Wer macht mit beim „Bienen-Füttern“? Dies fragt euch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMELV) seit einem Jahr in den App-Stores. Mit der Bienen-App soll über die Bedeutung der Tierchen für unsere Nahrung und Natur aufgeklärt werden sowie natürlich zum Handeln motiviert werden. Die für Android, iOS und Windows Phone kostenfreie App bietet Wissen und etwas Infotainment.
Die Biene Maja ist nicht nur eine niedliche Kinderfigur, sondern auch ein großer Imageträger für eine der Insektenarten, welche es nicht immer leicht hat. Dabei ist die Verwechslung mit Wespen und die Angst vor einem Bienenstich gar nicht das vorwiegende Problem. Vielmehr gibt es angesichts zubetonierter Flächen zu wenige bienenfreundliche Pflanzen, an denen sie Pollen und Nektar finden. Die Bienen App versucht hier nicht mit Niedlichkeit aufzutrumpfen, sondern mit praktischen Informationen. Kern ist ein bebildertes Lexikon mit 100 bienenfreundlichen Blühpflanzen. Das Pflanen-Lexion beinhaltet vom Adonisröschen bis Zitronenmelisse viele einheimische und in den Gartenmärkten verkaufte Gewächse. Zu jeder Pflanze gibt es ein kurzes Profil, wo vor allem auch enthalten ist, wie viel Nektar und Pollen von der Pflanzen zu erwarten ist.
Daneben kann man mit der App auch etwas über Bienen lernen. Wie sehen sie aus? Was leisten sie für uns? Das Bienenwissen kann der Nutzer dann in einem relativ simplen Quiz prüfen. Das Infotainment wird durch Abzeichen bemüht, die man z.B. bekommt, wenn man 50 Artikel im Lexikon gelesen hat bzw. alle 10 Fragen des Quiz richtig beantwortet. Spielerisch wird es im Punkt „Mein Bienen Balkon“. Hier kann man fünf Pflanzen in Töpfen platzieren und dann beobachten, wie die Bienen sie anfliegen und ernten. Es empfiehlt sich Pflanzen wie Mohn und Himbeere zu wählen, welche viel Pollen und Nektar haben. Leider dauert es selbst mit diesen Pflanzen sehr sehr lange, bis man einen Honigtopf hat, den man an Freunde verschicken kann.
Features der Bienen App
Service: Pflanzen-Lexikon
-Bebildertes Lexikon mit 100 bienenfreundlichen Blühpflanzen
-Filterbar nach ihrem Namen und bestimmten Merkmalen (Gattung, Typ, Blütenfarbe, Standort, Blütezeit, Licht, Bienen-Attraktivität)
-Funktion: „Was blüht gerade?“
-Wissensteil mit überraschenden Infos rund um die schwarz-gelben Bestäuber
-Honigbienen, Wildbienen, Hummeln im Vergleich; Mythen und Fakten; Was leisten Bienen?
-Spielerisch können Nutzerinnen und Nutzer der App außerdem einen virtuellen „Bienen-Balkon“ zum Erblühen bringen.
-Der Honig, den die digitalen Brummer erarbeiten, kann als süßer Gruß per E-Mail an Freunde verschickt werden.
-Jeder mobile „Hobby-Imker“ kann sein neu erworbenes Wissen im Bienen-Quiz testen.
-Innerhalb der App können Abzeichen errungen werden.
Bienen App Fazit
Der App liegt eine gute Idee zu Grunde, welche jedoch nicht perfekt umgesetzt wurde. Es fehlen Ideen, die Möglichkeiten eines Smartphones werden kaum genutzt. Der Balkon hätte zu einem richtigen Spiel ausgebaut werden können, die Pflanzenerkennung über die kleinen Bilder ist kaum möglich. Die Nutzer in den Stores vergeben nur durchschnittlich zwischen 3 (iOS), 3,7 (Android) und 3,5 (Windows Phone) Sterne. Auch ich fand zahlreiche Potentiale in der Usability vor. So kann ich in der Liste der Pflanzen auf dem Balkon nicht scrollen, das ist eine Geduldsübung. Manchmal reagiert die App überhaupt nicht mehr auf meinem Windows Phone. All dies hätte ich bei einer App vom BMELV nicht erwartet.
