Anleger wissen schon längst: Die Kurse steigen, die Kurse fallen. Und wer von den alltäglichen Schwankungen an der echten Börse nicht genug bekommen hat, für den gibt es so einige Spiele aus der Trader-Kategorie für den Abend. Hierzu zählt auch Mercantile Exchange – Warenhandelsspiel, welches sich wie ein Brettspiel auf dem iPad oder iPhone spielt. Bis zu vier Spieler können sich gegenseitig um die beste Kurse betrügen.. ähm.. ausstechen.
Gold steigt offenbar um 168 Dollar. Das wäre nicht nur in der realen Commodity-Exchange ein krasser Sprung. Das App Icon von Mercantile Exchange sagt uns diese gewagte Volatilität voraus. Beim Spiel geht es darum, durch den Handel von vier Rohstoffen möglichst viel Geld zu verdienen und am Ende als Gewinner dazustehen. Du hast ein begrenztes Startkapital und nur elf Spielrunden dürfen genutzt werden, um zu kaufen oder zu verkaufen. Die Kurse entstehen dabei nicht durch die Marktkräfte des Angebots und der Nachfrage, sondern werden manipuliert. Da hat wohl jemand ein Praktikum bei einer deutschen Großbank hinter sich, man weiß es nicht. Eine ausführliche Anleitung erklärt dir das Spielprinzip, was eigentlich viel einfacher ist als die Erklärung. Denn pro Spielrunde hast du nur drei Züge. Du kaufst oder verkaufst je zwei Mal und dazwischen darfst du eine Karte spielen, welche die Kurse beeinflusst.
Gespielt wird per Singleplayer gegen eine KI, welche selbst im schwersten Modus permanent unterliegt. Bereits bei den ersten Partien, wo ich das Spiel noch nicht ganz durchschaut hatte, lag ich mit 182 Mio. Dollar ganz unbescheiden vorm zweitplatzierten Simulanten mit gerade einmal 5000 Dollar. Etwas mehr Herausforderung würde ggf. der Multiplayer bringen. Dieser erlaubt übers Gamecenter mit zufälligen Spielern zu zocken. Nachdem die App kürzlich wieder gratis zu laden war, gab es sogar jetzt ein paar Matches. Leider ist die Mercantile Exchange Community nicht so aktiv, zumal es die App nur auf iOS bisher gibt.
Generell ist die App-Idee jedoch ganz nett und spielt sich wie ein Gesellschaftsspiel mit mehreren Spielern vor Ort. Es gibt diverse Einstellungen, wie eine Bank für Kredite, eine Handelsbeschränkung oder sogar Nachschussforderungen bei negativen Positionen. Obwohl die App schon einen Euro kostet, hat der Entwickler es fertig gebracht, einen Kauf für Luxusgüter zu integrieren, welche einige der Spieloptionen erst freischaltbar machen. Alternativ kann man erst mehrere Partien spielen und gewinnen, um diese zu verdienen.
Den Kauf kann ich derzeit nicht empfehlen, aber wenn die App mal gratis ist, solltet ihr sie euch holen.