Die Welt ist mal wieder untergegangen, sodass im TV nix mehr läuft. Bleibt also nur eine App zu spielen. Wie passend musst du darin auch noch Zombies killen. So oder ähnlich könnte die Story von Dead Target: Zombie lauten. In Wirklichkeit nimmt sich die App natürlich bierernst mit dem Gemetzel, nur ist die Storebeschreibung recht auto-translated. Doch davon solltet ihr euch nicht abschrecken lassen, denn die Shooter-App für Android, iOS und Windows Phone bietet konventionelles brutalo Erlebnis mit guter Grafik.
„Zu schlecht ging alles schief, und du bist der einzige Überlebende“ lautet noch der verständlichste Satz der VNG Corp aus Vietnam, mit welchem euch das Game schmackhaft gemacht werden soll. Im Spiel selbst wird die Sprache etwas besser, deren Schwächen angesichts der Action aber gar nicht mehr auffällt. Ach, naja. Spielt lieber Englisch. Der auf Windows Phone neu erschienene statische Shooter hat allerdings auf Android fast 200000 Rezensenten gefunden, welche 4,3 Sterne geben und somit landet das Teil auf meinem Lumia. Während das App-Icon mit dem Monster noch darauf hindeutet, dass hier jemand schlimme Zahnschmerzen hat und deshalb das Maul weit aufreißt, scheint das wirkliche Weltproblem ein anderes zu sein. Es geht um ein isoliertes Katastrophengebiet, sagt dir die ebenso mutierte Megabusenfrau. Hier bist du als Beamter an der Waffe gefragt die Invasion der Zombies zu stoppen. Vielmehr Tutorial braucht es nicht.
Du stehst in jeder Mission an einer festen Position, wie im Schießstand. Von hier aus kannst du dich drehen, auch mal 90 Grad. Wichtig ist deine rechte Hand, mit welcher du schießst, nachlädst und Waffen wählst. Und schon geht das Gemetzel los. Richte das Fadenkreuz aus, ziele auf den Kopf und bringe den Counterbalken bis zum Ende. Schon hast du die Kopf- und Zahnschmerzen der Zombies gelöst. Wo kein Kopf, da keine Schmerzen. Die Zombies können anfangs nur laufen, werden später spezialisierter und gefährlicher. Zu den unterschiedlichen Zombietypen gehören natürlich auch Waffen, Waffen, Waffen. Diese kannst du kaufen, upgraden und mit Munition bestücken. Hierfür werden Dollar fällig, welche du in den Missionen und für die Quests bekommst. Daneben gibt es noch Gold. Beide Währungen lassen sich per In-App-Kauf erwerben, Werbung gibt es keine.
Neben dem Waffenshop mit nach Spielerlevel freigeschalteten Kanonen gibt es auf der Statübersicht auch noch ein Kasino. Ja, die Meldung liest sich schon seltsam – die Stadt ist verwüstet, aber das Kasino hat noch auf. Ich hätte ja damit gerechnet, dass das letzte offene Etablissement nach dem Weltuntergang das Finanzamt ist. Aber nein, im Kasino kannst du aller 5 Minuten am Rad drehen und Gewinne abgreifen.
Über die Dauer des Spiels hin, wird es mir allerdings schnell langweilig. Ihm fehlt der Humor von GunFinger und die Bewegungsfreiheit, Forschung und Missionsvariabilität eines Dead Trigger. Damit ist nicht gesagt, dass die Missionen (gerade gegen Bossgegner) nicht schwierig sind, diese lassen sich in der Regel aber mit Geld, also besseren Waffen lösen. So ist der Level 6 Boss mit etwas Sprengstoff besiegbar.
Fazit zu Dead Target: Zombie
Vorbei die Zeiten, wo man auf tote Ziele also Blechbüchsen und Zielscheiben geschossen hat. Seit der Eroberung der Popkultur durch die Untoten gibt es Dead Target: Zombie. Moralisch einwandfrei, da eigentlich schon tot, ballerisch trotzdem reizvoll bieten Frankensteins Enkel genügend Zielmaterial für eure Shooter-Orgien. Dead Target: Zombie ist etwas für monoton veranlagte Shooter-Spezies, welche den Abzug bei GunFinger nicht finden.