Star Trek Trexels hatte es mir schon beim Blick aufs App Icon angetan. Eine App für Star Trek Freunde und Fans. Da fliegt die ehrwürdige NCC 1701-D (nicht, A, B, C oder E) durch die Galaxis und lässt 178fache Seriennostalgie aufkommen. Doch das ist ein Hinterhalt! Nicht etwa die gierigen Ferenghi haben uns eine Falle gestellt und die diplomatischen Bemühungen des Captains zunichte gemacht. Nein, so schlimm finde ich das mit den In-App-Käufe gegen Wartezeiten mal gar nicht, welche die App ausbremsen. Schlimmer ist, dass ich höre wie das von Riker geführte Außenteam sagt: „Beam me up, Scotty!“
Wer erkennt also den Fehler? Richtig, es gab eigentlich keine Mischepisode von The Next Generation (TNG) und The Original Series (TOS) in dieser Art. Klar werden manche Kenner jetzt einwenden, dass in der vierten Episode der sechsten Staffel dann doch James Doohan als Montgomery Scott auftaucht. Aber hier gab es keine Außenmission zur Dyson-Sphäre. Worauf ich eigentlich hinauswill ist jedoch, dass Star Trek Trexels auf wundersame Weise die alte und neue Star Trek Welt mischt. So startest du ins Spiel als Captain der TRX-1701. Einem Raumschiff, welches wie jenem der ersten Bauart gleicht. Doch die Menüs und Sounds stammen aus der neuen Serie. Die Vermischung ist auch nicht unwillkürlich, sondern folgt dem Kalkül. So kannst du dir seit Version 1.5 der App im Shop das neue Schiff der Galaxy-Klasse für 22 Dilithium kaufen. Nach einem sparsamen Monat konnte ich mir das neue Skin auch leisten. Dummerweise ist die Brücke jedoch weiterhin im alten Design. Star Trek Trexels ist also eine für Fans gemachte App, welche jedoch im ersten Eindruck unvollkommen rüberkommt.
Das Aufbauspiel Star Trek Trexels macht dich zum Captain. Du reist durch das Universum und baust dein Raumschiff stufenweise immer weiter aus. Da hat die Werft auf Utopia Planetia also ganz schon gepfuscht. Aber so verlangt es nunmal das Spielkonzept. In einer Mischung aus Missionen und Geduld verläuft das ziemlich lineare Spiel. Es gibt drei Rohstoffe – Energie, Forschung und Kommandopunkte – welche für beide Aktionen, also Forschung und Aufbau, benötigt werden. Insofern war der Entwickler hier noch storykonform, dass es kein Geld gibt in der Zukunft. Aber halt, hatte ich nicht schon etwas von Dilithium gesagt? Richtig, die Premiumwährung gibt es im Eintausch für echtes Geld. Für 4,49 Euro bekommst du 25 Dilithium, was also in etwa den Gegenwert des NextGen-Schiffskins hat. Weitere Ausgabemöglichkeiten sind der Umtausch der Premiumwährung in die anderen drei Rohstoffe bzw. der Kauf weiterer Skins für die Crew. Schön auch der Augenblick, als die App abstürzte just in dem Moment, als ich mir das neue Raumschiff gekauft hatte. Den Herzinfarkt gabs kostenfrei.
Gespielt wird, indem man Planeten erforscht. Hierfür schickt man zunächst eine Sonde aus und darf danach eine Reihe von Tippoperationen ausführen, um die Mission zu lösen. Klingt langweilig. Ist es auch. Denn gerade auf Außenmissionen wird deutlich, dass sich Trexels spielt wie ein Farmspiel im Weltraum. Das ist kein Adventure, sondern ein wirklich langweiliges und unlogisches Actionsspiel. Denn du sammelst mit einer flinken Bewegung seltsame Würfel auf, welche aus Energie bestehen und von der Crew emittiert werden. Mit diesen kann du dann, abhängig von der Mission, entweder schießen oder forschen oder heilen und so weiter. Sehr simpel. Sehr langweilig.
Das Aufbauen des Schiffes hingegen zieht sich ewig hin, da die Wartezeiten immer länger werden. Auch kosten viele Räume, wie das Ten-Forward, keine normalen Rohstoffe, sondern wieder das seltene Dilithium. Jungs, das ist nur eine Bar mit 3D-Schach und eine 600 Jahre alte Barfrau, warum ist die so wertvoll?
Star Trek Trexels überzeugt hingegen mit den Sounds und der Grafik. Trexels kommt natürlich daher, da die Crew in feiner Pixelart dargestellt wurde. Die Sprachausgabe, welche selten zu hören ist, stammt übrigens von George Takei.
Insgesamt ist Star Trek Trexels eine nette Fan-App, welche jedoch Spieler mit etwas Adventure-Anspruch leicht unterfordern und langweilen dürfte.
Neu: Jetzt wird auch auf Android getrexelt. (09. Mai 2015)
Ein Kommentar
Super Text, danke auch für die Berichterstattung zu StarTrek Fleet Command – das ich schon länger spiele …jetzt aber immer mehr daran zweifle noch mehr Geld (bsi jetzt ca. 80euro) reinzustecken. schade schade das da nicht mehr kommt. Und ja die Wartezeiten sind ein Witz..