Dumme Arten zu sterben kennt jeder von uns, es gibt sogar einen nach dem Evolutionsbiologen Darwin benannten Award für besonders ausgefallene Methoden. Nicht besonders anstrebenswert dieser Preis. So ähnlich dachten auch die Metro Trains Melbourne, als sie 2012 ein Musikvideo herausbrachten. Es folgte eine sehr erfolgreiche Spiele-App, welche wir auch damals hier vorstellten. Wie es bei erfolgreichen Konzepten so ist, gibt es auch einen Nachfolger, welcher mit dem Titel „Dumb Ways to Die 2: The Games“ für iOS und Android erschienen ist. Wieder gibt es Minispiele zu bewältigen mit dem Ziel, solange wie möglich am Leben zu bleiben.
Vorsicht bei Einfahrt des Zuges, immer schön die aussteigenden Passagiere vorlassen und so weiter. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, sollte sich allein schon aus Sicherheitsgründen an gewisse Regeln halten. Es möchte doch niemand von der Bahnsteigkante fallen oder in das Loch von ihr zum Zug fallen. Wieder schwingt bei Dumb Ways to Die dieses Lehrstück mit, wenn es darum geht, den blauen Comiccharakter vorm Ableben zu bewahren. Größte Neuerung der App ist, dass dieser nicht mehr mit seinen freischaltbaren Charakteren in Warteposition an einer Haltestelle steht, sondern eine Überblickskarte als Menü hinzugekommen ist.
Begrüßt wirst du vom blauen Dropstypen, welcher schon passend zum Motto „The Games“ mit einem Stirnband ausgestattet ist. Wie niedlich! Doch sofort winkt der Kerl mit einem Arm und aus seiner Achsel spritzt das Blut wie aus einen Springbrunn vor Sanssouci. Wie immer ist dies die frühe Warnung, dass Dumb Ways to Die 2 trotz Knuddelgrafik nur sehr bedingt ein Kinderspiel ist. Komischerweise kann man trotzdem im Shop einen Kids Mode für Kinder freischalten (ein In-App-Kauf, um die In-App-Käufe zu deaktivieren).
Auf der Stadtkarte kannst du nun vier Orte anwählen, zu welchen der Zug jeweils fährt. Ein erstes Minispiel startet, bei welchem du dir einen Safety Bonus verdienen kannst. Los geht es mit dem eigentlichen Spielinhalt, welcher wieder aus reaktionschnellen Geschicklichkeitstests besteht. Mal schwer, mal einfach, über die Zeit aber vor allem eins: immer schneller. Dabei stehen dir jeweils drei Leben zur Verfügung, um in den globalen Highscorelisten ganz nach oben zu kommen oder dich unter deinen Freunden per Facebook zu vergleichen.
Fangen wir mal in Freezerville an. Hier darfst du bei „Don´t Lick the Pole“ mal einfach nix tun, während du einem Yeti recht schnell die Flöhe aus dem Fell sammeln bzw. in den klassischen Wintersportdisziplinen mal tippen, mal neigen und wischen musst. Die Grafik ist gewohnt sehr witzig, gerade in den Spielen mit Tieren. Werbung wird per Videoanzeige zwischen den Spielen eingeblendet. Ähnliche Spiele nur mit Wasser und Sommer als Thema gibt es in „Drown Town“. Anstatt dem Yeti das Fell zu zupfen, musst du hier einem Wal die Zähne putzen. Nett. Es gibt bekanntlich Spiele im App Store, deren einziger Inhalt dieses Zahnarzt-Minispiel ist. Besonders überraschend sind die acht Spiele aber nun in der zweiten Welt schon nicht mehr.
Schauen wir also mal weiter nach „Dumb Dome“. Hier ist Sommersport angesagt – Sperren ausweichen, Hochsprung und Hürdenlauf sind einige Disziplinen. Doch auch hier spielt man eigentlich die gleichen Spiele wie aus den anderen beiden Welten nur mit anderer Grafik. Bleibt noch „Dumbest of the Dumb“ als Überraschung? Um hier zu spielen, musst du Tokens einsetzen, welche es im Store zu kaufen gibt. Als Gewinn locken neue Charaktere, die auf der Karte herumstehen. Die Spiele sind jedoch die gleichen – also sozusagen das „Best of“. Zum Schluss darf man noch am Rad drehen, was meist ziemlich brutal endet.
Fazit: insgesamt fühlt sich „Dumb Ways to Die 2: The Games“ zu uninspiriert an. Neue Ideen fehlen, die Minispiele laufen stets nach dem gleichen Schema ab. „Better luck next time“ sagt einem der rote Drops beim Glückspiel im Premiumspiel „Dumbest of the Dumb“, vielleicht sollte man dies auch zur App sagen. Ganz links oben ist jedoch Adrenaland noch als Baustelle eingezeichnet, vielleicht wird es hier noch Neues geben. All dies schreibe ich als Intensivnutzer der ersten Ausgabe. Wer das Spielprinzip noch nicht kennt, wird sich hingegen angenehm unterhalten fühlen. Alles lässt sich gratis spielen, die neuen Charaktere braucht man nicht unbedingt.
Update, September 2015: Die Dumb Ways to Die 2 App ist ab sofort auch für Windows Phone verfügbar!
Ein Kommentar
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