Augmented Reality ist bei der Wikitude App das Stichwort. Daran dass es die App für Android, iOS und Windows Phone gibt, kann man schon erkennen, dass Wikitude bereits eine Weile auf dem Markt ist und die Entwickler für die Portierung den motivierenden Erfolg und die benötigte Zeit hatten. Denn mit Auszeichnungen, wie dem „Best Augmented Reality Browser“ wurde die App seit ihrer Veröffentlichung überhäuft. Mal sehen, was dran ist und sie im Alltag punkten kann.
Im Oktober 2008 als Freeware veröffentlicht, bietet die App eine Art Browser zur erweiterten Realität. Klar, dass dafür standortbezogene Daten benötigt werden. So bittet Wikitude unter Windows Phone, wofür sie seit Anfang 2012 erhältlich ist, zunächst einmal den Nutzer zum Kalibrieren seines Kompasses in einer Bewegung nach dem Symbol für die Unendlichkeit (umgefallene 8). Unendlich ist hierbei das Stichwort, denn dieser Arbeitsschritt mutet bereits wie ein Geschicklichkeitsspiel an – kurz, es dauert eine Weile, bis man die Bewegung drauf hat.
Ist die Kalibrierung gelungen (oder auch nicht, es geht auch ohne) sieht man im Display die nähere Umgebung mit Symbolen überblendet. Symbole für Places, wie Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Geldautomaten und Unterkunft. Außerdem kann man geolokalisierte Tweets sehen – Nachrichten von Twitter-Nutzern, welche es zugelassen haben, dass ihr Aufenthaltsort beim twittern mit angezeigt wird.
Fazit: Der Wikitude World Browser ist eine super Idee. Der Titelzusatz „Browser“ sagt jedoch bereits, wo der Engpass liegt – eine Suchmaschine ist nur so gut, wie die Daten, welche sie durchsucht und ausgeben kann. Hier greift Wikitude auf teilweise veraltete Einträge von Qype, Gowalla bzw. oberflächliche Einträge aus Wikipedia zurück. Auch die Tweetsuche ist eher als Spielerei anzusehen, außer man möchte euphorische Ausrufe zur Güte der Schweinshaxen auf Elbdampfern lesen – die Twittersuche nach Hashtags bringt mehr.
Als Spielerei in einer Stadt, in der man sich schon mehr oder weniger auskennt, ist Wikitude ganz nett. Als Reiseführer wirkt die App noch nicht ganz ausgereift, zumal gerade im Ausland eine Internetverbindung benötigt wird.