Als Aziru, Vasalle des Amurru, um 1340 vor unserer Zeit an den ägyptischen Pharao Echnaton einen Keilschriftbrief schickte, ahnte er nicht, dass er dazu so knapp 3300 Jahre später nicht einmal mehr das Haus hätte verlassen müssen. Nein, gemeint ist nicht der Gang zum nächsten Briefkasten. E-Mail und Direktnachricht lassen gerade für Privatpersonen den Brief stetig den Rückzug antreten. Dabei kann es ab und an doch sinnvoll sein zum Papier und zur Tinte zu greifen. Gerade dann aber fragt man sich angesichts der langen Abstinenz umso dringender: ja, wo ist eigentlich der nächste Briefkasten und wo gibt es eine Filiale?
Beide Fragen und noch ein paar mehr kann euch die offizielle App der Deutschen Post beantworten. Der gelbe Riese hat schon vor längerer Zeit für Android, iOS und Windows Phone eine gratis Anwendung herausgegeben, welche zu den essential Installationen zählt. Auch für Windows 8 gibt es eine Ausgabe. Da sie auch nur sehr wenig Speicher einnimmt, ist sie wie eine Geldautomatensuche einfach auf jedem Smartphone ein Must-Have.
Hauptsächlich kann man die App zu Infozwecken nutzen. Die Filialen sind inkl. ihrer Öffnungszeiten verzeichnet, bei den Briefkästen kann man sogar auswählen, ob sie noch am aktuellen Tag geleert werden sollen. So kann der ein oder andere Brief noch termingerecht seinen Empfänger erreichen. Früher war dazu erst die Anfahrt an einen der Kästen notwendig, um dort die Notiz zur letzten Leerung in der Umgebung zu finden. Auch Packstation- und Paketboxen-Suche lassen sich suchen. Zu allen drei Servicepunkten kann man sich den Weg anzeigen lassen und eine Route berechnen.
Weiterhin ist das Handyporto in der App integriert. Obwohl man es auch per Kurznachricht an die 22122 bekommen kann. Mit der App hat sich die Funktion nicht geändert, man kommt einfach zum SMS-Menü und hat eine kleine Anleitung zur Hand. Die zwölfstellige Zahl ersetzt einem die Briefmarke, geht mit 85 Cent für die Karte bzw. 1 Euro für den Brief aber auch stark ins Geld. Praktisch ist da schon der Portokalulator. Da aber selbst die Schalterbeamten bei schwierigen Sendungen nicht durchsehen, ist das nur eine kleine Hilfe. Schließlich hat das Telefon weder eine Waage eingebaut, noch ein Lineal für die Größenbestimmung.
Zuletzt bietet die App noch eine Sendungsverfolung für Briefe und Pakete an. Auch diese Funktion kennt man von der Homepage der Post und hat sie in der Anwendung nur schneller zur Hand.
Insgesamt ist die Postmobil App ausbaufähig. In der Windows Phone Version fehlen einige Features, die es auf Android und iOS gibt. Hoffentlich wird da noch nachgebessert.