Tiny Planets sind nicht etwa ein Aufbauspiel mit Civ-Charakter oder die Zwergengeschwister der Erde. Schon im Vergleich zum Saturn wäre eine solche Sichtweise über den Größenvergleich wohl ziemlich geozentrisch. Bei den fotografischen Wunderwerken handelt es sich um eine Art stereografische Projektion. Man kann sie mit den gängigen Bildbearbeitungsprogrammen erzeugen oder eben mit Apps. Eine der Apps wollen wir euch fürs Windows Phone empfehlen. Tiny Planets PRO von Websmith ATP erzeugt gelungene Mini-Himmelskörper.
Links ein Baum, dort steht sogar noch eine Kuh. Das kann mit dem richtigen Himmel eine gelungene Landschaftsaufnahme werden. Doch Kuhwiesen wurden seit der Erfindung der Fotografie nun doch schon recht oft abgelichtet. Einen kreativen Turn geben auch schon Filter und ein kluger Sinnspruch übers Milchvieh: „Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe!“
Okay, der Spruch hat wirklich einen ziemlich langen Milchbart. Also, wir brauchen eine neue Idee. Wie wäre es, wenn die Kühe wie große Aliens durchs Weltall schweben? Nichts leichter als das! Schließlich gibt es mit den Tiny Planets ein beliebtes Motiv. Die mit den 360 Panoramen verwandte Technik nutzt die umgekehrte stereografische Projektion, um alle Elemente des Bildes um einen Punkt herum zu krümmen. Es entstehen die kleinen Sphären, die im Idealfall von Himmel umgeben sind und entsprechend wie schwebende Objekte aussehen.
Die App lässt sich intuitiv bedienen. Kenntnisse von Ebenen, Masken etc. werden nicht benötigt. Du kannst ein neues Foto aufnehmen oder aus deinen gespeicherten Bildern eins zur Veränderung aussuchen. Nun gibt es Slider für die Drehung des Bildes, die Skalierung und die Möglichkeit die Projektion linear durchzuführen. All diese Funktionen erlauben das endgültige Resultat leicht beeinflussen. Was jedoch nicht möglich ist, aus einem ungeeigneten Foto einen gelungenen Planeten zu formen. Deine Kraft ist also nicht göttlich.
Typische Fehler sind zu dunkle Bilder mit zu vielen Details sowie solche ohne Horizontlinie. Günstig ist es, wenn das Bild links und rechts am Rand auf gleicher Höhe einen Abschluss finden. Dies sind aber Erfahrungswerte. Man muss schon etwas mit den Tiny Planets herumexperimentieren, bevor ein brauchbares Resultat herauskommt. Das liegt nicht an der App, sondern nur am eigenen Fotoblick. Entsprechend sind die kleinen Planeten nicht nur ein wünschenswertes Resultat, sondern auch eine gute Übung.
Die fertigen Bilder werden quadratisch beschnitten und sind mit 2048 x 2048 ideal für die Nutzung in den sozialen Netzwerken. Filter oder weitere Fotobearbeitungs-Funktionen bietet die App nicht.