Ein echtes Suchtspiel. Vorsicht, dieses Spiel macht süchtig! Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass „das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand“ ein Downloadgrund für eine App sein sollte? Würde McDonalds damit werben, dass ein neuer Burger jetzt noch schneller deine Bauchringe anschwellen lässt? Free the Network jedenfalls möchte „endlessly addictive“ sein und diesen Gefallen könnt ihr dem Geschicklichkeitspiel leicht erfüllen. Pixel Blimp hat es nämlich kostenfrei und ohne Werbung in die Stores von Android, iOS und Windows Phone gebracht. Ich gebe euch neben einem begründeten Downloadtipp noch zwei Hinweise fürs Gameplay auf den Weg.
Abstrakt – schwierig – simpel. A-S-S beschreiben die App ganz gut. Etwas Acetylsalicylsäure in Pillenform kann nach einer Stunde im Spiel nicht falsch sein. Free the Network ist kein Hackergame, kein storyüberladenes Adventure und auch KEIN Endless Runner. Ja, richtig gelesen. Auch wenn die Storebeschreibung dies behauptet, sehe ich hier keine Konkurrenz für die Temple Surfer. Das Gameplay ist recht simpel. Ein weißer Punkt soll an einer endlosen Röhre nach oben klettern. Die Röhre ist in Zonen und Sektoren eingeteilt. Der Punkt, nennen wir ihn mal Hans, ist extrem berührungsempfindlich. Er möchte mit keiner der wild geformten Polygone kollidieren. Deshalb ist es deine Aufgabe die Röhre zu drehen, sodass Hans immer einen Ausweg findet. Du drehst die Röhre nach rechts und links, rotierst sie. Das Muster der Hindernisse auf der Röhre ist immer gleich, sodass du es dir merken solltest. Du hast nur ein Leben.
Free the Network macht es dir aber einfacher. Du kannst am völlig frei wählbaren Stellen eine Flagge setzen. Dieser Check-Point ist dann dein nächster Startpunkt. Erst als ich das verstanden hatte, kam ich über Zone 2 hinaus. Zusätzliche Flaggen bekommst du für ein App-Rating und je eine Verbindung auf Facebook/Twitter. Weitere Flaggen kosten ab 99 Cent für 10 Stück (Windows Phone). Wichtig beim Flaggeneinsatz ist, dass du sie nicht dort positionierst, wo nach einem Neustart kein Überleben möglich ist! Das ist ein schwieriger Hinweis, aber er ist absolut wichtig. Gerade in Level 6 gibt es eine Passage, wo du die Röhre permanent rotieren musst. Setzt du hier die Flagge falsch, ist aus die Maus. Möglich ist es allerdings die Röhre vorm Start nochmals neu zu positionieren, sodass du nach dem Checkpoint einen guten Anfang findest. Zweiter Hinweis: in den Einstellungen kannst du auf „Clear Flag“ tippen. Es erfolgt keine weitere Nachfrage, ob du das wirklich machen willst, also halte dich besser aus dem Menü fern. Clear Flag heißt nämlich dann soviel wie Neustart in Zone 0.
Dass Free the Network ausgesprochen abstrakt ist, das brauch ich wohl nur für diejenigen schreiben, welche von Texturen mit Verlaufsüberlagerungen und Doppelschatten verwöhnt sind. Es erinnert an Spiele wie Nuts. Die Chiptunes-Musik (aka Awesome Music, wie es in den Einstellungen heißt, wo ihr ja nicht hingehen sollt) lässt die letzten Gehirnzellen auf Dauer rotieren. Achso, zwei Steuerungsarten gibt es auch noch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit der Tiltsteuerung besser zurecht kommt als mit den Tasten.
Insgesamt ist Free the Network eine gelungene Geschicklichkeits-App, welche ihr euch mal gratis laden solltet, um eure von Aufbauspielen eingeschlafenen Finger zu erwecken.