1849 war ein vielversprechendes Jahr und ist folglich ein wohlklingender App-Titel für Freunde historisch angehauchter Simulationen. Die Sicherheitsnadel wird als Patent angemeldet, Bayern gibt als erstes deutsches Land eine Briefmarke heraus. Naja. Wesentlicher fürs Spiel ist dann schon, dass in Irland die große Hungersnot zu Ende geht und weiter westlich der Goldrausch in Kalifornien auf seinem Höhepunkt anlangt. Zwei Ereignisse, die aufgrund der Auswanderungswelle doch näher zusammenhängen als man aufgrund der einige tausend Meilen Distanz vermuten könnte.

1849 ist Premium

1849 ist eine neue App von SomaSim, welche mich von der ersten Ankündigung an interessiert hat. Die Entwickler aus San Francisco versprechen nämlich ein Spielvergnügen, wie ich es selten im Genre der mobilen Aufbauspiele und Wirtschaftssimulationen kenne. Es geht nicht darum, sich virtuelle Schlüssel von Personen zuschicken zu lassen, welche den Begriff Freund ins Absurde verkehrt haben. Das Spielprinzip orientiert sich an Wirtschaftskreisläufen mit Engpassfaktoren und freien Entscheidungen. Die Premium-App kennt zudem keine In-App-Käufe für Münzen, für Diamanten oder sonstige Edelsteine.

1849_SomaSim_App

Gespielt wird 1849 derzeit nur als Kampagne, was etwas enttäuschend ist. Ein Sandbox-Modus, bei dem der Spieler frei bauen kann, gehört eigentlich zum festen Bestandteil einer solchen App. Die Entwickler begründen das fehlende Feature mit der begrenzten Hardware eines Tablets/Smartphones. Da die grafische Aufmachung jedoch nicht so ansprechend hochpoliert ist, kann ich das nur schwer nachvollziehen.

Deine Aufgabe ist es, floriende Städte zu errichten. Wie bei vielen Wirtschaftssimulationen geht es hier eher planwirtschaftlich zu. Das heißt du bist für den Bau von Wohnhäusern ebenso verantwortlich wie für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Eine leere Karte mit einem Lager und einer Straße erwartet dich in jedem der Level. Zudem kannst du aus drei möglichen Startbedingungen wählen. Meist sind dies ein hoher Geldbetrag, offene Handelsrouten oder bereits platzierte Gebäude. Deine Ziele sind es, Bürger in die Siedlung zu locken, sie auf ein bestimmtes Level zu bringen oder Waren an andere Städte zu liefern. Zwischendurch kommen meist noch Spezialaufträge rein, welche auch abgelehnt werden können.

1849_Level

Der Spielverlauf der 1849 App sieht auf jeder Karte recht ähnlich aus. Zunächst werden Bauplätze für Häuser ausgewiesen. Hier siedeln sich Bürger an, welche Miete zahlen. Die Häuser sind wie bei den Klassikern Cäsar oder Anno auflevelbar, indem die Lebensbedingungen verbessert werden. Einfache Holzhütten benötigen nur Nahrung und Alkohol. Häuser mit höherem Level verlangen auch Möbel, Kleidung und besondere Speisen. Zudem werden öffentliche Einrichtungen nachgefragt, wie eine Schule und eine Bar.

1849_Szenario

In der Stadt gibt es einen kleinen Wirtschaftskreislauf: die Bürger zahlen Miete, müssen in den Werkstätten und Läden jedoch bezahlt werden. Generell produziert die Stadt mehr Waren als sie verbraucht, sodass über Handelsrouten der Export möglich ist. Das bringt Cash und erfüllt zumeist die Levelziele. Hört sich einfach an, ist jedoch schwierig. Kriminalität, Feuer und Katastrophen verhindern einen Durchmarsch durch die Level. Auch können meist nicht alle Waren selbst produziert werden, was viel Mikromanagement erfordert. Eine wichtige Rolle in fast alle Städten spielt natürlich das Gold. Leider sind die Animationen der 1849 App eher zweckmäßig gehalten, sodass kein richtiges Goldrauschfieber aufkommt.

Fazit zur 1849 App

Ready for the Clean out? 1849 ist eine Wirtschaftssimulation, wie sie Spieler von PC-Klassikern lieben werden. Es gibt keine der neumodischen Freemium-Features, sogar die Zeit lässt sich ganz kostenfrei schneller stellen. Die Grafik ist zweckmäßig, der Soundtrack könnte noch erweitert werden. Es ist also (noch) nicht alles glänzend in dieser App. Auch fehlt mir persönlich der Sandbox-Modus ungemein. Gerade wenn die Siedlung auf eigenen Beinen steht, ist das Szenario auch schon wieder vorbei. Goldrausch-Feeling will auch nicht so ganz aufkommen. Hier wäre vielleicht ein Minigame ganz nett, bei dem der Spieler selbst etwas von dem wertvollen Edelmetall waschen dürfte.

Update, November 2014: Da ist Gold in den Hügeln! Jetzt können sich auch deutsche Spieler den Horden  goldgieriger Schürfer anschließen und 1849, das Städtemanagementspiel über den kalifornischen Goldrausch, spielen. Eine deutsche Übersetzung ist ab sofort verfügbar, erhältlich für PC und Mac (14,99€), sowie iPad und Android Tablets (4,49€).

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