Runde für Runde donnern sie über den Asphalt wie wild gewordene Nashörner mit Benzin im Blut. Und das nicht nur einige wenige Male, sondern gleich 200fach. 500 Meilen lang ist das „wichtigste Rennen der NASCAR-Serie“ auf dem Daytona International Speedway, welcher dieser App den Namen verschaffte. Berühmt die Strecke, lang die Todesliste verunglückter Fahrer und Zwischenfälle. Filme, wie die „Tage des Donners“ von Tony Scott aus dem Jahr 1990 mit Tom Cruise in der Hauptrolle, tragen weiter ihren Teil dazu bei eine Legende zu begründen. Wird das kostenfrei für Android und iOS verfügbare Spiel vom ungarischen Entwicklerstudio Invictus Games dem Mythos gerecht?
Daytona Rush ist ein Endlosracer. Wer das Spielprinzip kennt, darf etwas Monotonie befürchten. Das hört sich zunächst nicht so genial an, wie man wohl aufgrund der Erwartungshaltung vermuten könnte. Schließlich geht man für einen Titel schon von einem Spiel vom Schlag des Real Racing oder GT Racing 2 aus, also ordentlich Action und gewaltige Szenerie. Zudem ist das Spiel freilich auch lizensiert durch den Markeninhaber International Speedway, Inc.
Gefahren wird in Daytona Rush nur auf einer Strecke, soviel ist vom Titel her klar. Weder in Indianapolis noch auf dem Homestead-Miami Speedway befinden wir uns. Nein, das Eröffnungsrennen der Saison ist Schauplatz. Die Steuerung ist simpel. Gas geben oder Bremsen ist nicht angesagt. Lediglich auf den drei Spuren darf man wechseln. Das geschieht per Swipe- oder Tap-Geste. Das ist sehr simpel und wird nur dadurch schwieriger, dass Kollisionen strikt vermieden werden sollten. Wobei die Mauer und das Netz nicht berührt werden können. Lediglich andere Wagen sind ein Hindernis. Als Besonderheit gibt es noch Sprit, welcher aufgetankt werden muss. Allerdings gibt es in Daytona Rush keinen Boxenstopp, sondern man fährt auf eine Tankspur. Etwas Konzentration ist hier gefordert, denn diese geht in eine rote Verbotszone über. Fährt man auf dieser zu lange, dann heißt es auch „Game Over“. Allerdings sollte man sie auch bewusst kurzfristig nutzen.
Gefahren wird auch mit standardisierten Wagen, jedoch nicht nur mit einem. Fünf unterschiedliche Modelle gibt es. Angefangen beim Stockcar. Weitere kann man freischalten, wenn man das vorgegebene Level erreicht. Ab Level 20 gibts ein Indycar. Alle Autos lassen sich in drei Kategorien verbessern. Motorverbesserungen sparen Benzin, die verbesserte Schaltung ermöglicht schnellere Spurwechsel und die bessere Karosse ermöglicht mehr Kollissionen. Weiterhin lässt sich rein optisch die Wagenfarbe ändern und man kann Sticker zur Aufhübschung einsetzen. All das kostet Coins, welche es in den Rennen zu verdienen gibt. Häufiges Fahren bringt genügend Cash ein.
Das Gameplay gleich dem eines normalen Endlossspiels. Man fährt und fährt, erfüllt die Missionen im Stil von „Überhole X Autos“ oder „Fahre Y Meter“, verdient Coins und XP. Es gibt nur einen Singleplayermodus. Achievements und Highscores werden auf Android per Google Play Games vergeben, wobei es auf die maximal gefahrene Strecke ankommt.
Fazit: Normal umgesetzter Endlossracer, der seinem Namen halbwegs gerecht wird, aber nicht vom Hocker haut. Der Entwickler betont, dass Daytona Rush gratis spielbar ist und die In-Apps nur einen schnelleren Spielfortschritt ermöglichen. Etwas mehr Glamour im Stil von CSR würde dem Spiel aber gut tun, es muss ja nicht gleich Tom Cruise sein.