Der Weltraum ist so riesig. Wäre die Erde ein Sandkorn, würde sie die Sonne in der Größe einer Apfelsine in 10 Metern umkreisen. Das nächste Sternensystem wäre bei diesen Verhältnissen etwa 1500 Kilometer entfernt. Dies hat der ehemalige Direktor des NASA Jastrow mal so verglichen. Distanzen dieser Größenordnung lassen sich selbst mit den schnellsten Antrieben nicht in einem Menschenleben bewältigen. Die Idee der Generationsraumschiffe war geboren. Ein Konzept, was gerade für ein Simulationsspiel wie gemacht scheint. Dies hat wohl auch Paul Burgess gedacht und ein ebensolches als App gratis für Android und iOS veröffentlicht. Begebt euch mit mir auf eine Reise zu den Sternen.
Kommt also an Bord des Generation Ships. Hier wird nicht nur gelebt und gearbeitet, sondern auch gealtert und gestorben. Robert H. Goddard, der amerikanische Raketenpionier, hatte die Idee auf einen Raumschiff über mehrere Generationen hinweg den Menschen auf eine Reise zu schicken. In der App startest du mit einem rudimentären Schiff und 500 Starcoins. Es hat einen Antrieb, eine Brücke und im Bauch eine Kammer, in welcher deine Kolonisten im Tiefschlaf liegen. Per Missionen wirst du angeleitet wie der weitere Ausbau erfolgen soll. Baue Räume für den Geldverdienst, die Unterhaltung, Ausbildung und die Forschung. insgesamt gibt es derzeit also nur wenige Räume, deren Zusammenspiel aber durchdacht ist.
Erkunde den Weltraum und kümmere dich um deine Besatzung. Diese kannst du mit eigenen Namen und Aussehen versehen, sie müssen schlafen und suchen Spaß und ihren Traumjob. Wie bei den NimbleBit-Turmspielen hat jeder Colonist eine Wunschposition sowie weitere passende Jobs. Nicht jeder kann als Entertainer arbeiten. Die Erfahrungslevel der Besatzung steigen, sie werden zu erfahrenen Arbeitern. Das Raumschiff selbst wird durch eine größere Besatzung aufgelevelt, sodass man neue Räume bauen darf. Entweder man weckt neue Colonisten auf, was immer mehr Geld kostet. Dafür benötigt man also viele Starcoins. Oder man versucht nachhaltig zu spielen, indem man sie als Paare zusammenbringt und ihnen in einem privaten Raum…. na ihr wisst schon.
Das alles hört sich sehr vielversprechend an und macht dank Unity und Ambient-Musik auch einen hervorragenden ersten Eindruck. Der Entwickler Paul Burgess (nein, nicht der Schlagzeuger) hat u.a. bei Need for Speed, DJ Hero und zuletzt bei Clumsy Ninja mitgearbeitet und bringt nun Indie-Spiele heraus. An Generation Ship hat er seit Anfang des Jahres gearbeitet. Das Spiel ist gratis, das Upgrade entfernt die Ads.
Starcoins verdient ihr an den Mines, durchs Aussenden von „Probes“ sowie im Minispiel, was wie Minesweeper funktioniert. Ihr zahlt 10 Coins Einsatz und seht dann bei jedem aufgedeckten Feld, wie viele Mines an es angrenzen. Wer auf Risiko geht, versucht das ganze Feld auszudecken, ansonsten verdient man meist so um die 15 Coins.
Was noch fehlt sind weitere Missionen. Zwar kann man rudimentär mit der Umwelt interagieren, aber die Reise auf so einem Schiff scheint ziemlich arbeitsam und eintönig zu sein. Bei Star Trek hat sich das noch alles interessanter angehört mit den fremden Kulturen und den rätselhaften Weltraumphänomenen.
Fazit: Trefft auf eine super Spielidee, die mit viel Indie-Charme umgesetzt wurde. Das gratis Spiel ist für alle Weltraum-Enthusiasten ein Tipp, auch wenn jene schon vergleichbare Spiele mit mehr Action im Genre gesehen haben dürften.