Der Withings Pulse ist ein smarter Aktivitätstracker der neuesten Generation. Die Geräte erhöhen deine Motivation, dich im Alltag mehr zu bewegen und gesünder zu leben, da sie deine Aktivität messen, deinen Schlaf analysieren und mit Apps viele Zusatzfunktionen anbieten. Von seinen Konkurrenten wie dem Jawbone UP und dem Fitbit Flex hebt sich der Withings Pulse durch die zusätzliche Messung der Höhe und der Herzfrequenz ab. Außerdem erfolgt die Ausgabe der Daten nicht nur über die per Bluetooth mit Daten versorgte App, sondern er hat sogar ein Touchscreen. Wir haben den Withings Pulse während der vergangenen vier Wochen getestet und geben euch nachfolgend unseren Eindruck wieder.
10.000 Schritte. Das hört sich erstmal abstrakt an. Das ist nicht der Weg bis zum nächsten Fastfood-Restaurant von unserem Büro aus, sondern das weithin propagierte Ziel an täglicher Alltagsbewegung. Weit, sehr weit liegt das Ziel bei einem durchschnittlichen Deutschen mit Bürojob weg. Die 8596 Schritte, welche den schützenden Aufkleber auf dem Display zieren, sind eher als Motivation zu verstehen. Die Hälfte der Schritte sind erreichbar, wenn man es nicht gewohnt ist, bewegungsintensiv von A nach B zu gelangen. Das Schrittdefizit bei unserem Test des Withings Pulse zeigt, wie schon die anderen von uns vorgestellten Schrittzähler aus der Kategorie „quantified self“, zuverlässig an und das ist definitiv ein gutes Feature. Es wird offengelegt, dass man sich zu wenig bewegt und das in nicht diskutierbaren Zahlen. Der Withings Pulse bietet darüber hinaus eine Reihe von Besonderheiten, die wir euch nachfolgend gern vorstellen möchten, um vielleicht eure Kaufentscheidung für eines der Gadgets zu erleichtern.
Das kleine Gadget ist zusammen mit den Apps für Android und iOS ein nützlicher Alltagsbegleiter für alle, die gesünder und bewusster leben möchten. Vorgestellt wurde er auf der diesjährigen CES 2013 vom Pionier auf dem Gebiet der vernetzten Gesundheitsvorsorge. Withings stellte bereits im Herbst 2009 die weltweit erste WIFI-Personenwaage vor. So kann der Hersteller auch auf lange Erfahrung bei solchen Gadgets zurückgreifen. Von der Waage hat man die unterhaltsame Statistik übers Abnehmverhalten der Nutzer veröffentlicht, welche vor einiger Zeit durch die sozialen Kanäle ging. Ihr erinnert euch vielleicht – die Nutzer von Withings Pulse sind nach Weihnachten schwerer als vorher und messen sich so gegen 8:15 Uhr, wobei Europäer 10 Minuten früher dran sind als Amerikaner.
Die Ersteinrichtung des Withings Pulse geht schnell von der Hand. Denn man lädt direkt auf das Smartphone oder Tablet eine App, welche einen an die Hand nimmt und alle Fragen beantwortet. Auf wenigen Seiten wird einem mit wenig Text seine Funktionsweise erklärt, sodass man es sofort im Alltag einsetzen kann. Also App installieren, Benutzerkonto anlegen (mit allgemeinen Daten wie Geschlecht und Alter) und einfach der Anleitung folgen.
Die kostenfreie App für Android und iOS nennt sich „Withings Health Mate“ aka „Withings Gesundheitsbegleiter Applikation„. Sie stellt eine Verbindung zur Health Cloud her, erlaubt eine manuelle Dateneingabe und kann mit allen Gadgets gleichtzeitig genutzt werden, sodass man eine regelrechte Datenzentrale bekommt. Man hat die aufgezeichneten Gesundheitsindikatoren zu Fitness, Schlaf und Herzfrequenz auf einen Blick und sieht auch die Änderungen in einem Chart.
