UP klingt nicht nur vom Wort her positiv, sondern das neue Jawbone Tracking-Armband bietet auch gleich drei Funktionen, welche ein gesünderes und besseres Leben ermöglichen sollen. Es misst deine Bewegungen, es hilft deinen Schlaf zu optimieren und mit den dazugehörigen Apps kannst du zudem deine Ernährung kontrollieren. Die Funktionen verändern dein Leben nicht von heute auf morgen, deshalb haben wir uns auch für einen längeren Testzeitraum entschieden. Und ja, das UP führt zu einer bewussteren Lebensweise, wie wir in unserem mehrwöchigen Test festgestellt haben.
„Know yourself – Live Better“ ist der Slogan des Jawbone UP. Damit folgt der Tracker nicht nur einer beliebten Philosophie der Selbsterkenntnis, sondern bietet auch die Vorteile der Gamification für deinen Alltag an, um deine Verhaltensweisen zu verbessern. Beides kombiniert ergibt in etwa die Säulen des Konzepts Selbstvermessung (Quantified self), dem das Jawbone Armband folgt und in etwa den Nutzen des UP rüberbringt. Erst wenn ich mein Bewusstsein über meine Körperfunktionen schärfe, kann ich mich verbessern. So neu ist das nicht, fängt es doch schon beim Kalorienzählen einer erfolgreichen Diät an. Durch Gadgets wie das Jawbone UP soll es einer breiteren Personenzahl erleichtert werden, mitzumachen und gesünder zu leben.
Der Ersteindruck vom UP war vorwiegend durch die Verpackung und was man so in der Vorankündung gehört hat, dass man mit dem Tracker ein durchdachtes, funktionales und stylisches Produkt in der Hand hat. Die Erwartung sollte sich später im Test auch bewahrheiten. Gerade bei den wärmeren Temperaturen hat es so sichtbar am Arm neugierige Blicke auf sich gezogen. Ganz ehrlich – am Anfang vor etwa vier Wochen fühlte sich das Armband noch etwas merkwürdig an, wenn man auch sonst keine Armbanduhr gewöhnt ist. Dass es bequem am Handgelenk sitzt, dafür sorgt die Größentabelle, das Jawbone UP gibt es in drei Größen. Aber dass man es nicht mit einer Armbanduhr verwechselt und darauf schaut, um etwas abzulesen, muss man erst lernen. 😉
Der Tragecomfort des Gummiarmbands ist mit dem normaler Silikonarmbänder vergleichbar. Es sitzt jedoch etwas straffer, da es ja keinen Verschluss hat und sich ohne jenen am Handgelenk halten soll. Mit den flachen Silikonbändern gemein hat es noch die vielen Farben, wobei es nicht immer alle zu kaufen gibt. Im Gegensatz zu einem Silikonband ist das UP relativ steif, da es im Inneren ja auch die Sensoren sicher tragen soll. Es beinhaltet neben den Beschleunigungssensoren einen lange haltenden Akku für bis zu 10 Tagen Betriebszeit, einen Vibrationsmotor und zwei Dioden, welche man als grüne und rote Statusanzeige von außen sehen kann. Es hat nur einen Schalter und am anderen Ende einen 3,5-MM-Stecker. All diese Bauteile sind sicher geschützt im Inneren, man kann das Armband auch mit in die Dusche nehmen. Einen GPS-Chip hat das Band natürlich nicht, da dieser bekanntlich extrem viel Akkuleistung zieht. Außerdem dürfte das die Datenschützer freuen.
Die Ersteinrichtung bringt einen gleich in Kontakt mit der eigentlichen Datenzentrale des Jawbone UP. Das Band nimmt die Daten lediglich auf und speichert sie auch autark neun Monate. Für die eigentliche Nutzung braucht man ein Android- oder iOS-Device mit der kostenfreien App.
