Gerade noch auf der gamescom, nun schon in unserem Büro. Der führende Anbieter AOC hat mit dem Gaming-Monitor G2460PQU ein Gerät im Sortiment, was wir uns im wahrsten Sinne mal genauer angeschaut haben. Nicht nur für die normalen Zockereien am PC ist dieser geeignet. Gerade jetzt, wo Windows 10 mit seinen universellen Apps vor der Tür steht, ist es wohl für jeden Spieler, ob nun App oder Box, die Zeit etwas über den Tellerrand zu schauen. Da steht uns eine spannende Entwicklung in den Stores voraus, die von der Hardware auch wieder über die Tablets hinauswachsen könnte. Einmal gekauft, über alle Displays hinweg gespielt. Und so habe ich nicht nur die üblichen Verdächtigen auf dem 24-Zoll-Gerät angezockt, sondern auch gleich mal meine Xbox One mit GTA V aus der Sommerpause geholt.
AOC oder ehemals Admiral Overseas Corporation geht zurück auf die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts und gehört zu den Top-Technologiefirmen weltweit. Sie gehörten in den 40er Jahren zu den ersten Produzenten des Farb-TVs. Heute bietet die Produktpalette die volle Auswahl an IPS und TFT Monitoren sowie LCD TVs, welche laut Firmengeschichte hier gerade in den letzten Jahren mit vielen Auszeichnungen bedacht wurden.
AOC verspricht mit dem Monitor ein „besonders reibungsloses Spielerlebnis ohne störendes Ruckeln, Tearing oder Ghosting“. Dazu soll vom Datenblatt her eine 144-Hz-Bildwiederholrate bei einer Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080, einem Bildverhältnis von 16:9, einer Reaktionszeit von 1 ms, einem Kontrast von 1000:1 sowie eine Helligkeit von 350 cd/m² sorgen. Das verbaute Twisted Nematic Panel sowie white LEDs fürs Backlight sorgen nicht nur für mehr Energieeffizienz, sondern für die eben aufgezählten Werte. Damit ist er deutlich besser als ein Standard-Panel, was für Office und Internetgebrauch auf meinem Schreibtisch steht, aber schlechter als ein Grafikmonitor mit Ultra HD. Also nochmal: Zielgruppe sind Gamer und mit Forza habe ich z.B. auch genau die 1080p-Werte von 1.920 x 1.080 bei 60 fps als Signal. Kenner lesen schon heraus, dass ich die maximale Frequenz auf der Konsole ohnehin nicht benötigt habe. Diese ist für PC Spiele vorbehalten, da auch der normale Büroeinsatz mit 60 Hz geleistet wird.
Geliefert wird der Monitor in einer unscheinbaren Kartonverpackung in zwei Teilen: Panel und Fuß. Beide lassen sich leicht ohne spezielle Kenntnisse oder Werkzeug miteinander verbinden. Eine Aufbauanleitung ist auf den Karton aufgedruckt, Treiber und Handbuch gibt es nur auf CD. Das Gerät hat einen matten Rahmen in der Optik gebürsteten Metalls, also mit so feinen Rillen, was sehr dezent wirkt. Einziges Designelement ist das Logo des Herstellers in Chrom.
Der Monitor kann sofort „Plug and Play“ genutzt werden. Einfach Strom anschließen und den gewünschten Eingang beliefern. Seinen Aktivitätszustand zeigt eine kleine grüne Diode an, welche sehr unauffällig in der alltäglichen Nutzung ist:
Rückseitig sind vier Eingänge vorhanden, ob analog oder digital: DisplayPort, HDMI, DVI und VGA. Ton in die eingebauten Lautsprecher kann auch per 3,5-mm-Klinkenbuchse geliefert werden. Kabel im Lieferumfang sind nur ein VGA- und DVI-Kabel und ein USB-Kabel. HDMI fehlt, was allerdings okay ist, da es hier ja mittlerweile etliche Varianten gibt. Um all die Kabel gut verstaut zu bekommen, wird ein praktischer Halter mitgeliefert. Vier Tasten sind unten links vorhanden. Belegt sind sie mit den Funktionen für die Wahl der Signalquelle, von neun Displaypresets für verschiedene Tätigkeiten (Film, Dokumente, Internet, Spielen), Lautstärke und um ins On Screen Display zu gelangen. Neben dem normalen Anschalter vorn per Drucktaste gibt es auch noch einen richtigen Kippschalter auf der Rückseite.
Der Monitor erkennt freilich automatisch das vorhandene Eingangssignal (lässt sich im OSD deaktivieren):
Seitlich gibt es nochmals zwei USBs, wovon einer fürs Aufladen von Gadgets gedacht ist. Der Monitor ist sehr ergonomisch mit Höhen- und Neigungsverstellung zwischen -5 bis 20 Grad. Zudem lässt er sich hochkant stellen, sodass er ein langes Porträtgesicht für Dokumente macht. Der Standfuß erlaubt eine komplette Drehung des gesamten Geräts um die eigene Achse. Dieser bringt auch ordentlich Gewicht mit, sodass das Gerät mit 6,5 kg sehr standfest ist. Übrigens ist auch eine Wandbefestigung möglich.
Einstellungen werden über ein On Screen Display (OSP) durchgeführt, was sehr leicht zu bedienen ist und sechs Unterpunkte von Leuchtkraft bis Farbeinstellungen besitzt.
Das Bild wirkt in erster Linie sehr leuchtstark auch bei Tageslicht und die Oberfläche spiegelt selbst bei direkter Sonneneinstrahlung nicht. Bei den Farbwerten habe ich im Test mit der Software Passmark festgestellt, dass er ab Gamma 2.06 keine Farbunterschiede mehr macht, also was die Farbwiedergabe im dunklen Bereich angeht etwas verschluckt. Dies betrifft allerdings nur eine der vielen voreinstellbaren Presets. Schließlich wird man für jede Einsatzmöglichkeit das passende Profil finden ohne selbst an Helligkeit und so weiter rumstellen zu müssen. Alle geometrischen Darstellungen leistet er mit Bravour. Größter Pluspunkt des TN-Panel ist natürlich die schnelle Reaktionsgeschwindigkeit. Gewisse Einschränkungen gibt es hingegen beim Blickwinkel, was man aber nicht bemerkt, wenn man genau davor sitzt.
Der Monitor hat bei GTA einen sehr guten Eindruck gemacht. Gerade nachts und beim Sonnenuntergang sind mehr Details zu sehen als an meinem Smart-TV. Besonders aber beim Spielen am Tag hat mir gut gefallen, dass er nicht spiegelt. Für längere Sessions ist seine flexible Verstellbarkeit natürlich ein Pluspunkt.
Kauftipp
Der Hersteller bietet den AOC G2460PQU 60,9 cm (24 Zoll) Monitor (VGA, DVI, HDMI, 1ms Reaktionszeit) auf Amazon für derzeit knapp 300 Euro an. Drei Jahre Garantie werden geboten. Beim Internet-Händler hat der Monitor sehr gute Bewertungen.