Vanquish – The Adventures of Lady Exton ist als erstes Spiel der indischen Runestone Studios für Android und iOS bereits im Frühjahr erschienen. Für Windows Phone ist es hingegen noch neu. Gerade in Deutschland hat es bisher leider nicht die Beachtung gefunden, die es angesichts der tollen Grafik eigentlich hätte bekommen müssen. Vielleicht liegt es am komisch aussprechbaren Titel? ˈvæŋkwɪʃ heißt dabei einfach nur bezwingen. Und wen besiegt Frau Exton in diesem Plattformer?
Lady Exton war eigentlich nur auf dem Weg zum Supermarkt, als die Mechanoids aka Maschinen die Herrschaft übernahmen. Mit ihrem Sonnenschirm und ihrem kuppelförmigen Reifrock scheint sie im Gegensatz zur industriellen Revolution hingegen noch im Rokoko stehen geblieben zu sein. Eine Metapher auf die Bürgerlichkeit im späten 18. Jahrhundert nach Molière? Nein, wenn dann eher Flaubert. Beides ist aber falsch, denn bei Plattformern wie Vanquish – The Adventures of Lady Exton ist die Story natürlich nicht so stark. Sie reicht aus, um euch in eine farbenstarke Welt zu versetzen, in welcher euer Ziel heißt ins Ziel zu kommen. Das Spielprinzip lautet also den Absturz in die Tiefe zu vermeiden und nicht von den Roboter-Maschinen gefangen genommen zu werden. Das alles passiert in 2D innerhalb von 4 Welten mit je 10 Levels. 20 mehr Levels sind per kostenfreiem Update angekündigt.
Lady Exton war eigentlich nur auf dem Weg zum Supermarkt, doch sie hat ein paar besondere Fähigkeiten. Sie läuft. Klar. Sie springt und springt noch höher. Sie gleitet mit ihrem Schirm. Das nimmt schon artistische Züge an. Außerdem kann sie schießen. In den Levels begegnen ihr Roboter, oder zumindest künstliche Wesen, welche sie entweder in Mario-Style wie die Schildkröten behüpft oder erschießt. Ihr Weg ist nicht immer leicht zu erkennen. Oftmals sieht man nicht, wohin man als nächstes springt. Zwar leiten einem die Coins den Weg, doch viele Levels spielt man nicht nur einmal, bevor man sich die Fallen eingeprägt hat. Das schmälert etwas den Spielspaß, welches das toll designte Spiel grundsätzlich hergibt. Es wird aufgrund fehlender Sicherungspunkte dann eher zu einem Geduldsspiel. Die witzigen Sprüche bei ihrem Ableben lockern die Niederlage etwas auf.
Fazit zu Vanquish – The Adventures of Lady Exton
Lady Exton rettet die Welt. Naja. Dafür ist sie wohl etwas zu steif. Das Plattform-Adventure ist grafisch sehr gut gestaltet, hat eine beruhigende Musik und den gewissen Kick, um seine Liebhaber zu finden. Durch die künstlerische Gestaltung und das etwas schwierige Gameplay wird Vanquish trotzdem wohl eher ein Indie-Titel bleiben. Die Runestone Studios sollte man aber im Auge behalten, wenn man derartige Apps mag.