James Bond bekommt seine Aufträge von M, Chef des Geheimdienstes MI6, also von höchster Steller. Bei Mission: Impossible zerstört sich die anschiebende Nachricht ganz im Stil von Snapchat selbst. Doch wer ein richtiger Superagent in einer vernetzten Welt ist, der denkt etwas selbstorganisierter. Wie wär es, wenn dir eine App eine Mission vorschreibt?
Super Agent von GreenShpits ist ein eher experimentelles Spiel. Das aus dem AppCampus-Programm hervorgegangene Spionenstück vermischt Realität und Fiktion durch den Einsatz von Geodaten und Augmented Reality. Naja, ganz so stark auch nicht. Der Name „Mossad“ für die App war dann wohl doch zu abgefahren, sodass dieser etwas neutralisiert wurde. Schwierigste Frage, welche derzeit in den wenigen Rezensionen ganz oben steht, lautet jedoch: „wie spielt man?“ Das erklärt dir jedoch Z in der Kommandozentrale ganz gut (auf Koffer tippen und dann auf Base).
Auf einer Karte siehst du die Welt von Europa bis Asien und Afrika. Doch anders als in den 007-Streifen wirst du nicht ferne Länder und exotische Schauplätze bereisen, außer du wohnst schon an einem. Auch in unserer Stadt spielte bekanntlich ein James Bond Film, auch wenn er nicht hier gedreht wurde. Die App zoomt jedenfalls bei aktiven Ortungsfunktionen direkt auf deinen Standort. Nun sind ringsums Icons wie die von Geschäften bei Google Maps eingeblendet. Hier kannst du aber keinen Döner oder Frühstücksbrötchen kaufen, sondern „wichtige“ Missionen durchführen. Der Ablauf ist dabei simpel. Du akzeptierst die jeweilige Mission, gehst innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne dahin und führst die gewünschte Aktion aus. Sobald man sich dem Ziel nähert, kann man mit der Kamera einen Kompass nutzen und bekommt vorm Ziel dann sogar virtuell den jeweiligen Gegenstand eingeblendet.
Ab in die Hecke! Größtes Problem, um gleich auf Schwächen zu kommen, ist hierbei die zufällige Positionierung der Missionen. In der Stadt ist es kaum möglich, Super Agent zu spielen. Denn in fast allen Fällen war das Missionsziel in unzugänglichen Bereichen: Gärten, Hinterhöfe und so weiter. Dadurch ist Super Agent wohl eher ein Spiel für den Ausflug in die Natur. Dummerweise benötigt die App jedoch Internet-Empfang.
Die Super Agent App ist gratis, beinhaltet aber In-App-Käufe für Credits. Mit diesen lässt sich der Charakter individualisieren. Die Vollversion mit Netzwerkfunktionen (mit anderen Spielern in Kontakt treten) kostet zudem einen Euro.
Generell ist die Idee der App sehr interessant. Jedoch ist die Umsetzung noch nicht ausgereift. Grafisch macht sie einiges her, bietet aber generell zu wenige Funktionen. Wer Spiele wie Ingress als Referenz kennt, sollte sich nicht enttäuschen lassen. Aus Super Agent könnte man mit einer Lokalisierung und besseren Missionsvergaben noch viel machen. Eine empfehlenswerte Windows Phone App mit dynamischem Gameplay aus dem Genre ist jedoch QONQR.