Das Withings Pulse als Device ist so groß wie ein Dominostein und mit nur 8g etwas leichter. Zum Lieferumfang gehört noch USB-Adapter, ein Armband und ein kleiner Clip, bei welchem das Display berührbar bleibt. Der USB-Adapter war während des 4-Wochen-Tests nur 2 x für Aufladen im Einsatz. Die größte Besonderheit ist das Display, was direkt Daten ausgibt und die Bewegungsdaten zusammen mit der Taste die Anzeige ändern und Funktionen starten lässt. Dadurch ist es im Gegensatz zu anderen Trackern wesentlich bedienfreundlicher und keine Black Box mit wenigen blinkenden Lichtern, sondern fast wie ein kleiner Taschencomputer. Mit der kleinen Drucktaste lässt sich das Display aktivieren und die Datenausgabe wählen. Ganze sechs verschiedene Datenscreens werden angezeigt: Schritte, Höhenprofil, Entfernung, Kalorien, Herzfrequenz / Schlaf und die aktuelle Uhrzeit. Und das nicht nur für den aktuellen Tag, sondern per Wischgeste auch für vergangene. Die Daten sind natürlich aber nicht nur auf dem Gerät, sondern werden auch mit dem Smartphone synchronisiert. Das erfolgt den ganzen Tag über, wenn beide in Reichweite zueinander sind. Man kann der Synchronisation auch per Tastendruck auf die Sprünge helfen. Funktioniert zuverlässig.
Das Gadget hat als Hauptfunktion die Schritte zu zählen, die Entfernung aufzuzeichen. Eine weitere Besonderheit ist, wie bereits erwähnt, dass es auch die Höhe erfasst. Dadurch wird ein Kalorienverbrauch errechnet, welcher näher an den Tabellen liegt, die man so kennt als bei den Gadgets ohne Höhenfunktion. Generell muss man bei den Schrittzählern immer anmerken, dass dies keine Geräte für Leistungssportler sind. Auch hier hat das Pulse aber aufzubieten, dass es erkennt, wenn man schnell läuft. Generell dienen solche Tracker ja nicht unbedingt dazu Sport aufzuzeichnen und den Trainingsplan für den nächsten Triathlon zu füttern. Denn obwohl man den Puls als Gesundheitsfaktor messen kann, macht das Gerät dies natürlich nicht als Belastungsmessung. Das ist bei den Armbändern und den verfügbaren Apps aber überall die gleiche Einschränkung. Das Pulse hat hier mit seiner automatischen Lauferkennung noch einen Pluspunkt.
Der Name des Gadgets deutet es schon an – er kann als Zusatzfunktion den Puls messen! Um diese Besonderheit des Geräts zu nutzen, tippt man aufs angezeigte Herzsymbol und hält dann seinen Zeigefinger aufs grüne Licht auf der Unterseite des Geräts. Schon bekommt man seinen Puls auf dem Display angezeigt und kann es bei der nächsten Synronisation in die App holen.
Auch den Schlaf erfasst das Withings Pulse als weitere Zusatzfunktion. Hierzu verpackt man ihn ins Armband und trägt ihn nachts. Er wird manuell per Displaysteuerung in den Schlafmodus gesetzt und so auch wieder aufgeweckt. In der App bekommt man dann den Schlaf nach seinen Phasen her aufgeschlüsselt.
Im Alltag ist das Withings Pulse ein unauffälliger Begleiter. Der Tragekomfort ist natürlich kein Thema wie bei den Armbändern, da man es in der Tasche verstaut. Auch ist es eben für Dritte nicht sichtbar. Obwohl man es schon gern herzeigen möchte, da es mit seinem Display sehr schick ist. Dafür bleibt aber noch der Clip, der hier im Test aber nicht getragen wurde. In der Hosentasche ist allerdings auch die Gefahr, dass man es verliert oder vergisst. Sollte man dran denken. Nachts trägt es sich, anders als die Armbänder, wesentlich bequemer, da das Stoffband sehr weich und atmungsaktiv ist. Man hat praktisch keinerlei Fremdkörpergefühl am Arm. Das Display ist etwas unscharf, aber auch bei Tageslicht gut ablesbar und schnell bedient.
Fazit zum Withings Pulse
10.000 Schritte. Das liest sich verdammt gut, wenn man es dann nach vielen Tagen der Laufwegverlängerung nun endlich erreicht hat. Fast als hätte man einen Marathon gewonnen. Das Withings Pulse ist wie eingangs schon beschrieben mit der fortschrittlichste Aktivitätstracker. Sein Design ist mit dem Display beinahe perfekt (nur Wasserempfindlichkeit durch den USB-Port bringt Abstriche) und gerade für den Nachtgebrauch extrem komfortabel. Das Ökosystem aus Waage, verschiedenen kompatiblen Apps und Partnern überzeugt uns. Pulsmesser, Lauftyperkennung und die absolut unkomplizierte Nutzung machen den Withings Pulse zu einem tollen Produkt, was wir uneingeschränkt empfehlen können. Für knapp 100 Euro kann man das Withings Pulse hier bei Amazon kaufen.