Radiation Island löst es wieder aus. Das Gefühl, welches einst die Serie LOST beim geneigten Fantasten auslöste. Die Gaming App von Atypical Games bringt Spannung aufs iPad und iPhone. Sie löst also nicht jene Enttäuschung aus, welche nach dem wolkigen Ende der Serie bei den Fans entstand, sondern jenen Nervenkitzel der ersten Staffeln des Abram-Machwerks. Obwohl ich mich erst gegen einen Kauf entschied, da es als Open-World-Spiel erfahrungsgemäß sehr viel Zeit erfordert, bin ich nun mittendrin im Inselabenteuer. Ich berichte euch in einem kleinen Let´s Play von meinen ersten Stunden auf der Insel (ohne zuviel zu verraten). Wer es dann doch genauer wissen möchte, findet auch Tipps und Tricks mit Guide für Radiation Island weiter unten im Artikel. Eine Frage kann ich gleich zum Start beantworten – Radiation Island für Android wurde noch nicht gesichtet.
5 Sterne hier und lange positive Reviews sind im Store eigentlich ein Garant für eine tolle App. Wenn die Spieler aus Begeisterung ganze Romane schreiben, wie sprachlos sie sind und „unfasssbar gut“ die Erfahrung, bleibt dem App Blogger kein anderer Job mehr als zu schreiben: Download-Pflicht! Nunja, zumindest für jene Crafter und Zombieshooter, welche gehörig Zeit mitbringen, sich in eine große Welt zu begeben.
Wilde Videoszenen eröffnen das Spiel. Ein Schiff scheint dimensionale Probleme im Jahr 1943 zu haben wie man es aus mehreren Filmen und SciFi-Geschichten kennt. Wer die Store-Beschreibung nicht gelesen hat – du bist Mitarbeiter beim Philadelphia-Experiment und in einem Paralleluniversum gestrandet. Eigentlich wurde die Legende um die US-Militärforschung zur Tarntechnik schon ausreichend ausgeschlachtet, aber durch seine Aufmachung hat Radiation Island es trotzdem geschafft, das Thema frisch zu verpacken. Denn die Videoszenen gehen nahtlos in ein Spielabenteuer über. Wer die Anfangsbilder als schön gerenderte Versprechung ansieht, bekommt sofort die gleiche herrliche Grafik mit lebendiger Natur, Wetter und Tag-/Nachtwechsel im Spiel geliefert.
Das Tutorial holt den Spieler von den eher verwirrenden Videoszenen zum Beginn des Spiels ab. Der Spieler ist zugleich auf seine eigenen Beine gestellt. Am Strand ist dieser und das hellblaue Wasser verlangt eigentlich nach einer Badehose. Doch nun folgt eine Erklärung der Buttons zu Steuerung und Aktion, der beiden Indikatoren für Hunger und Gesundheit und der Inventare sowie von Karte und Notizbuch. Radition Island macht von Anfang an einen exzellenten Eindruck, welcher sich in den kommenden 6 Stunden meiner bisherigen Spielzeit, bestätigen wird.
Radiation Island – Let`s Play
Drei Spielmodi werden geboten, welche unterschiedliche Schwierigkeitsstufen darstellen. Erkundung scheint für absolute Noobs gemacht, da hier keine Verletzungen möglich sind. Überleben hingegen scheint als Modus eher etwas für die Bear Grylls zu sein. Ich entscheide natürlich für Abenteuer, da das Spiel darauf ausgelegt sei, wie die Beschreibung verlautbart. Ich muss also essen, mich vor Tieren und Zombies schützen und Strahlung.
Am Strand angekommen, sammle ich zunächst wahllos alles auf. Ich erkunde den Hang nach oben und schiele mal über die Mauer. Im Wald warten Wölfe, hinter der Mauer zwei Krokodile. Beides wird bedrohlich mit einer Änderung der Musik und einem roten Icon oben links angezeigt. Vor beiden Gefahren kann ich fliehen und lande direkt in einer Hütte, welche wohl ohnehin als Behausung vorgesehen ist. Denn hier steht ein Bett und eine Truhe und irgendwie wirkt das anheimelnd. Das Bett ermöglicht mir die Nacht zu überspringen, später werde ichs auch nach Erkundungen machen und durch die schlechte Sicht und seltsame Phänomene mehr als einmal den Tod finden.
Crafting wird sehr schnell in meinen Fokus kommen. Denn wenn ich Bäume fällen möchte, kommt der Hinweis ich brauche eine Axt. Und dann sind ja auch noch die Wölfe und Untoten. Der größte Fortschritt im Spiel gelingt aber durch die Fundobjekte in den Truhen der nahen Häuser und Verteidigungsanlagen. Pfeil und Bogen finde ich zunächst, später auch meinen ersten Revolver (bevor ich bessere von den Zombies erbeute) und dann sind da noch die Tagebucheinträge. Diese roten Seiten erzählen die Geschichte eines Soldaten in der 701. Kompanie der Kaiserlichen Armee, welcher auch auf der Insel gefangen war. Mehr möchte ich zur Story auch nicht schreiben, da ich mich stets über eine weitere Seite im Buch gefreut habe und die Story die Atmosphäre ich Spiel wesentlich unterstreicht. Gut zu wissen ist vielleicht, dass die Storyschreiber sich nicht an LOST orientiert haben. Es gibt also nicht nur ungeklärte Mysterien, sondern Antworten.
Erkunden und Innehalten lösen sich im weiteren Spielverlauf ab. Manchmal verbringt man Tage damit Nahrung zu sammeln und Medizin herzustellen, bevor man auf eine neue Erkundung gehen kann. Manchmal kann man auch einfach so wild drauf loslaufen im Kalkül nicht lebendig zurückzukehren. Denn die Wiedergeburt auf Radiation Island ist kostenfrei.
