Die Macher der Verbraucher-App barcoo (zwölf Mio. Downloads), checkitmobile GmbH aus Berlin, starteten im Februar mit Kosmetik-Check eine neue und kostenlose App speziell für Pflegeprodukte. Benjamin Thym, Gründer und Geschäftsführer von barcoo: „Wir bieten mit der neuen Kosmetik-App den umfassendsten Einblick in Kosmetik-Produkte und den Verbrauchern damit größtmögliche Transparenz beim Einkauf.“
Die App Kosmetik-Check für Android und iOS zeigt dir an, ob Kosmetikprodukte für die Gesundheit bedenkliche Stoffe enthalten oder nicht und ähnelt damit der App Codecheck. So kannst du schon vor dem Kauf erfahren, welche Kosmetik die bessere Wahl ist und die richtige Kaufentscheidung für deine Gesundheit treffen. Dazu musst du nur mit deinem Smartphone die Barcodes (auch Strichcode oder EAN-Code) auf Kosmetik-Verpackungen scannen. Der Scan funktionierte bei unserem Test problemlos. Ist das gescannte Produkt in der Datenbank enthalten, bekommst du auf einen Blick mit Ampel-Farben visualisiert, ob bei der Herstellung hormonell wirksame Stoffe, Allergene, Erdöl-Produkte, Silikone oder krebsverdächtige Stoffe verarbeitet worden sind. Bei einer grünen Ampel ist kein entsprechender Stoff enthalten, bei Rot ist mindestens ein gesundheitsgefährdender Stoff enthalten. Außerdem wird bei betroffenen Produkten darauf hingewiesen, dass diese Aluminium-Salze oder Palmöl enthalten. Bei der Einschätzung der Bedenklichkeit der Stoffe beruft sich Kosmetik-Check auf die Kosmetikliste von Öko-Test.
In der Kosmetik-Check App werden Infos zu allen gängigen Cremes, Deos, Shampoos, Duschgels oder dekorativer Kosmetik angezeigt. Du kannst dazu beitragen, dass sich diese Liste ständig erweitert und Inhaltsangaben von der Verpackung direkt in der App eintragen.
Welche Stoffe werden von Kosmetik-Check erkannt und welche Gefahren gehen von ihnen aus?
- Allergene: Allergene sind Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Sie können z.B. als Duftstoffe, Konservierungsmittel, Emulgatoren und Farbstoffe für Haarfärbemittel in Kosmetik enthalten sein.
- Erdöl-Produkte / Silikone: Paraffine, andere Erdölprodukte und Silikone in Kosmetika sollen der Pflege der Haut dienen. Da sie einfach und günstig herzustellen, zu lagern und lange haltbar sind, werden sie von der Industrie häufig eingesetzt. Für den Körper sind sie jedoch Fremdstoffe, die sich nicht so leicht in das Gleichgewicht der Haut integrieren wie z.B. natürliche Öle. Sie können sich im Körper ablagern und zu gesundheitlichen Problemen führen.
- Krebserregende Stoffe: Diese Stoffe können zum Beispiel in Form von Konservierungs-, Duftstoffen und Emulgatoren in Kosmetika Anwendung finden. Krebsverdächtig sind Stoffe, bei denen eine krebserregende Wirkung nicht auszuschließen ist. Der Nachweis von Gesundheitsrisiken ist aufgrund unvorhersehbarer Wechselwirkungen schwierig. Unabhängige Studien stehen oft im Widerspruch zu Herstelleraussagen.
- Hormonell wirksame Stoffe: Hormonell wirksame Stoffe sind z.B. in Form von Duft- oder Konservierungsstoffen in Kosmetik. Sie sind den körpereigenen Hormonen sehr ähnlich, docken im Körper an die gleichen Rezeptoren an wie Hormone und können so z.B. zu Unfruchtbarkeit, Krebs oder Fettleibigkeit führen. Diese Stoffe gelangen über Abwasser in die Umwelt und können dort Schaden anrichten.
Zusätzlich zum Scan bietet die App aktuelle Infos und Newsbeiträge zum Thema. Der ständig upgedatete Newsstream zeigt Artikel rund um Kosmetikprodukte. Diese decken Verbraucherschutzhinweise, Tipps, Testergebnisse und Ratgeber zu den Themen Beauty und Kosmetik ab. Zu den letzten Beiträgen derzeit gehören z.B. ein Artikel über Gesichtsmasken, Shampoos und Tampons sowie ein Test von barcoo zu Rückständen in der Verpackung.
Kosmetik-Check Features im Überblick:
– Mit dem Smartphone Kosmetik auf hormonell wirksame Stoffe, Allergene, Erdöl-Produkte, Silikone und krebserregende Stoffe prüfen
– Alle gängigen Cremes, Deos, Shampoos usw. lassen sich checken, Nutzer können weitere hinzufügen
– Anzeige der Gesundheitsgefahr mit Ampelfarben
– Newsstream zu Pflegeprodukten
Insgesamt scheint die Datenbank noch nicht ganz so ausgereift zu sein wie beispielsweise bei Codecheck, denn viele Produkte werden nach dem Scan nicht gefunden. Jedoch hat man bei Android die Möglichkeit, ein Foto der Inhaltsstoffe hochzuladen, sodass die Datenbank weiter ausgebaut werden kann. Die Verbraucher können also selbst dazu beitragen, dass sich diese Liste ständig erweitert.