. Momentan geht es vor allem um Netzthemen, geplant ist aber Themen aus „Politik, Gesellschaft und Popkultur“ aufzugreifen. Gestern zum Start der rundshow wurde Occupy diskutiert, heute geht es um den Erfolg von Facebook kurz vorm Börsengang.

Die Macht – App zur Sendung

Auf der re:publica wurde die App schon vorgestellt. Wie Gutjahr in seinem Artikel zum Medienwandel in der t3n (Quartal 1, S. 40f.) schrieb, ist er sich als ein Reporter zwischen den Welten über die Unterschiede von TV und Internet leidig bewusst: „Der Spagat zwischen Online- und Offline-Medien schlaucht manchmal ganz schön.“ Was liegt näher als diesen Graben zwischen Berieselung und Nutzerpartizipation zu überwinden. Die App leistet ihren kleinen Beitrag dazu.

Vier Funktionen bietet die rundshow-App:

  1. Abstimmen zur Frage des Tages – hier kann über eine inhaltliche Frage abgestimmt werden. Heute z.B. „Vertraust du Facebook?“.
  2. Kommentieren – in 140 Zeichen darfst du deine Meinung zum aktuellen Thema kundtun. Erfordert wird eine E-Mail Adresse oder Telefonnummer, um diese Funktion der rundshow-App nutzen zu können.
  3. Bild oder Video hochladen.
  4. Daumen hoch oder runter – du kannst deine aktuelle Meinung mit einem „Gefällt mir“ (Applaus) oder „Gefällt mir nicht“ (Buh-Ruf) ausdrücken.

Auf alle vier Funktionen bzw. deren Eingaben durch uns Nutzer werde während der Sendung eingangen. Sehen konnte man gestern, wie am Ende der Sendung ein Chart mit allen „Daumen hoch“ und „Daumen runter“ gezeigt wurde.

Fazit zu Die Macht – Die App zur rundshow des Bayerischen Rundfunks

Die TV-Sendung ist gelungen, einige schreiben sogar „Rundshow – das vielleicht größte TV-Experiment des Jahres„. Die App selbst ist eher schlank, was laut Entwickler der Rundshow-App aber auch so gewollt war. Ob die App ein Erfolg wird, hängt aber vor allem davon ab, inwiefern die Redaktion auf die Nutzerkommentare und den Input durch Bilder und Videos eingeht. Über den Titel könnte man sich freilich streiten.

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