Yiieha! Wo könnte wohl eine App spielen, welche da heißt „Compass Point: West“? Im Norden, im Süden? Wäre die USA von der Pazifikküste ausgehend besiedelt worden, etwa weil Kolumbus über Indien gefahren wäre, dann würde sie wohl im ominösen Osten spielen. Die Indianer wären natürlich genauso vertreten. Nur gebe es kein Öl, kein Gold und keine Wüste, sondern nur vier Frauen und ihre Manhattan Cocktails. Pferde gebe es mindestens eines mit dem Namen Sarah Jessica. Das ist alles kein Witz, da der Entwickler bereits drei weitere Apps angekündigt hat und ihr dürft raten, welche Himmelsrichtungen dann im Titel auftauchen werden. Aber zurück: So bleiben wir aber in der Geschichte und werfen einen Blick auf den westlichen Zeigersinn auf unserem Navigationsgerät und spielen eben Compass Point: West auf unserem iOS-Gerät.
Compass Point: West ist eine neues F2P-Strategiespiel im Stil bekannter Clasher wie Boom Beach und ThisMeansWar. Es spielt sich also alles wieder zwischen Basisbau und Einheiteneinsatz ab. Die Entwickler von Next Games aus Helsinki in Finnland haben jedoch bei den Apps ihrer bisherigen Arbeitgeber ordentlich Anleihe genommen. Das Team setzt sich aus ehemaligen Mitarbeitern von Rovio, Supercell und Disney zusammen. Ein paar Innovationen gibts neben einer hübschen Grafik auch. So zieht man im Saloon neue Spielkarten, anstatt einfach so zu rekrutieren. Mit einem Sammelkartenspiel hat die App trotzdem reichlich wenig gemeinsam. Da hat Tetris noch mehr mit Schach gemeinsam als Compass Point: West mit einem Dungeon. Sammelkarten und ähnliche Elemente kennt man nun schon aus einigen Apps, doch bei Compass Point: West wurde es meines Wissens nach erstmals bei einem Aufbauspiel eingesetzt.
Der Westen ist ein gefährlicher Ort für App-Spieler
Worum es bei der App geht? Das Intro mit dem naiven Cowboy, welcher wohl zu viel im Reisemagazin geblättert hat, sagt eigentlich nicht viel aus. Das Thema vom Startbildschirm bis zum App Icon erinnert an Klamauk-Western wie der Will Smith Schenkelklopfer Wild Wild West. Die Blechbüchse, eine komische mechanische Einheit im Western-Retro-SciFi erinnert daran. Auch Filme wie „A Million Ways to Die in the West“ finden ihren Tribut. Verdammt locker soll die Story rüberkommen und du bist mittendrin dabei und das ganz ohne Popcorn.
Klar, du bist im Westen und landest in einem Dorf mit nur drei Häusern. Zugleich erlebst du einen wilden Dialog zwischen Mr. Dillers Gehilfen und einer holden Landschönheit mit Flinte im Anschlag. Dein Einsatz geht los und du darfst ein paar Einheiten aufs Feld schicken. Doch der Pferdefuß kommt wie immer sofort. Keine Belohnung wartet im Saloon auf dich, denn eine Kneipe, die gibt es noch nicht und muss erst noch gebaut werden. Womit wir beim Stichwort sind…
Compass Point: West – Aufbauspiel
Auf dem quadratischen Grundstück steht eine Farm, ein komischer Wagen mit Heiler und ein Gericht. Drumherum ist ein Zaun, hier und da sind noch Felsen und Sträucher. Nun werden Gebäude für Wirtschaft, Verteidigung und Extras wie der Pony Express errichtet. So kennt man das alles von den anderen Aufbauspielen und so geht es auch weiter. Denn Gold dient als Währung, Waren als zweite Währung und wie es sich gehört gibt es mit Diamanten eine Premiumwährung. Zu einem Aufbauspiel auf dem Smartphone oder Tablet gehören auch Wartezeiten und die wollen mit dieser Währung übersprungen werden. Die Preise für die Kohlenstoff-Kristalle reichen dabei von 5 Euro für 500 bis zu 100 Euro für 14000 Diamanten. Und weil die App so lustig und locker rüberkommt, ist sicher auch diese Frage erlaubt: Wie wäre es eigentlich mal, wenn die Entwickler gleich einen Kauf für 1 Mio. machen würden, damit sich Hardcore-Käufer gleich richtig verschulden?
Grundsätzlich stellt sich aber immer die Frage, wie stark F2P integriert wurde und das Spiel am Ende nur Paytowin bzw. langatmig unspielbar wird. Da die Wartetzeiten wie immer mit jedem Upgrade recht deutlich steigen und es bereits jetzt wieder Spieler mit Level 40 in den Top-Positionen gibt, hat der kostenfrei Spieler wohl kaum Chancen ganz vorn mitzuspielen. Da einen die Gegner jedoch offenbar nach gleicher Stufe zugeteilt werden, geht es doch so fair zu wie es im Wilden Westen der App-Entwickler in Goldgräber-Stimmung eben gehen kann.
Compass Point: West – Spielfortschritt nach ein paar Tagen
Gespielt wird, indem man seine Gebäude verbessert und über die Karte neue fremde Farmen erkundet und befreit. Aller zwei Stunden bzw. immer dann, wenn man für die Silberenen und Goldenen Karten genügend Rohstoffe übrig hat, kauft man sich neue Karten. Diese setzt man zugleich klug ein oder wartet darauf, sie mit besseren zu kombinieren.
Seit dem Release vergangene Woche habe ich die App auf dem Gerät. Mein Gerichtsgebäude, also das Haupthaus, hat schon etliche Stufen übersprungen und mein Ort gedeiht. Der weitere Spielverlauf ist auch recht genretypisch durchs Aufbauen von Häusern, dem Einsammeln von Coins und der geschickten Anordnung der Siedlung geprägt. Es wird recht passiv gekämpft und viel gewartet. Viele Elemente erinnern mich an Boom Beach, was ich nur noch sehr selten mal starte. So warten vorn am Welcome-Schild wie beim Supercell Game die Zubringer von Coins und Waren. Nur eben sind es keine Schiffe, sondern niedliche Pferdekutschen.
Ein Tipp – beim Kartenziehen solltet ihr immer diejenigen auswählen, welche ihr kombinieren könnt. Euer Lager für Karten ist begrenzt und ich musste alsbald welche wegwerfen, da ich weder alte kombinieren konnte noch neue ziehen und sinnlose Karten gezogen hatte.
Fazit und Download
Spielt die App, wenn ihr mal wieder einen Clasher-Klon starten möchtet, der recht frisch ist und ein paar neue Ideen einbringt. Für Android ist Compass Point: West noch nicht erschienen. Da der Entwickler zahlreiche weitere Apps angekündigt hat, z.B. ein Spiel zu Walking Dead, dürfte er sich breiter aufstellen und auch Google Play bedienen. Schaut in unserem App Neuheiten rein, wir werden es euch dann mitteilen, wenn es da ist.