I’ll be back – eigentlich sollte man annehmen, dass die Story erzählt ist. Nach vier Filmen und einer erfolglosen Serie sollte doch das Thema rund um die Menschen, die Maschinen und den Krieg in der atomaren Postapokalypse so abgegrast sein wie eine Ziegenweide im Hochsommer. Doch was sollen die lieben Tierchen dann fressen? Was sollen Kinogänger dann zu ihrem Popcorn anschauen? Wer also Hollywood verstehen will, sollte sich einfach ausrechnen, dass T3 und T4 jeweils das doppelte der Produktionskosten eingebracht hat. Aber warum so negativ? Auch ich fand die Idee die Story nochmals in die Vergangenheit zu schieben, Sarah Connor nochmals eine Vorgeschichte zu geben, eher dürftig. Das Cover der Entertainment Weekly wirkt auch auf mich wie ein Touri-Motiv im Moviepark. Und jetzt gibt es auch noch eine App zum Film. Und wie sollte es anderes sein – Glu hat sie verbrochen ähm herausgebracht. Die überraschendes Wendung im Spiel lautet – selbst in der Zukunft des Jahres 2028, nach dem Atomkrieg, wird es noch Dollar und Premium-Gold geben, mit denen man Waffen ganz regulär kauft. Ob Amazon diesen dann etwa mit bösen Drohnen ausliefert?
Vom Film Terminator Genisys zur App
Popcorn bereit? Noch ein Eis? Wer gern explosive Actionfilme sieht, dürfte beim neuen Terminator richtig sein. Wieder einmal wird der Kampf der Menschen gegen die Maschinen erzählt, welcher natürlich wieder auswegslos ist, sodass auch die Zeitreise wieder vorkommt. Ich möchte den Film nicht mega schlecht machen, doch als Fan des Franchise habe ich jede Neuigkeit in den vergangenen Monaten verfolgt und wurde immer enttäuschter, sodass ich jetzt sogar sagen kann: Ich werde mit T5 Genisys nicht anschauen und stattdessen die Teile 1 und 2 gut in Erinnerung behalten. Soviel kann ich dem Trailer verdanken. Die Teile 3 und 4 waren auch schon nicht mehr storytechnisch der Brüller, aber anschauen konnte man sie schon. Nun im fünften Teil wirkt alles so, dass man die Orange noch weiter auspressen muss, damit es eben weitergeht. Zudem musste man so etwas zusammenbasteln, damit auch Arnold Schwarzenegger trotz fortgeschrittenen Alters eine Rolle bekommt. Und Explosionen auf der Golden Gate, da möchte man rufen: lasst doch mal die Brücke in Ruhe, wir haben sie jetzt in allen Filmen schon zerstört gesehen, selbst in den affigsten. Terminator Genisys hat als Story also die Überraschung auf Lager, dass die Weltrettermutter Connor bereits mit 9 zum Waisen gemacht wurde durch einen zeitreisenden Terminator. Ein Glück gab es da noch eine weitere Blechbüchse – Schwarzeneggers Terminator übernahm die Vaterrolle. WTF. Und nein – das habe ich mir gerade nicht ausgedacht. Bitte überweist mir die 10 Euro für den sinnlosen Kinobesuch oder spart sie euch auf für dieses „gratis“ Spiel, ihr werdet sie brauchen. Kommen wir aber zur App, welche oben auch schon nicht so gut weggekommen ist. Warum?
Terminator Genisys: Gold, Wartezeiten, Werbung
Terminator Genisys: Revolution ist für Android und iOS erschienen. Ganz verrückte Fans konnten bei dieser App auch erstmals das neue Storefeature von Google Play nutzen, sich vorregistrieren zu lassen. Da wurde also Terminator eine Ehre zuteil. Wie schon beim Autospiel Fast & Furious wurde das Gameplay derart vereinfacht, dass selbst Affen erfolgreich im Level aufsteigen sollten. Denn das zunächst als missionreicher Shooter daherkommende Spiel lässt dich von statischen Positionen aus auf die Maschinengegner schießen. Diese sind ab den ersten Levels derart simpel ausschaltbar, dass man sich fragt, warum diese so bedrohlich sein sollen. Sie sind nicht nur leicht mit einem Schuss zu erledigen, sondern warten oftmals geduldig auf ihr Ende. Das ganze wirkt wie das Schießen auf Blechbüchsen bei der Kirmes. Nein, selbst das ist komplizierter, da man hier noch zielen muss. Bei Terminator Genisys hingegen wird dir das öfters dank automatisch gesteuerter Raketenwerfer abgenommen. Später im Spiel wird es natürlich schwieriger, die Maschinen laufen auf einen zu, es gibt kleine bewegliche Minen und so weiter. Jedoch steigt der Schwierigkeitsgrad nicht aufgrund höherer Anforderungen an deine Geschicklichkeit, sondern eher aufgrund der Schwäche deiner Waffen. Die App ist gratis erschienen, jedoch bietet sie einen großen Waffenshop mit teils abstrusen Preisen. Beispielsweise kostet das Highend Catalysm Scharfschützengewehr 5500 Gold. Erst wer diese Summe ausgegeben hat, bekommt die VIP-Waffe. Umgerechnet sind das so etwa 200 Euro. Ständig werden einem zudem Specials angeboten, wie „John Connor Ulimatives Paket“ für 3000 Gold. Urgs. Da mag man einwenden – so ein teures Gewehr braucht man ja nicht und es gibt doch auch gratis Gold. Ja, wer ein 30 sekündiges Video anschaut, bekommt 1 Gold. Die Angebote unterm Button „Gold verdienen“ begrüßen den Spieler derzeit sogar mit „Keine Angebote verfügbar“. Schon alsbald ab Mission 8 etwa werden die Kosten fürs obligatorische Upgraden der Waffen teurer als der normale Verdienst. Dann heißt es frühere Missionen wiederholen solange es deine Ausdauer hergibt – ja es gibt auch noch ein Energiesystem. Insgesamt wäre auch das alles nicht schlimm. Ein langsamerer Spielfortschritt gehört eben dazu. Jedoch versucht einen die App derart oft das Geld aus der Tasche zu ziehen, dass es keinen Spaß macht. Ständig kommen Werbevideo-Popups, welche dann länger dauern als eine der Misionen zu spielen. Insgesamt hat mich das Spiel also eher gelangweilt, es kommt keine Spannung auf und alles wirkt recht lieblos umgesetzt.
Fazit zur Terminator Genisys: Revolution App
Selten bekommt eine App hier eine klare „nicht downloaden“ Empfehlung. Im Normalfall würde ich die App gar nicht erst vorstellen. Doch das Thema Terminator hat mich gelockt. Es gab schon sehr gute Spiele auf dem PC und der Konsole. Das Spiel zu Terminator Genisys ist ansich mit seinen Missionen, der bekannten Musikuntermalung und düsteren Stimmung gar nicht mal so schlecht auf den ersten Blick. Durch die übertriebene Monetarisierung mittels Shopsystem für Waffen und Energieausgabe für jede Handlung, ist das Game aber nach so zwei-drei Stunden unspielbar für Shooter-Fans. Schlechte App zu schlechtem Film? Ja.