Centipede ist ein Klassiker. Kein App-Klassiker, der zwei Jahre Hype hinter sich hat, sondern ein echter Spielhöllen-Klassiker. Der Kampf mit dem Centipede (Hundertfüßer) stammt noch aus einer Zeit, in welcher man je Partie seine Münzen in einen rot leuchtenden Einwurf des Automaten steckte. Als App ist Centipede für Android (Download bei Google Play) und iOS (Download im App-Store) erschienen. Einen Nostalgie-Bonus braucht die App trotzdessen nicht, da sie mit schicker Grafik und einigen Verbesserungen aufs Smartphone gefunden hat.
Nostalgische Erinnerungen, die einen Bonus für Centipede bringen, dürften die wenigsten haben. Als 1980 Centipede von Atari veröffentlicht wurde, waren Abba oder Pink Floyd ganz oben in den Musikcharts und Top Gun war noch nicht einmal gedreht. Tatsächlich gab Tom Cruise erst 1981 sein Leinwanddebüt im Zeffirelli-Streifen „Endlose Liebe“. Wer also in einer Bar mit Coke, Zigarette, Lederjacke und Super Trouper im Radio dieses Spiel gezockt hat, darf besonders kritisch übers Remake sein. Eine der vielen Remakes dürfte aber sicherlich fast jedem schon über den Weg gekrabbelt sein. Wer aber mal das Automaten-Original spielen möchte, kann übrigens im Computerspielemuseum in Berlin fündig werden.
Das Spielprinzip von Centipede ist sehr einfach – von oben kommt dein Gegner, ein langes Insekt, von unten schießt du. Geschossen wird automatisch, du musst nur den Gnome nach links-rechts und oben-unten bewegen. In der App ist das Insekt natürlich ein Mutant und du rettest die Welt. Geblieben ist aber, dass der Centipede durch Pilze auf dem Spielfeld und den Spielfeldrand auf dem Weg nach unten beschleunigt wird, da er zeilenweise krabbelt. Außerdem gibt es noch drei-vier andere Gegner, die dich beim Kampf behindern. Da ist natürlich wieder die Spinne, welche hier allerdings auch Netze auslegt, in denen du feststeckst. Verhindere, dass das Insekt ganz nach unten durchläuft, sonst wird es immer schwieriger ihn zu erledigen.
An Neuerungen gibt es verschiedene Kartenhintergründe, die nicht nur grafisch sind, sondern durch zusätzliche Gegenstände dem Centipede auch Deckung geben. Größte Neuerung sind aber die vielen Waffen und Upgrades, welche du gegen Münzen erwerben kannst. Die Münzen verdienen sich so soso, sodass auch In-App-Käufe angeboten werden. Wer es kaufen möchte, der möchte es kaufen.
Fazit: Ein vollkommen gelungenes Remake. Das original Spielprinzip wurde durch die Neuerungen nicht verfälscht. Allerdings ist der Kern der App dadurch auch irgendwie langweilig verglichen mit aktuellen Apps. Man spielt Centipede nicht ewig, sondern wie es für Arcade so ist mal zwischendurch. Ein Fakt muss für die Allgemeinbildung aber noch sein – „Es war das erste von einer Frau entworfene Arcade-Spiel“. Danke Wikipedia.