Epoch.2 ist ein Ballerspiel mit Robotern in einer düsteren Zukunft. Die App von Uppercut Games ist vor allem aufgrund ihrer blendenden Grafik beliebt, welche sie der Unreal Engine 3 verdankt. Achja, eine Story gibt es auch noch. Für Android ist das Spiel noch relativ neu, wir gehörten hier zu den ersten 1-5 Downloadern. Drüben auf iOS gibt es das etwa 4€-Spiel jetzt im April kostenfrei durch IGN. Ärgerlich für alle Erstkäufer und treuen Fans des ersten Teils, gut für alle Billigfuchser. Da es zudem jedoch noch viele Bugs gibt, werden offenbar noch Tester gesucht. Eigentlich ist Epoch.2 ja eine „Premiumapp“. Dies hat sie sich aber durch In-App-Käufe, die es trotzdem gibt, verspielt. Soweit zu unserem Kurzüberblick zu Epoch.2, kommen wir nun zum App-Review.
Das läuft bei Epoch.2
Ein Kampfroboter mit Waffensystemen für Angriff und Verteidigung, agilen Moves und vor allem einer Programmierung, einem Ziel, begleiten dich durch eine dunkle Welt. Es wird viel geballert, noch mehr vor feindlichen Attacken ausgewichen. Gegliedert ist die App in eine lineare Kampagne. Der Wiederspielwert jedes Levels wird durch drei Modi erhöht. Passend zu jedem Level gibt es außerdem eine Waffenempfehlung, die man auf dem Schrottplatz gegen Cash auch bekommen kann. Upgrades, wir wollen euch alle!
Epoch.2 spielt sich anfangs wie Butter. Was gibt es zu erklären? Tutorial, Tutorial, du hast mir schon alles verraten! Die ersten Level bringen dir die Steuerung deines Kampfroboters per Gesten bei. Danach folgt ein ewiges Geballer mit Robotern auf zwei Beinen und solchen in der Luft. Zum Abschluss jedes Levels gibt es außerdem fiese Bossgegner mit Spezialfähigkeiten. Ein Glück hat dein Roboter Epoch auch etwas auf dem Kasten.
Ja, so einen Roboter wie den Herrn Epoch hätte ich auch gern in der Garage stehen. Er könnte für einen den Weg durch den Stau oder an der Supermarktkasse freikämpfen. Gewieftere Programmierer würden ihn natürlich gleich mit einer Einkaufsapp zu Aldi & Co. alleine schicken, um Butter und Milch zu kaufen. Sie würden ihn in die Küche stellen zum Plätzchen backen und der Boden im Bad könnte auch mal wieder gewischt werden. Hach. Nun sind die Verhältnisse in der Zukunft aber etwas düsterer und so verschiebt sich des App Bloggers Wunschtraum noch etwas auf die Post-Postapokalypse. Die Story selbst präsentiert sich als Terminator-Verschnitt. Epoch soll der Prinzessin helfen, wieder zur Familie zu kommen, aber eigentlich auch zur Macht. Düster, die Monarchie ist wieder da. Eine Prinzessin der Zukunft. Die fesselnde Geschichte liest sich dann so:
EPOCH ist durch ein vom Krieg zerstörtes Land gereist, um die Person zu finden, auf deren Schutz er programmiert wurde: Prinzessin Amelia. Nun muss er einer letzten Spur der Verzweiflung folgen, um zu ihr zu gelangen, und die verfeindeten Roboter Armeen Omegatroniks und Alphetekk stehen ihm dabei im Weg. Aber welche Überraschungen werden EPOCH erwarten, wenn er die Prinzessin endlich findet? Und wie wird sie auf die Welt, in der sie aufwacht, reagieren?
Okay, auch wir wissen, dass sich niemand einen Actionfilm wegen der Story anschaut, sondern nur wegen den Kanonen. Von Ausnahmen mal abgesehen – Sprich zu meiner Hand! Die Action in Epoch 2 ist schon knallig. Kommen wir also zum Lob für die Grafikengine.
Epoch.2 Gameplay
Gesten steuern Epoch – rechts, links und hoch. Es kommt vor allem darauf an ständig seine Position zu wechseln. Die Feinde sind etwas lahm, sodass man sie mit Schnelligkeit ausschaltet. Gerade bei den Bossgegnern ist es enorm wichtig, auszuweichen. Während man bei manchen noch mit wilden Tippbewegungen eine Rettung erreicht, sind andere nicht besonders zimperlich. Vor allem die überraschende Kombination der Gegner macht Epoch aus. Riesige Würmer mit Feuerrachen oder hartnäckige Kampfroboter mit Bedarf nach Nähe sind anzutreffen.
