Bevor du vom bananenfarbigen und gedrungen wie eine Pampelmuse aussehenden Flugzeug auschecken darfst, musst du die Koffer perfekt austariert auf die Waage legen. Puh, gar nicht so einfach. Bei The Tiny Bang Story ist das nur eines von vielen Puzzles, welches du lösen musst. Dein Ziel ist die Wiederherstellung des Tiny Planet, einer farbenfrohen Welt im Steampunk-Look. Das auf dem PC sehr beliebte Spiel wurde von Colibri Games auf iTunes jeweils für iPhone und iPad in einer eigenen Version veröffentlicht. Auf Android wurde es von Herocraft herausgegeben, welche kürzlich auch die Kachelfreunde auf Windows Phone mit The Tiny Bang Story beglückten.
Tiny Planet wurde von einem Himmelskörper zerstört. Kürzlich, wie der Entwickler bemerkt. Um genau zu sein, war es aber eher ein Manöver wie im Billard. Denn die kleine grüne Welt hat einen leicht abgeranzten Fußball als Mond. Dieser war wohl zu oft in der Jugendliga im Einsatz. Nun ist sein Schicksal besiegelt, denn ein feuerglühender Asteroid lässt ihn wie ein ausgelutschtes Ballontier platzen. Die Druckwelle ist so stark, dass der Planet in ein großes Puzzlespiel zertrümmert wird. Du sollst nun nicht für sichere Fußbälle in der X-Liga sorgen, sondern die Teile zusammensuchen. Abgedreht.
So verrückt wie das bisher klang, ist The Tiny Bang Story auch. In fünf Kapiteln mit vielen Levels musst du jeweils 25 Puzzleteile finden und viele Rätsel lösen. Dafür braucht man passend zur Geschichte viel Phantasie und Vorstellungskraft. Die Welt besteht nicht nur aus Bäumen und Häusern, wie man es aus seiner Erden-Stadt kennt. Der Landeplatz für das Pampelmusen-Bananen-Fluggerät ist ein umgedrehter Tontopf, an der Anlegestelle sind gleich zwei pinkelnde Engel zu stoppen und in einer Höhle sitzt ein alter Herr vor einem Bieber als Sofavorleger. Schon der erste Bildschirm lässt einen erahnen, wie viel Mühe in die handgezeichneten Level gesteckt wurde. Passend dazu läuft eine sehr entspannende Musik in zehn Varianten. Großäugige Mücken summen um einen stählernen Turm herum, welcher einen alten Lederschuh als Nebengebäude hat. Nun muss man Knöpfe drücken, Maschinen reparieren und einem intuitiv findbaren Weg folgen. Man muss sich schon daran gewöhnen, dass einem neue Suchafgaben eher dezent angedeutet werden. Die Rätsel sind sehr vielfältig – mal mehr logisch, mal eher wie ein Schiebepuzzle auf Vorausschau bedacht. Jedoch gibt es keine Erklärungen, Worte werden nicht verschwendet. Die Summtierchen haben auch eine Funktion. Oben rechts befindet sich ein Hinweisfeld, welches sich auflädt, wenn man die Insekten antippt. Das Auge daneben beleuchtet bewegbare Teile. Beides sehr praktische Funktionen, um der Lösung von Tiny Bang Story näher zu kommen. Generell empfiehlt sich ein großer Bildschirm, wie auf dem Lumia 1520 bzw. iPad, um in den ganzen Spielgenuss zu kommen. Denn viele Puzzleteile sind farblich angepasst gut versteckt, wie man es von einem Wimmelbildspiel eben kennt.
Fazit zu Tiny Bang Story
Steampunk und friedliche Hobbit-Welt treffen bei Tiny Bang Story aufeinander. Die App macht einen sehr entspannten Eindruck, auch wenn man bei den Rätseln ab und an ins Grübeln kommt. Vom Titel sollte man sich nicht verunsichern lassen, mit dem Klamauk der Sheldon Cooper Serie hat das nicht viel gemein.
Die Version bei Windows Phone ist natürlich nicht komplett kostenfrei, wie der Store Eintrag das suggeriert, sondern erfordert im späteren Spielverlauf einen Kauf des kompletten Games.