Taxi, Taxi! Diesen Ruf werden wohl einige Bewohner von Bay City diese Tage besonders vorsichtig machen. Denn es könnte passieren, dass sie in einem ganz verrückten Individualverkehrsmittel landen. Das Crazy Taxi ist endlich und wie angekündigt als City Rush zurück und bringt euch in Zeitnot. Spielt die kostenfreie App derzeit auf iOS, wobei Sega die Version für Android meiner Erfahrung nach auch innerhalb kurzer Zeit nachlegt Update: Das ging wir erwartet schneller als eine Fahrt im Crazy Taxi – schon ist die App auch für Android verfügbar.
Crazy Taxi: City Rush macht euch zum Fahrer eines der gelben Pkw mit der Erlaubnis zur Personenbeförderung. Das klingt jetzt erstmal spießig, aber angesichts der Diskussionen über Uber sollte man sich schon an die rechtlichen Vorschriften halten. Also schön blinken in den Kreuzungen, immer an die Geschwindigkeit halten und vor allem Fundstücke schön ordentlich beim Amt abgeben. So ein Quatsch. Wie schon im PC-/Konsolen-Original geht es hier darum, vor allem schnell zu sein, koste es was es wolle. Lange bleibt dein Taxi auch nicht gelb. Mit den ersten verdienten Dollars möchte dein Auto gepimpt und getunt werden, was die Phantasie hergibt.
Die Straßen von Bay City und des Beach (die dritte Region habe ich noch nicht freigespielt) wirken lebendig. Es laufen Passanten herum und der Straßenverkehr ist dicht. Beinahe wie ein Trip nach San Francisco. Okay, nicht wirklich. Auf den steilen Straßen, welche an die Lombard Street erinnern, gibt es keine Touri-Staus. Auch stört mich, dass die anderen Autos immer an den gleichen Stellen auftauchen. So biegt an der Kreuzung vorm „Bite Me“ Diner immer zur gleichen Zeit ein Polizeiwagen ab. Aber das sind Details, welche nur Spielern auffallen, welche wie ich die Finger von der App nicht lassen können und Runde für Runde drehen.
Und doch: Das Spiel läuft trotz der abgefahrenen Aufmachung doch relativ konform ab, was bei mir nach einer Woche im Spiel jetzt langsam Routine aufkommen lässt. Auf der Stadtkarte werden die verschiedenen Missionen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen angezeigt. Mal sind es freie Fahrten, dann gibt es noch Missionen und tägliche Challenges im Zeitfahren und in der Panzerzertrümmerung. Die Missionen selbst laufen immer gleich ab. Es steigt ein Fahrgast ein, welcher schnell zu seinem Ziel befördert werden möchte. Dabei wurde die Steuerung des Originals extrem aufs Prinzip der Endless Runner vereinfacht, was mich etwas enttäuscht hat. Denn mit den einfachen Tippgesten zum Wechsel der Spur geht auch viel vom Geist der „Open-World“ verloren. Klar, kann man noch immer überall hin fahren in der Stadt und den beiden folgenden Gebieten. Der Counter ist aber derart kurz eingestellt, dass die Fahrt zu einem wirklichen Rush wird. Erkunden ist nicht.
Generell ist „Crazy Taxi: City Rush“ ein typisches Spiel im App-Zeitalter. Es wurden zahlreiche Spielelemente so gestaltet, dass man mit Diamanten schneller, besser oder einfach nur hübscher spielt. So gibt es einen relativ kleinen Tank für nur vier Fahrten, dessen Auffüllung entweder 8 Minuten Wartezeit bzw. den Konsum von Werbung für eine Fahrt oder 25 Diamanten für vier Fahrten kostet. Weiter geht es bei den Upgrades fürs Auto, welche aber einer bestimmten Stufe auch erst nach einer Lieferzeit montiert werden sowie besonderen Fahrern, welche wie der Cashman einen „Crazy Multiplikator“ versprechen.
All diese Elemente verlangen natürlich auch nach Tipps für Crazy Taxi. Allerdings gilt hier wie bei vielen Freemium-Spielen, dass jeder selbst herausfinden kann, welches Auto er kauft und welcher Fahrstil die meisten Belohnungen bringt. Kommt schon, so kompliziert ist es wirklich nicht.