Gespielt wird jedes der 16 Level zunächst in einem Angriffsmodus gegen normalstarke Gegner. Bis zur vierten Mission etwa kann man mit etwas Geschick einfach drauflos spielen. Danach wird es spürbar schwieriger. Auf dem Schrottplatz sollte man also die Angebote gut studieren. Waffen gibt es auch geschenkt für die Levelerfüllung. Ein Glück kann man jede Mission mehrfach spielen, um mehr Credits zu verdienen. Wer zum Kauf der App noch echtes Geld investieren möchte, sollte sich den Creditsverdoppler holen. Damit steigert sich dein Verdienst um 100 Prozent. Jedes Level hat zudem zwei weiter Modi: Zeit und Hart. Der zweite und dritte Stern ist aber hart verdient.
Jedes Level wird durch ein storyseitiges Ziel angekündigt. Das tut aber nix zur Sache, da man selbst dieses nicht beeinflussen kann. Entweder man überlebt, oder eben nicht. Stirbt man, kann man mitunter zu einem Check-Point zurückkehren. Dann sind die Lebenspunkte aber nicht etwa neu aufgefüllt, sondern so schwach, wie man sie an der Stelle auch schon hatte. Dadurch ist die zweite Chance genauso schwer wie die erste und ein Neustart sinnvoller. Oftmals ist das Ableben unserer Erfahrung nach ein Zeichen dafür, dass man etwas schwach bewaffnet ist oder gar falsch. Auch ist bei der zweiten Mission pro Level „Auf Zeit“ die Uhr so schnell bei Null, wie man es gar nicht gewohnt ist. Leider gibt es innerhalb der Levels keine Möglichkeit, die Lebenspunkte aufzustocken. Ein paar Extras wären hier wünschenswert gewesen. Stattdessen gibt es verstecke Objekte, welche ein paar Extra-Credits bringen bei der Abrechnung.
Insgesamt ist das Gameplay in den höheren Levels viel zu schwierig. Ausweichen und perfektes Nachladen für den Bonusschaden sind angesichts discoartiger Laserstrahlen gar nicht mehr koordiniert möglich. Hier hilft der Time-Freeze für wenige Sekunden. Unsere Taktik sah so aus, dass wir zunächst die Raketen und Granaten verbesserten, da diese selbstgesteuerten Waffen auf die Schnelle mehr Schaden anrichten.
Die Lobeshymne auf Epoch.2
Wow, die Grafik ist mal echt Wow. Da man keine Freiheitsgrade bei den Ansichten der Kampfszenen hat, ist das wohl auch leichter möglich. Man sieht zur Story passende Schauplätze wie aus einem dystopischen SciFi-Film, die eine Freude sind. Riesige Tanker im ausgetrockneten Ozean oder Straßenszenen wie aus Blade Runner wechseln sich ab. Die seit 2010 im Einsatz befindliche Unreal Engine 3 bringt lichtstarke Waffen und detailreiche Texturen auf den Schirm. Ja, man kennt sie z.B. auch von der Reihe Infinity Blade oder Last Knight. Entsprechend ist die App auf iOS nicht kompatibel mit iPhone 4, iPod Touch 4. Generation, iPhone 3GS und iPad 1.
Besonders gut gelungen ist auch die Abschwächung des Gewaltaspekts. Hey, Epoch.2 ist ein Kampfspiel! Aber das merkt man gar nicht so, da Roboter bekanntlich nicht bluten können. Ob man nun von „Selten/schwach“ vorhandener Gewalt sprechen kann? Sie ist eben zumindest Zeichentrick- oder Fantasy-Gewalt, wie es im Store auch heißt. Für Kinder ist Epoch.2 aber natürlich nichts, wenn man auf gewaltfreie Erziehung achtet.
Die eigentliche Magie ist neben der Grafik aber wohl vor allem damit gelungen, dass man Epoch nicht als hohlen Kühlschrank empfindet. Roboterkämpfe hört sich nicht nur sehr metallisch und kühl an, sondern ist es auch. Trotzdem fühlt man sich als Steuereinheit eines Roboters erstaunlich lebendig. Dies liegt wohl an den sehr realistischen Bewegungen der Kampfkiste.
Die Kritik an Epoch.2
Neben der linearen Handlung, die aus einem Kinderbuch stammen könnte, sind negativ vor allem die Abstürze zu nennen. Es stürzt auf dem aktuellen iPad sowohl im Menü ab, ärgerlichweise aber auch mitten in Missionen. Da freut man sich bis zum Boss mit voller Healthbar gekommen zu sein und dann geht der App die Lebenskraft aus.
Man sollte die App auch nicht unbedingt ein halbes Jahr nach dem Release kostenfrei herausgeben, wenn treue Käufer für den Download bezahlt haben. Naja. Der Entwickler profitiert zumindest von den In-App-Käufen und bringt so vielleicht noch eine dritten Epoch-App heraus. Dann vielleicht auch ohne Crashs.