Fate of Nations ist nicht nur ein Musikalbum des Led Zeppelin Sängers Robert Plant, sondern auch ein aus Russland stammendes Strategie-Browsergame. Dieses wurde nun von HeroCraft als Portierung für iOS aufs iPad herausgebracht. Es verspricht die Spielerfahrung von Civilization, was sich grafisch auch auf den ersten Blick bestätigen lässt. Schafft es die App jedoch auch im Gameplay die hohe, vom Klassiker gesetzte, Latte zu halten? Hier unser Fate of Nations Review nach einer Woche Spielerfahrung. Also let´s play!
Übernimm die Kontrolle über ein Land über alle Epochen der Menschheitsgeschichte und setze dich gegen andere Spieler durch. Treibe Forschung, lege mehr Wert auf Wachstum oder Produktion. Baue deine Nation auf mit Städten, welche durch Gebäude und Wunder florieren. Produziere Einheiten, um die große Karte zu erkunden und Gegner anzugreifen. Die Entscheidungsfreiheit bei Fate of Nations erscheint auf den ersten Blick groß, die Ähnlichkeiten der Features zum Civ-Gameplay machen neugierig. Doch wie gestaltet sich das Spiel, lohnt sich ein Start? Gibt es aktive Mitspieler und wie gut wurde es portiert?
Der Start gestaltet sich einfach. Du spielst kostenfrei auf Deutsch, jedoch wird eine Registrierung vorausgesetzt. Danach darfst du ein Tournier wählen. Sobald du in der Welt ankommst, wirst du von einem Tutorial begrüßt. Dieses bringt dir in ein paar Schritten die Basics bei. Doch schon hier bekomme ich erste Probleme. Einmal abgesehen davon, dass meine Stadt mit kyrillischen Buchstaben russisch benannt ist, wirkt auch die Übersetzung an vielen Stellen hölzern und teilweise sogar unvollständig. Etwas Schul-Russisch kann hier nicht schaden. Komisch ist noch, dass prinzipiell jedem Menü und Begriff ein „die“ vorausgesetzt ist. Gravierender wird es dann jedoch bei den Aufgaben äh. „die Aufgaben“. Ich bekomme es einfach nicht hin, den Feind anzugreifen. Die Steuerung der Einheiten auf der Karte ist eher gewöhnungsbedürftig. Ein Hinweis, dass ich mit der rechten Taste klicken soll, ist auch nicht besonders hilfreich auf dem iPad. Durch die Macken tritt das eigentliche Gameplay in den Hintergrund.
Das Spiel wirkt relativ komplex. Ich bin ehrlich gesagt noch nicht durch alle Elemente durchgestiegen. So wird „die Forschung“ automatisch durchgeführt. Offenbar gibt es jedoch keine Beschleunigungsmöglichkeit durch die Verbesserung von Handel, wie im Original. Jedoch kann man sie durch den Einsatz von „Schicksalen“ um bis zu 25 Prozent schneller machen. Schicksale ist auch der abgefahrenste Name einer Premium-Währung, der mir seit einer Weile begegnet ist. 100 Schicksale kosten 2 Dollar. Damit lässt sich Forschung für eine Woche um 20 Prozent beschleunigen. Woran ich bisher zuverlässig scheitere, ist der Ausbau der Felder rund um die Stadt. Mit zwei Arbeitern versuche ich Straßen zu bauen und Farmen anzulegen. Doch entweder verschwinden diese Bauarbeiter komplett aus dem Sichtfeld wie Geister oder lassen sich nicht steuern. Im Browser habe ich Fate of Nations kurz angespielt, um dort zu erleben, dass die Steuerung mit der Maus viel besser funktioniert.
Gelobt werden muss das Interface mit Minikarte und die spielerische Umsetzung. Anstatt von Spielzügen ist natürlich ein Timer getreten. Alle Prozesse dauern: der Bau, die Forschung und die Bewegung von Einheiten. Das ist ok. Auch Civilization ist im Multiplayer mit Timer ein Geduldsspiel. Trotz der Mängel halte ich also durch und werde Fate of Nations weiter spielen.
Fazit zu Fate of Nations
Interessante Idee, aber in der Umsetzung noch nicht vollkommen ausgereift. Dies wird auch verständlich, wenn man die Seite des Browsergames aufschlägt. Hier begrüßt einen der Hinweis: Beta 3. Dies sollte bei der App auch irgendwo notiert werden. Es ist definitiv nicht final und wird in diesem Stadium wohl nur durch negative Bewertungen runtergezogen, wenn Spieler ihre Erwartung nicht getroffen finden. Geht in Fate of Nations mit einer neugierigen Haltung an den Start und versucht die Dinge zu entdecken. Ich kann mich gut an einen Bug im Original-Civ erinnern, bei dem die Produktion von manchen Gebäuden nicht abgeschlossen wurde. Mit derartigen Problemen lebt man als Spieler neuer Projekte und darf heute in der App-Welt zumindest auf ein baldiges Update hoffen, welches nicht der nächsten Heft-CD deiner monatlich erscheinenden Spielezeitschrift beiliegt.