Kick the Boss könnte auch den Titel „Das Anti-Tamagotchi“ tragen. Nicht nur, weil du genau das Gegenteil von liebevoller Umsorgung machen musst, sondern auch weil der App-Held das Gegenteil von niedlich ist. Gleich ist aber, dass es irgendwie sinnfrei wirkt und nur manchen auf den zweiten Blick gefällt. Die Forsetzung „Kick the Boss 2“ ist da nicht anders. Die App ist für iOS (Download im App-Store) und Android (Download bei Google Play) kostenfrei.
Wer möchte sowas spielen? Klar, der Chef erfüllt mehrere Projektionsflächen für Hass. Er sieht nicht nur wie der Buchhalter aus der dritten Etage aus, sondern erinnert zugleich an Mathelehrer, Versicherungsvertreter und eben den Chef aus den Dilbert Comics. Glücklich, wer also nur aus der Erinnerung oder der Entfernung von der 10. zur 3. Etage solche Leute kennt. Wer näher dran ist, kann eine solche App vielleicht sogar zum Frustabbau nutzen, wie schon im ersten Teil von Kick the Boss.
Warum also eine Fortsetzung? Die App verspricht eine bessere Spielmechanik (tatsächlich reagierte das Menü im 1. Teil träge), neue Grafk, neue Waffen etc. Im ersten Raum kannst du diverse Gegenstände entdecken. Klar die Frösche links im Glas, den Schlüssel für die Tür und das Wasser von der Decke. Neue Gegenstände, also Waffen, kannst du mit Münzen kaufen. Auch neue Räume und andere Boss-Charaktere gibt es per Münzkauf. Die musst du dir verdienen oder kannst sie per In-App-Kauf erwerben. Damit ist auch die Frage beantwortet, warum der Entwickler eine Fortsetzung zum erfolreichen ersten Teil bringt. insgesamt ist das Ziel relativ flach und zielfrei. Wie ein Rezensent im Store richtig schreibt, gibt es wesentlich bessere Spiele, um das Bedürfnis nach blutiger Gewalt zu befriedigen, wenn man es denn traurigerweise hat und auch noch unbedingt ausleben muss. Das soll nicht heißen, dass Kick the Boss nicht gewalttätig genug ist, sondern dass ihm die Tiefe fehlt.
Fazit: Kick the Boss ist sinnfrei und fesselt nicht besonders lange. Für fünf Minuten Fun ist es trotzdem ganz nett.
