Behäbig besucht die Biene die blutrote Blume, drüben gibts den Feen-Bonus für die neue Dekoration und gleich ist wieder Level-Up. Nööö. Gauge ist keines der nach Nachbarn und Geld gierenden Aufbau-Apps. Das kostenfreie Gauge (App-Store-Link) ist… ja, ist ein wildes und buntes App-Kunstwerk für iOS zwischen documenta und Demo-Szene. Und doch ein Spiel.
Wie das Spiel funktioniert, erschließt sich nicht sofort. Denn einen Start-Button gibts nicht. Stattdessen musst du lange den Bildschirm berühren, damit es los geht. Was geht los? Zu elektronischer Musik läuft oben rechts ein Counter, berührst du den Schirm wieder, bewegt sich der Balken in der Mitte. Ziel ist entsprechend den Balken so weit wie möglich an den Rand zu bewegen und zu halten, ohne ihn zu berühren. Außerdem erscheinen Boni und ein zweiter Balken für die zweite Hand, wenn du erfolgreich bist. Bist du gut, ist der Entwickler bei der Highscore-Anzeige nicht verlegen mit Sprüchen, wie „I had a dream about you last night“.
Klar gehts um den Highscore und seine Verbesserung, welchen du im Game Center auch teilen kannst. Aber eigentlich ist Gauge wohl als Experiment zu betrachten. Es erinnert an die Clockwork-Orange und die Ludovico-Therapie von Alex – „Ich war geheilt, all right“. Seltsame Bildschirme zwischen den Ladeprozessen, wie Lol-Cats und Sendepausenbildschirme, die auch man leicht geshuffelt sein dürfen, fallen da eigentlich gar nicht mehr auf.
Fazit: Eine App, die auch als Projektion bei der documenta oder einem Pop-Kunstfestival laufen könnte. Spielbar? Na klar. Aber doch vor allem eine wilde Abwechslung zu den Standard-Apps der großen Anbieter. Irgendwie krass.