Man richtet sich ein Benutzerkonto ein, legt Ziele für die Bewegung (Anzahl Schritte) und Schlafdauer fest. Automatisch werden die Daten übertragen, wenn du das Band am Kopfhöreranschluss deines Geräts anschließt. Die Synchronisation kann man täglich zu einer Routine werden lassen oder auch unregelmäßig durchführen. Hier offenbaren sich auch gleich zwei Nutzergruppen des Jawbone UP.
Klar, man kann das Jawbone UP nutzen, um seine Schrittzahl und seinen Energieverbrauch zu messen. Das Armband misst die Schritte und den Schlaf, berechnet daraus auch die Bewegungsdaten. Ein nettes Feature ist hier z.B. dass man sich erinnern lassen kann, wenn man zu lange inaktiv war. Es vibriert nach 15 Minuten bis zu 2 Stunden einstellbarer Inaktivitätsdauer. Zusätzlich kann man mit der App auch die Aktivitäten aller möglichen bewegungsintensiven Sportarten einstellen. Im Normalzustand misst das UP nämlich z.B. beim Radfahren kaum die Bewegung, wenn das Handgelenk am Lenker verharrt. Wer noch intensiver in die Nutzung des UP einsteigen will, hat noch zwei weitere Funktionen: die App ermöglicht auch eine manuelle Eingabe von Nahrungsmitteln, sodass man auch die Energieaufnahme messen kann und weckt einen in einem bestimmten Zeitfenster. Die Betonung liegt auf Zeitfenster, denn angeblich weckt einen die App immer dann, wenn man gerade in einer leichten Schlafphase ist. Möchte man die Weckfunktion des Bands nutzen und steht unregelmäßig auf, sind die „intelligenten Alarme“ auch über die App einstellbar.
Das persönliche Testresultat und Nutzungsverhalten lief etwas unstetig ab. Die ersten Tage zählte es fleißig die Schritte und wurde täglich ausgelesen. Man bekommt aber relativ schnell ein Gefühl für die Aktivität und hat da schon eine Ahnung, wie das tägliche Resultat aussieht. Entsprechend ändert man auch den Weg vom Fahrstuhl zum Treppenaufgang. Die weiteren Funktionen haben angesichts der Nutzung von Runtastic bis dahin keinen Gebrauch gefunden, auch das Ernährungstagebuch wirkt zu umständlich. Die Weckfunktion nutzen eigentlich nur Personen, welche nicht natürlich aufwachen. Wer zur Gruppe derjenigen gehört, die kurz davon aufwachen, dass der Wecker klingelt, braucht auch das UP nicht unbedingt. Man kann sich aber vorstellen, dass sowohl Tagebuch als auch Wecker ziemlich nützlich sind, wenn man genau auf sein Gewicht schaut und Schwierigkeiten damit hat aufzuwachen.
Fazit: Das Jawbone UP ist ein nützlicher Begleiter im Alltag. Der Funktionsumfang ist durch die gut bedienbare App sehr groß, das Armband ist weit mehr als nur ein Schrittzähler. Ob man sich auf die vielen Zusatzfunktionen einlässt, ist vor allem eine Einstellungsfrage.
Erhältlich ist das Jawbone UP hier bei Amazon ohne Versandkosten und per Prime.
3 Kommentare
Wie ist das denn mit der Größe? Kann man da noch irgendwas verstellen. Ich hab schon gelesen, dass es 3 Größen gibt, aber es gibt ja nicht nur 3 verschieden große Handgelenke. Wie flexibel ist denn das Up?
Nein, direkt verstellen kann man das UP nicht, aber da es „offen“ ist, bleibt es etwas flexibel. Wenn man extrem dicke Unterarme hat, kann es schon sein, dass selbst das L zu klein ist. Man sollte sich bei der Auswahl der richtigen Größe schon Mühe geben und das, wie auf der Homepage von Jawbone vorgeschlagen, mit einem Maßband machen.
Hatte bisher nur einen einfachen Schrittzähler, welcher mir nur die Gesamtsumme angezeigt hat. Finde das eine nette Spielerei und werd mir das ARmband vielleicht holen, aber wohl erst, wenns mal im Angebot ist……