Schild und Schwert schnell eingepackt und auf zur Monsterjagd! Das App Icon hat die Stichwaffe schon angekündigt und dort in den Bergen wird sicherlich ausreichend Beute warten. Aber halt mal, ich kann nur in eine Richtung laufen und die Grafik ähm… sieht auch nicht so 2015 aus. Ah, dieser Syntho-Sound, diese Pixel. Wir befinden uns klar Mitte der 80er Jahre. Evoland von Shiro Games aus Bordeaux ist kein gewöhnliches Rollenspiel. Eine Zeitreise durch die Entwicklung des Genres bietet dir das vom PC portierte Spiel auf Android und iOS.
Am Anfang war ein… Pixel. Okay, das ist jetzt nicht ganz so korrekt. Ich meine jetzt nicht so bibeltauglich, sondern eher was die Entwicklung der RPG´s angeht. Ich kann mich noch an die Textspiele erinnern, bei welchen man auf der Kommandozeile mit simplen Eingaben gespielt hat. Obwohl Spiel da vielleicht schon etwas positiv formuliert ist. Vielmehr darfst du wie eingangs geschrieben durchaus schon mit einem echten Helden loslaufen. Weitere Richtungen kommen auch alsbald hinzu. Mit der ansteigenden Komplexität des Gameplays steigert sich auch die Präsentation in unermessliche Pixeldichten, sodass das iPad Air auch wieder gerechtfertigt ist. Retro wirkt doch ab und an recht verschwenderisch, wenn man die Chipsätze nicht mal dazu bringt einen Takt zu singen.
Evoland Gameplay – Die Reise geht los
Evoland ist ein Gesamterlebnis: eine „spielbare Reise durch die Geschichte des RPG- und Adventure-Genres“. Insofern tue ich mich etwas schwer euch zu teasern. Monochrom und verdammt pixelig begrüßt dich der erste Bildschirm. Über grüne Wiesen und durch Wälder geht es, sodass wir auch Musik und alsbald auch 16 Farben betrachten dürfen. Speicherpunkte lassen einen in Sicherheit alles entdecken, scheitern ist zunächst nicht. Doch mit komplexer werdenden Kämpfen und schmalen Lavapfaden werden wir noch erleben, dass es hier schwieriger wird. Einige schreiben, dass die App etwas kurz geraten sei für den Preis. Andere finden die Distanz etwas fehl am Platz. So baut das Spiel durch lustige Sprüche einerseits eine ironische Betrachtung und andererseits durch den Mix aus Dialogen und Kämpfen diverser Vorbilder kein richtig eigenes Spielgefühl auf. Das ist so ähnlich, wie wenn man zu viele Failvideos auf Youtube anschaut und dann in den Straßenverkehr zurückkehrt und ständig auf einen Unfall wartet.
Fazit zu Evoland
Wer Evoland kauft, der sucht keine Genreinnovation, sondern ein Erinnerungsstück wie der Besuch im Spielemuseum. Wer Zelda und Co. über viele Stunden am PC oder der Konsole gespielt hat, kann wie ich in eine interaktive Präsentation abtauchen.