Von Dänemark breitete es sich weltweit aus! Die neue Top-App heißt Tentacles und nachdem sie nur in einzelnen Ländern verfügbar war, ist sie auch in Deutschland zu einer der besten Neuerscheinungen der vergangenen Wochen avanciert. Tentacles: Enter the Mind (heißt: Ab in den Verstand) der Kopenhagener Entwickler Press Play wurde von den Microsoft Studios veröffentlicht und ist die abgedrehte Fortsetzung des 2011er Games mit dem Delphin. Wie der Vorgänger ist es zunächst exklusiv auf Windows Phone und natürlich hier für Windows 8 erschienen. Besitzer von Android/iOS-Geräten dürfen angesichts der spaßigen Spielerfahrung, welche einen hier erwartet, schon etwas neidisch sein.
Professor Phluff wollte das süßeste Tier aller Zeiten erschaffen. Was er damit vorhatte, das erzählt der Vorspann von Tentacles: Enter the Mind nicht. Wollte er auf die Frontpage von Reddit kommen? Wollte er den Kindern dieser Welt eine Freude machen? Sollte es jedem neuen Lumia beiliegen? Wir wissen es nicht, brauchen aber gar nicht weiter zu fragen. Denn natürlich ist das Experiment des „certified mad scientist“ schief gegangen. Obwohl ich die derpy Tierchen dort in den Käfigen #311 ff. gar nicht mal so hässlich finde. Wie auch immer. Als liebenswerte und fabelhafte Kreatur Lemmy bist du nun in des Herrn Hirn unterwegs.
Das Spiel präsentiert sich von der ersten Szene an sehr aufpoliert und abgedreht. Der Flug ins Gehirn des Profs. beinhaltet z.B. eine zerberstende Schädeldecke. Die Story selbst wird mit Geisteskrankheiten wie Paranoia und X überschrieben. Soso, der Herr hat also die Vorstellung, dass unser Land von Kleinkindern regiert werde, welchen man Kaffee einflöße. Die Karotten-Phobie gehört hingegen noch zu den harmlosen Vertretern.
Gesteuert wird wieder, indem du die Tentakel zu möglichen Ankerpunkten hin schwingst. Du befindest dich allerdings in einer 3D-Welt, welche wie schon die Story selbst nicht immer so durchschaubar ist. Dadurch ist es nicht immer klar, wohin man schwingen muss. In späteren Levels der 15 Welten werden dir bewegliche Stacheln und Plattformen gefährlich. Außerdem gibt es hier zwischen Enten und Weckern viele kleine fiese Feinde. Was im Kopf eines verrückten Wissenschaftlers so abgeht! Übergroße Quietscheentchen glotzen dich an, seltsam verquere Klingelwecker ticken herum und zwischendrin schwingst du deine Tentakelarme auf zum nächsten Auge.
Je mehr Augen du vernichtest, desto höher ist dein Score. Fähigkeiten verbesserst du auch durchs Sammeln der Augen. Gold sammelst du in Form von Münzen in den Levels ein. Damit kannst du im Shop dann Upgrades kaufen. Sie verbessern deine Gesundheit oder erhöhen z.B. deine Chance wertvolle Eier zu finden. Leider hatte ich anfangs nicht verstanden, dass man die Eierhämmer kauft und nicht die Eier selbst. So habe ich jetzt einen roten Hammer, aber keins der seltenen roten Eier. Das Upgradesystem mit Ausrüstung&Fähigkeiten erscheint mir recht undurchsichtig. Ich kann euch also nicht sagen, ob man zunächst eher Flower Power für eine größere Reichweite kaufen sollte oder den Extra-Fühler. Auch bin ich mir nicht sicher, ob man ohne den Kauf von Gold durch alle Level kommt.
Tentacles: Enter the Mind ist kostenfrei. Gold kann ab 1,49 Euro als In-App-Produkt erworben werden. Ein Kauf erhöht zudem dauerhaft deinen Gold-Multiplikator. Da die App ansonsten werbefrei und frei spielbar ist, also ein super Deal. Die App bietet Xbox Leaderboards und Xbox Achievements.
Wann und ob Tentacles: Enter the Mind auch für Android und iOS erscheint, ist uns nicht bekannt. Da das Entwicklerstudio zu Microsoft gehört und auch andere Spiele wie zuletzt das neue Wordament für die anderen Plattformen verfügbar gemacht wurde, ist mit einem Release zu rechnen.
Update, November 2016: Tentacles: Enter the Mind ist nun auch für iPhone und iPad im App Store veröffentlicht worden.