Der zweite Weltkrieg vom 1. September 1939 bis zum 2. September 1945 stellt sechs Jahre voller Gewalt und Grauen dar, welche man eigentlich nicht nachspielen möchte. Trotzdessen gab es schon viele Spiele, welche sich diesen historischen Konflikt angenommen haben. HeroCraft hatte unter dem Titel „Strategy & Tactics: WW II“ bereits ein kampagnengetriebenes Spiel im Store. Mit der jetzigen Fortsetzung ist für Android und iOS eine Art freier Spielmodus als extra App erschienen. Ich habe mir die kostenfreie Version auf Android angeschaut und einige Stunden in der Vollversion auf iOS verbracht. Ein App Test.

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WW2 ist grundsätzlich erstmal eine weitere Risiko-App, wie man sie kennt. Es gibt eine Karte (hier Europa) mir Provinzen und Truppen. Das Problem ist, dass es mehrere Kontrahenten gibt, welche die Dominanz über die Europakarte erringen möchten. Im ursprünglichen Spiel wurde hier nun der Zweite Weltkrieg nachgespielt. Der Zusatz „Sandbox“ bei dieser App bedeutet lediglich, dass es keine Kampagnen in der Form gibt und man jegliches Szenario spielen kann. Der Trailer zeigt ja, dass selbst ein Einmarsch der USA in Moskau denkbar ist. Das sieht dann im Spiel so aus, dass die Schweiz in Paris einmarschiert oder auch die Franzosen plötzlich Irland eingenommen haben. Im Idealfall allerdings solltest du, also welche Nation auch immer, die gesamte Karte überrennen. Obwohl Sandbox nach fair ausbalancierten Startbedingungen klingt, ist dies absolut nicht der Fall. Fängt man beispielsweise als Irland an, hat man nur wenige Expansionsflächen. Fängt man hingegen als Deutschland an, gehört einem Mitteleuropa blitzschnell. Jedoch wird man von mehreren Seiten eingekesselt, insbesondere vom extrem starken Russland. Insofern, aufgrund der historischen Grenzen, ist es HeroCraft nicht gelungen, ein wirkliches Sandbox-Spiel zu erstellen. Trotzdem finde ich die App sehr gut. Nämlich wenn ich mir die App als weiteres Risiko anschaue, so wie im ersten Satz eingeordnet, ist WW2: Sandbox von HeroCraft eine der besten Umsetzungen.

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Als Spielziel kann man sich selbst festlegen, dass man bestimmte Länder erobert oder andere Erfolgsziele erfüllt. Über 200 Provinzen zu besitzen ist ein gutes Ziel für ein langes Spiel. Du siehst auf dem Bildschirm eine genaue Landkarte von Europa mit über 500 Regionen. Länder sind farbig markiert, es gibt nur wenige Menüs oder Buttons. Für die hohe Spielqualität trägt bei, dass die Steuerung extrem einfach ist. Truppen werden mit einer Geste verschoben. Logischerweise ist das Spiel rundenbasiert. Panzer haben aber z.B. zwei Züge und man kann einzelne Operationen starten, bevor die eigentliche Runde vorbei ist. In jeder Runde gilt es taktisch kluge Züge zu machen, neue Truppen auszubilden oder Forschung zu betreiben. Hierbei kann man Truppen verbessern oder die Grundzüge der Wirtschaft. Nachschub gibt es rundenweise oder per Soforteinsatz in benachtbarten Gebieten. Reguliert wird die wirtschaftliche Seite durch Ressourcenpunkte, welche die Provinzen in unterschiedlichem Umfang abwerfen. Viele Hauptstädte bringen gleich 10 Punkte pro Runde, während auch viele Länderein in Osteuropa und Nordafrika gar nix einbringen. Man sollte also nicht nur die feindlichen Truppen im Auge haben, sondern vor allem den möglichen Verdienst.

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Zur hohen Qualität trägt auch bei, dass es verschiedene Truppenarten gibt und z.B. auch Flugzeuge, welche eine Bomardierung entfernter Gebiete zulassen. Zufällige Ereignisse wie Guerillabewegungen in den Hauptstädten, Landeoperationen und freiwillige Rückzüge sorgen für Einzigartigkeit jedes Spiels und Wiederspielwert.

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Abzug gibt es für den fehlenden Multiplayer. Im Singleplayer spielst du gegen die KI. Diese spielt vernüftig, aber extrem vorhersehbar. Anders als bei Risiko ziehen sich die Truppen zurück, wenn es ein freies Feld gibt. Dadurch wird das Spiel anfangs meist zu einem bloßen Verdrängungsspiel. Es gefällt mir nicht, dass ein Aufstand in Prag nicht ausgelöscht werden kann. Die eine feindliche Infanterietruppe zieht dann lustig nach Dresden und zerstört meine teuren Bomber in Berlin, obwohl gleich 2×12 Panzer vor der Tür stehen. Abzüge bringt auch, dass ich nicht sehe, inwiefern meine Truppen kämpfen. Ich möchte mehr Details zu Hitpoints sehen, wenn ich eine Schlacht führe. Ich möchte auch sehen, ob nun Panzer stärker gegen Infanterie sind und so weiter. Auch fehlt mir die Möglichkeit diplomatisch aktiv zu sein. Die Allianzen bestehen einfach so vor sich hin, was man meist nur zufällig herausfindet, wenn man nicht angegriffen wird vom jeweiligen Land.

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Insofern ist WW2 Sandbox ein gutes Spiel, aber nicht perfekt. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man sich den ambitionierten Preis anschaut. Auch auf Android kostet die App etwas. Nur die ersten Kampagnen sind hier frei spielbar, weiter unten in der Liste muss man zukaufen. Dafür erwartet einen jedoch ein Spiel frei von Premiumwährungen und Wartezeiten, sodass ich die App trotzdem gern weiterempfehle für Risiko-Enthusiasten.

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4 Kommentare

  1. Hallo
    Ich spiele das spiel seit einigen Wochen. Man kann die Allianzen einsehen, indem man auf die Statistik drückt. Rechts neben jedem Land ist eine Farbe abgebildet und zeigt so die Allianz an.

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