Angry Birds machen auf Rollenspiel, wie soll das gehen? Das fragten sich viele noch vor einiger Zeit, als Rovio das neue Kapitel im Vögel-Franchise angekündigt hatte. Nun ist es als Angry Birds Epic für Android, iOS und Windows Phone in den Stores verfügbar und hat innerhalb der ersten Tage schon zigtausende Spieler gefunden. Das Spiel ist gratis, doch wer wie ich schon einige Tage gespielt hat, ist sicher an der Grenze angekommen, bei der es schon lockt Glücksmünzen z.B. für die Goldchili auszugeben bzw. Tränke zu kaufen. Ein Glück gibt es aber auch Freunde bei Angry Birds Epic, die euch mit den herzförmigen Essenzen versorgen können. Also rein ins Vergnügen!
Wer Angry Birds Epic noch nicht downgeloaded hat, verpasst etwas. Das freundlich-schrille Spiel überrascht nicht unbedingt mit einem Wow-Effekt, bringt aber das gewohnt hochwertige Spielvergnügen mit sich, wie man es aus der Ikonen-Schmiede kennt. Ja, Rovio beweist sich mit Angry Birds Epic wieder, dass es gar nicht so aufs Spielprinzip ankommt, sondern darauf einfach fetzig zu sein. Wieder grunzen die Schweinchen und sind irgendwie fies. Wieder sind die Vögel die gerechten Helden einer Story, wie sie im Vormittagskinderprogramm nicht besser platziert sein könnte. Die Musik dudelt wieder wie in Taka-Tuka-Land.
Als Anführer bzw. Kommandant der Vögel begibst du dich auf die Schweineinsel. Hier sind gegen die App-KI rundenbasierte Kämpfe auszutragen. Mit jedem gewonnen Level und Fortschritt über den Pfad auf der Insel werden neue Mitglieder im Regiment bzw. Möglichkeiten freigeschalten deine Kampfvögel zu verbessern. Aus dem Einzelkämpfer Red wird schnell ein Trio, welches sich wie vieles im Spiel indivduell auswählen lässt und somit gewisse Freiheitsgrade lässt. Oberstes Ziel ist natürlich die Story durchzuspielen. Dafür ist es aber notwendig dein Level zu erhöhen, damit deine Vögel mehr Kraft bekommen.
Das Kampfsystem ist sehr einfach. Jeder Vogel hat Hitpoints sowie neben dem normalen Angriff noch eine Spezialfähigkeit. Es gilt gegen die Schweine taktisch klug vorzugehen. Manche Kämpfe gehen über mehrere Runden, sodass es auch etwas komplexer ist die Vögel am Leben zu halten. Wichtiges Element bei jedem Rollenspiel ist die Beute. Bei Angry Birds Epic kannst du in jedem Level maximal drei Beutefelder freischalten, welche du dann nochmals am Glücksrad erdrehen darfst. Mit den Materialien kannst du an der Schmiede oder am Kessel dir verbesserte Ausrüstung besorgen. Zudem gibt es drei Währungen im Spiel – Schnäutzlinge (normale Coins), Glücksmünzen (seltenere Coins) sowie durch Freunde erhaltbare rosa Essenzen.
Bei jeder App, die im Download gratis ist, gibt es auch bei Angry Birds Epic einen Pferdefuß in Form von In-App-Käufen. Prinzpiell lässt sich mal wieder alles durch echtes Geld beschleunigen und vereinfachen. Kämpfe gehen ohne Ende, es gibt es zumindest keine Energie wie beim Kartracer der Birds. Aber ich habe den Eindruck gewonnen, dass so etwa am Freundschaftstor 1 die Level schwieriger werden. Bis dahin konnten sie beim ersten Versuch mindestens mit zwei Sternen abgeschlossen werden. Doch sobald die Schweine die Fähigkeit bekommen, einen Schild zu nutzen, muss man taktischer vorgehen oder viele Bananensaft-Tränke im Koffer haben. Der Einsatz der Wutchili will hier gut überlebt sein. Ich nutze sie übrigens fast immer mit dem Zauber-Vogel oder mit der Heilerin Mathilde.
Ein abschließendes Urteil zu Angry Birds Epic ist sicher noch zu früh. Rovio ist mit dem Spiel aber sicher ein Kunststück gelungen, denn erstmals nimmt sich ein Rollenspiel selbst nicht so ernst. Die Atmosphäre ist nicht so düster wie bei den Varianten mit Kingdom-Magic-Fairy im Titel. Alles ist schön farbenfroh und selbstironisch. Wer würde schon auf die Idee kommen bei WoW mit einer Gabellanze zu kämpfen, um hier gleich den ganz großen Vergleich rauszuholen. Etwas gering finde ich jedoch den Innovationsgrad des Spiels, neue Spielelemente im Vergleich zu anderen RPG´s findet man so gut wie man keine. Okay, die Monetarisierung ist ausgesprochen geschickt gemacht.
2 Kommentare
Ich kann keine Bananensäfte mehr machen, da ich jetzt seeberensaft freigeschaltet habe. Die Bananen sammeln sich an und haben keine Verwendung. Wird man sie noch gebrauchen oder kann man sie irgendwie verkaufen ?
Die fertige Säfte werden meiner Erinnerung nach ja zum Seeberensaft verbessert, die Bananen selbst habe ich aber nicht mehr benötigt, seitdem ich ihn nicht mehr herstellen kann. Eigentlich bekommt man ab der Stufe doch auch gar keine Bananen mehr? Wiederholst du frühere Missionen, um noch einfach ein paar XP abzugreifen? Ich hatte das auch gemacht und auf Autokampf geschaltet, da es ja kein Energiesystem gibt, was die Anzahl der Battles begrenzt.