Fazit zu Radiation Island
Minecraft mit schöner Grafik und Story. So könnte man das Spiel wohl zusammenfassen. Klar, das Crafting ist nicht so komplex, man kann auch nicht in die Tiefe graben und eigene Welten bauen. Aber das Spielerlebnis hat mich an vielen Stellen an die Voxelwelt erinnert. So greifen gerade nachts die Tiere und Zombies an, so hat man Hunger und kann sich frei bewegen. Radiation Island überzeugt vor allem durch die gelungene Steuerung, die schöne Grafik und das durchdachte Spielprinzip des Überlebensabenteuers.
Ganz bugfrei ist Radiation Island noch nicht. So kann man öfters durch Mauern schauen, Tiere klettern auf Bäume oder schweben in der Luft. Die App ist mir auch schon abgestürzt, als ich plötzlich durch die Landschaft nach unten sehen konnte. Der Entwickler hat für Radiation Island allerdings schon Updates mit mehr Content abgekündigt.
Radiation Island Tipps – Guide
Radiation Island braucht viel Zeit. Hiermit ist nicht gemeint, dass es lange Wartezeiten gibt wie bei kostenfreien Apps. Die App ist natürlich Premium ohne In-App-Produkte oder Werbung. Vielmehr ist die Insel so groß, dass man sich leicht verirren kann. Die Karte ist meiner Erfahrung nach in bestimmte Zonen eingeteilt, welche wie Levelgrenzen wirken. Über diese braucht man nicht gehen, wenn man nicht fortgeschrittenere Waffen hat. Schon bei der ersten Kaserne weiter östlich gibt es so viele Zombies, dass man mit Keule und Bogen kaum überleben kann. Nachfolgend werde ich Tipps zu Radiation Island sammeln. Ein Walkthrough plane ich nicht zu schreiben, da dies dem Reiz des Spiels entgegen steht.
Nahrung: Bananen, Kokosnüsse, Ananas. Früchte liegen viele herum und sind ohne Materialkosten zu bekommen. Die beste Ernährungsweise ist aber eigentlich mittels Fleisch zu gewährleisten. Hiervon regeneriert eine Einheit mehr als die Hälfte des Hungerkreises. Die meiner Erfahrung nach effektivste Art ist das Fischen.
Neben einer Angel braucht man allerdings auch eine Schaufel. Mit dieser kann man nämlich vorher auf grüner Wiese die Köderwürmer ausgraben. Die Kosten an Material sind also etwas höher. Dafür bekommt man 10 Fische pro Angelversuch. Aus diesen Fischen werden im Ofen dann 90 Fleischeinheiten gemacht. Mit diesem Vorrat kann man eine ganze Weile überleben. Natürlich kann man trotzdem noch die Früchte aufsammeln und Tiere jagen.
Spitzhacke aus Eisen: Man kann eine Spitzhacke aus Stein craften, auch eine aus Eisen? Diese Frage hat mich längere Zeit beschäftigt, da man bei den Brocken aus Schwefel und Titan darauf hingewiesen wird, dass man besseres Werkzeug brauche. Jedoch findet man im Menü von Radiation Island keine Spitzhacke aus Eisen? Eisen selbst bekommt man ja relativ einfach, wenn man mit der Steinhacke die großen Felsen zertrümmert. Doch für die Titanvorkommen braucht man offenbar eine Werkzeug aus Titan – die Lösung lautet also, dass man in den Kisten der Umgebung nach dem Werkstoff suchen muss und dann mit ihm eine Spitzhacke aus Titan herstellt.
Truhen öfters absuchen: Ihr habt alle Kisten abgesucht in der Umgebung und damit alles erbeutet? Falsch. Denn die Kisten werden nach einiger Zeit wieder gefüllt. Ihr solltet euch also deren Position gut merken und in regelmäßgen Abständen erneut absuchen. Meiner Erfahrung nach werden die Fundobjekte mit der Zeit auch immer wertvoller, sodass jeder Spieler die Geheimnisse der Insel mit diesen Hilfen erkunden kann. Eigenes Crafting wird dadurch unwichtiger.
Waffen: Im Crafting-Menü gibt es einige primitive Waffen. Eigentlich lohnt es sich nicht irgendeine davon herzustellen. Ein Knüppel ist natürlich besser als eine Machete, ein Speer kann ordentlich Schaden ausrichten. Aber wer mal ins Menü für Munition schaut, sieht dort Kugeln für Revolver und Gewehre sowie MG-Munition. Die Waffen selbst lassen sich nicht herstellen, wäre wohl zu kompliziert. Allerdings solltest du schnell nach ihnen suchen.
Fahrzeuge: Ganz oben auf dem Berg hinter deinem Haus steht ein Fluggerät. Du brauchst es also nicht craften.
Inventarlimit: Bei meinen Streifzügen hat sich das Inventarlimit als größtes Problem herausgestellt. So lassen sich viele Gegenstände nicht zum 100er-Limit stappeln. Waffen und Kleidung z.B. benötigen für jedes Item ein Feld, sodass das Inventar schnell voll ist. Klar, dass man in der Hütte ausreichend Kisten bauen und sich einen Rucksack zulegen sollte. Es lohnt sich gut zu sortieren und zu planen, da es recht ärgerlich ist, auf einer weiten Erkundung wichtige Objekte liegen zu lassen, da das Inventar voll ist.
NEU: Radiation Island ist für Android erschienen!